Pascale Hugues

 3,8 Sterne bei 33 Bewertungen
Autorin von Marthe und Mathilde, Ruhige Straße in guter Wohnlage und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Pascale Hugues, geboren 1959 in Straßburg, war von 1986 bis 1989 Korrespondentin der Tageszeitung "Libération" in Großbritannien, danach bis 1995 in Deutschland in Bonn und Berlin. Seit 1995 schreibt sie regelmäßig für das Wochenmagazin "Point" und verschiedene deutsche Zeitungen, u.a. "die tageszeitung" und den "Tagesspiegel". Daneben hat sie Filme für den deutsch-französischen TV-Sender ARTE gedreht. Für den Film "L'est c'est fini" über ostdeutsche Jugendliche und den Text "in den Vorgärten blüht Voltaire" in ihrer Tagesspiegel-Kolumne "Mon Berlin" wurde sie jeweils mit dem Prix du journalisme franco-allemand in den Sparten Fernsehen und Presse ausgezeichnet.

Alle Bücher von Pascale Hugues

Cover des Buches Ruhige Straße in guter Wohnlage (ISBN: 9783499630064)

Ruhige Straße in guter Wohnlage

 (8)
Erschienen am 30.10.2015
Cover des Buches In den Vorgärten blüht Voltaire (ISBN: 9783499626227)

In den Vorgärten blüht Voltaire

 (4)
Erschienen am 03.05.2010
Cover des Buches Deutschland à la française (ISBN: 9783498030322)

Deutschland à la française

 (2)
Erschienen am 21.07.2017
Cover des Buches Mädchenschule (ISBN: 9783499007729)

Mädchenschule

 (1)
Erschienen am 14.11.2023
Cover des Buches Marthe und Mathilde (ISBN: 9783499629839)

Marthe und Mathilde

 (17)
Erschienen am 01.10.2012
Cover des Buches La robe de Hannah : Berlin 1904-2014 (ISBN: 9782290105634)

La robe de Hannah : Berlin 1904-2014

 (0)
Erschienen am 13.04.2016
Cover des Buches La robe d´Hannah (ISBN: 9782352043256)

La robe d´Hannah

 (0)
Erschienen am 01.04.2014

Neue Rezensionen zu Pascale Hugues

Cover des Buches Mädchenschule (ISBN: 9783498002718)
EmmaWinters avatar

Rezension zu "Mädchenschule" von Pascale Hugues

Poesiealbum als Kulturgut und böse Macht
EmmaWintervor 3 Jahren

Sei wie das Veilchen im Moose,

sittsam, bescheiden und rein

und nicht wie die stolze Rose, 

die immer bewundert will sein.

Auch in meinem Poesiealbum stehen diese Verse. Die Elsässerin Pascale Hugues hat sich nach 50 Jahren daran gemacht, ihre alten Klassenkameradinnen ausfindig zu machen, die 1968 diesen und ähnliche Sprüche in das Poesiealbum geschrieben haben. 

Vergiss nie Deine Heimat

Wo Deine Wiege stand.

Du findest in der Fremde

Kein zweites Heimatland.

Und auch dies steht in meinem Album und damit sind bereits zwei große Themen dieses Buches genannt: das Frauenbild der damaligen Zeit und die Rolle von Heimat und Fremde, gerade im Elsass ein eindringliches Thema.

Zwölf Mädchen von damals hat Hugues nach ihrem Lebensweg befragen können, sie sind ihrer Einladung zu einem Klassentreffen gefolgt - was als ebenso typisch deutsch wie untypisch französisch gilt, wie das Poesiealbum selbst. 

Hugues führt in die besondere Zeit ein, in die die Mädchen hineinwachsen, die späten 1960er Jahre, die Zeit des Aufbruchs, der Pille und der Demonstrationen. Die Männer wollen die Welt verändern, aber bitte ohne die feministische Revolution zu weit zu treiben. Bei den Diskussionen sind es die Frauen, die die Sandwiches machen und die Aschenbecher leeren. Das erlebt die Autorin hautnah am Beispiel ihrer Mutter. (S. 135) In den Familien anderer Klassenkameradinnen stehen aufgrund von Einwanderung, hoher Kinderzahl oder Arbeitslosigkeit etc. ganz andere Themen im Vordergrund. Die überwiegende Anzahl der Mädchen an der kleinen Schule in Straßburg kommt aus sehr bescheidenen Verhältnissen. 

Das Elsass mit seiner wechselvollen politischen Geschichte bildet einen ganz besonderen Hintergrund für diese Lebenswege. Hin und her gerissen zwischen den Franzosen und den Deutschen, dem Verbot mal der einen, mal der anderen Sprache und dem langsamen Sterben des Elsässischen, sehen sich die Bewohnerinnen dieses Gebietes auch von Zentralfrankreich jenseits der Vogesen eher abgeschnitten und misstrauisch beäugt.

