Rezension zu "Traue deinen Augen nicht" von Patricia MacDonald
Tess de Graff war neun Jahre alt, als ihre Schwester Phoebe vor ihren Augen gekidnappt wurde. Kurz darauf wurde Phoebe vergewaltigt und ermordet aufgefunden. Dank der Aussage von Tess, die damals den Täter gesehen hatte, konnte der vorbestrafte Sexualstraftäter Lazarus Abbot als Täter dingfest gemacht werden. Er wurde verurteilt und hingerichtet.
Nun 20 Jahre später beweist eine DNA--Probe von damals, dass Lazarus nicht der Täter gewesen sein kann. Er war also unschuldig und wurde trotzdem hingerichtet. Das Verfahren hat Lazarus Mutter in die Wege geleitet, die immer von seiner Unschuld überzeugt war. Tess ist völlig aufgelöst. Die örtliche Polizei muss nun neu ermitteln, sie begegnet Tess unverhohlen mit Misstrauen und wenig Verständnis. Der Polizeichef, der ein Cousin von Lazarus war, verdächtigst sie sogar, der Falschaussage, weil sie angeblich ihren Vater schützen wollte. Wilde Theorien kommen auf. Doch Tess ist sich nach wie vor sicher, dass es Lazarus war, der ihre Schwester damals entführt hat. Sie beginnt, auf eigene Faust nachzuforschen und gerät dabei in tödliche Gefahr...
Dieser Krimi ist spannend, vielschichtig und wendungsreich aufgebaut. In seinem Stil ähnelt er den Krimis von Mary Higgins Clark (zumindest den früheren Werken) und diese haben mir immer sehr gut gefallen. Auch hier wird der Leser auf einige falsche Fährten geführt, bis gegen Ende hin eine dramatische aber schlüssige Auflösung erfolgt. Für Krimi-Liebhaber sehr zu empfehlen.