Rezension zu "Der Ruf des Herzens: Ein historischer Liebesroman im Frankreich des 18. Jahrhunderts" von Patricia Carlyle
leseratte_daniDie junge Catherine MacPherson bricht nach dem Tod von ihrer Mutter von England nach Frankreich auf. Dort will sie ihren Verlobten, den Marquis de Fontenay, heiraten. Doch Frankreich ist durch die Revolution erschüttert und birgt nicht nur politische Gefahren. Auf ihrer Reise trifft Catherine auf den charismatischen Christopher Deverell, einem geheimnisvollen Landsmann, der nicht nur ihr Leben rettet, sondern auch ihr Herz berührt. In Paris angekommen, stellt Catherine fest, dass sich ihr Verlobter verändert hat und sein kaltes, sowie distanziertes Verhalten einen Schatten auf ihre gemeinsame Zukunft wirft. Zugleich findet sie sich wieder in einem intriganten Spiel der Pariser Gesellschaft, wo Freundschaften fragil sind und Loyalitäten schnell wechseln. Catherine muss sich nicht nur zwischen Loyalität und Liebe entscheiden, sondern auch für ihr eigenes Schicksal kämpfen, während die Revolution tobt und die Gefahr näher rückt.
Der Schreibstil ist angenehm und auch detailliert, wodurch ich mir die Figuren, sowie ihre Handlungen gut vorstellen konnte. Man bekommt einen ausführlichen Einblick in die Zeit der französischen Revolution. Neben den politischen Vorkommnissen werden auch Themen wie Homosexualität aufgegriffen.
Catherine wirkt auf mich meist unerschrocken und mutig. Christopher konnte ich zum Teil nicht immer richtig einschätzen, aber im Grunde wirkt er auch sympathisch und bodenständig. Das hin und her zwischen den beiden mit den Hindernissen durch die Revolution und die gesellschaftlichen Anforderungen ist meistens ganz gut zu verfolgen und auch in gewisser Weise spannend. Aber dann gibt es wieder Abschnitte, die doch eher zäh zu lesen sind und nicht so richtig zum Fortgang der Geschichte beitragen.
Insgesamt ist das Buch ein solider historischer Roman, der einige interessante Aspekte mit sich bringt, aber auf der anderen Seite mir auch zu langatmig war. Aufgrund der gut herausgearbeiteten geschichtlichen Hintergründe in Kombination mit einer fiktiven Geschichte, kann ich das Buch dennoch an Geschichtsinteressierte weiterempfehlen.