Herausgekommen sind insgesamt interessant zu lesende Einblicke in die Lebensläufe einer Generation von Frauen, die es - wie fast immer und überall - besser machen wollte als die Generation davor. Die zeitliche und örtliche Verankerung der Poesiealbummädchen im Straßburg der späten 60er Jahren macht es um so spannender. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mache mir erst jetzt tatsächlich klar, dass das Poesiealbum "ein heimtückisches Ding" ist. "Es kommt so lammfromm daher, aber es ist gefährlich. Es reflektiert die ganze Unterwürfigkeit, die von den Mädchen gefordert wurde. Ich frage mich, ob wir nicht unbewusst so einiges übernommen haben." (S. 198)


Cover des Buches Marthe und Mathilde (ISBN: 9783499629839)
AnjaFriedas avatar

Rezension zu "Marthe und Mathilde" von Pascale Hugues

Eine Freundschaft dauert ein Jahrhundert
AnjaFriedavor 9 Jahren

Ich habe durch Zufall dieses Buch gefunden und finde, ebenso wie meine Vorschreiber, dass es viel zu wenig bekannt ist. Denn es beinhaltet eine ganz wunderbare Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft.

Marthe und Mathilde lernen sich als Kinder kennen, weil ihre Eltern gemeinsam in einem Haus wohnen, in der elsässischen Kleinstadt Colmar. Beide sind 1902 geboren. Mathilde am 20. Februar, Marthe am 20. September. Beide sind im Jahr 2001 gestorben, mit nur 9 Wochen Abstand. So ähnlich sich die beiden sind, so unterschiedlich sind sie. Und als der Krieg Einzug hält und sie getrennt werden, halten sie doch zusammen, schreiben sich Briefe, brauchen einander. Sobald der Krieg vorbei ist, sind sie auch schon wieder vereint, beide verwitwet. Marthe mit einem Sohn, Mathilde mit einer Tochter, beide im selben Jahr geboren, mit 16 Tagen Abstand. Dass diese beiden Kinder tatsächlich heiraten und Eltern der Autorin sind, ist ja schon beinahe vorprogrammiert bei dieser Anhäufung von Zufällen.
Es ist schon fast kurios, wie sich alles derart gleicht. Beide Frauen haben die selbe Geschichte, die sie miteinander teilen und die sie verbindet. Die Autorin schreibt klar und schnörkellos. Stellt ihre beiden Großmütter mit ihren Eigenheiten liebevoll dar.

Zitat: "Ich bin Elsässerin, und man lasse mich in Ruhe mit diesen ganzen Grenzgeschichten!" hatte sie verkündet, als ich herauszufinden versuchte, ob sie sich eher als Deutsche oder Französin fühlte. Marthe stellte sich keine unnützen Fragen. War sie traurig, hörte sie sich auf ihrem riesigen Pathé-Marconi-Plattenspieler hintereinander Maurice Chevalier und Tiroler Jodler an."

Die Autorin beschreibt die Freundschaft der beiden Frauen, sowie das Leben durch das gesamte 20. Jahrhundert hindurch. Dadurch beleuchtet außerdem die geschichtlichen Hintergründe und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung - besonders der Elsässischen.

Zitat: "Als ich ihm (dem Pfarrer) meine Berliner Adresse diktiere, zuckte der Pfarrer der Pfarrei Saint Joseph zusammen: "Sie leben bei den Roten, meine Tochter!" Er schaute mich merkwürdig an. Er nahm mich bei der Hand, und wir sagten im stillen Pfarrhaus gemeinsam das Vaterunser auf."

Sie zitiert dabei aus Briefen und Posesiealben, erzählt Anekdötchen, Reime und Verse. Außerdem finden sich in dem Buch Fotografien der beiden Freundinnen. Das ganze Buch ist durchweg positiv und unterschwellig witzig. Teilweise musste ich laut über den Wortwitz der Großmütter lachen.
Eine wirklich ganz zauberhafte Geschichte. 

Cover des Buches Marthe und Mathilde (ISBN: 9783499629839)
UteSeiberths avatar

Rezension zu "Marthe und Mathilde" von Pascale Hugues

Lebendige Zeitgeschichte
UteSeiberthvor 10 Jahren

Es hat mir sehr gut gefallen wie Pascale Hugues anhand ihrer Familienchronik  ihrer beiden Großmütter die Zeitgeschichte lebendig werden lässt,als das Elsass,die Heimat ihrer Großmütter,zwischen Deutschland und Frankreich hin- und hergeschoben wurde.
Außerdem gefällt mir auch ihr lockerer Stil und ich habe einiges dazugelernt, das ich bisher nicht gewusst habe!

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