In dem im Jahre 2003 von Patrice Franceschi herausgegebenen Buch "Die Odyssee der 'La Boudeuse'" sind zwei von Vladimir De Gmeline aufgezeichnete interessante Reiseberichte versammelt, die zwei Expeditionen (oder auch Forschungsreisen) eines weitgehend aus französischen Forschern und Abenteurern bestehenden Teams nach Indonesien beschreiben.
Gemeinsamer Ausgangspunkt für beide Berichte und die zusätzlichen "Annekdoten" ist das außergewöhnliche Verkehrsmittel, mit dem die Teams ihre Ziele auf dem der Insel Sumatra vorgelagerten Mentawai-Archipel, bzw. auf der Insel Borneo erreichten. Die Hochseedschunke "La Boudeuse" wurde lange aufwändig restauriert und bietet für beide beschriebenen Expeditionen den Ausgangspunkt aller Aktivitäten, die Kommandozentrale und den sicheren Zufluchtsort. Kurz - das etwa 30 Meter lange und sieben Meter breite, ebenso imposante, wie hochseetaugliche Schiff ist die "Heimat" der Forscher und Abenteurer.
Der Bordschreiber (oder auch "Historiograph") De Gmeline nimmt die Leser mit seinen hautnahen Beschreibungen der Ereignisse und seiner eigenen Emotionen direkt mit ins Zentrum des Geschehens. Er vermittelt dem Leser damit gekonnt den Eindruck, scheinbar selbst dabei zu sein und veranschaulicht die Komplexität einer solchen Forschungsreise in weitgehend unbekanntes Terrain. Auf der zum Menawai-Archipel gehörenden Insel Siberut lernen die Forscher die Lebensweise der Sakkudei - einem der letzten, nach traditioneller Weise lebenden indonesischen Stämme kennen und auf Borneo will die Besatzung der "La Boudeuse" den geheimnisvollen unterirdischen Verlauf des Flusses Singai Bai untersuchen. Dabei haben die Abenteurer viele brenzlige Situationen zu meistern, ohne zu wissen, ob sie letztlich für ihre Mühen belohnt werden.
Sehr lesenswerte, anschaulich geschriebene Berichte, die den Entdeckertrieb beim Leser wecken können.