Rezension
José Guber lebt mit einer leicht spinnerten Mutter zusammen und macht den lieben langen Tag nicht viel anderes, als Krimis von der Stange zu produzieren. Für ihn ist die Begegnung mit der resoluten Fulvia eine längst ersehnte Abwechslung. Schnell lässt er sich von ihren körperlichen Reizen einlullen und ehe er sich es versieht, steuert sie ihn - und er merkt es nicht einmal richtig. Für Fulvias Mann Ronaldo wird es gefährlich. Sie nutzt Josés Bekanntschaft, um einen Plan für seine Ermodrung zu schmieden.
Fulvia hat sich für ihre Ideen genau den richtigen Partner gesucht: Fulvia, das Energiebündel, und José, der Stoffel. Was Fulvia wirklich möchte, verbirgt sie lange hinter Schwindeleien und gerissenen Kommentaren. Sie hat das Spiel völlig in der Hand. Kaum hat Fulvia ihre Ziele erreicht, gerät José in den Einflussbereich einer zweiten Frau und versucht, seiner literarischen Karriere eine neue Richtung zu geben.
Das Buch hat einen ganz anderen Spannungsbogen als ich zunächst vermutet habe. Dabei verliert die Geschichte nie ihren Reiz, sie bleibt rasant - und nachdem ein erster Höhepunkt erreicht war, bibbert man schon um den nächsten. Patricia Melo lässt keine Verschnaufpause, wie ich finde, und das passierte mir bei meinen Lektüren in letzter Zeit nicht allzu oft. Das viel beschworene brasilianische Temperament schlägt hier jedenfalls richtig durch.