Cover des Buches Zurück auf Glück (ISBN: 9783458358688)
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Rezension zu Zurück auf Glück von Patricia Marx

Rezension zu "Zurück auf Glück" von Patricia Marx

von wortmelodie vor 11 Jahren

Rezension

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wortmelodievor 11 Jahren
Wally ist sich sicher, für Imogene bestimmt zu sein. Nach einigem Hadern und Zögern, sieht auch Imogene das so langsam ein und trotzdem könnten die beiden ungleicher nicht sein. Während Wally ein großes JA zu sein schein, ist Imogene ein lautes NEIN und genauso verhalten sie sich auch in ihrer "Beziehung" (um sich einzugestehen, dass es tatsächlich eine Beziehung ist, braucht Imogene etwa 20 Kapitel). Originell, witzig, absurd, eigenwillig. So in etwa lässt sich der Schreibstil des Romans von Patricia Marx beschreiben. Es ist ein Schreibstil, den man mögen muss, der für die einen wohl tatsächlich originell daher kommt, während er für andere etwas aufgesetzt und zu sehr "anders" erscheinen mag. Gleiches gilt für die Charaktere, die ebenfalls alle einen kleinen Schuss weg haben und die man für ihre Tics mag oder eben nicht. Langweilig wird es - trotz erstaunlich wenig Handlung - jedoch nie, was einerseits an den kurzen "Kapitelchen" liegt, die im Normalfall wohl einfach einen neuen Absatz markiert hätten und andererseits am Humor liegt, den die Autorin so liebevoll in ihre Erzählung einarbeitet. Sich selbst arbeitet die Autorin auch ein, denn immer wieder taucht "Patty" in der dritten Person auf, korrigiert sich und die Erzählung noch einmal und denkt über ihre Charaktere und das nach, was sie geschrieben hat. Auf diese Weise hat der Leser das Gefühl, direkt beim Schreiben dabei zu sein. Gleichzeitig macht sich Patty dadurch zu einem Teil des Buches, der Handlung, ja, sogar zu einem Charakter des Buches, den sie von der eigentlichen Autorin in so manchem Zwiegespräch sogar noch einmal unterscheidet. Auf diese Weise widerspricht Patricia Marx so ziemlich allen gängigen Konventionen des Romanschreibens, denn selbst das Ende ist schon in der Mitte der Buches. Trotzdem bleibt immer ein roter Faden erhalten, der den Leser durch die Geschichte führt, die die Autorin zusätzlich mit allerlei lustigen Skizzen und Diagrammen "aufhübscht" (wenn man das Gekrakel denn als "hübsch" bezeichnen will). Dennoch hat diese Form des Romans nicht nur Vorteile. Obwohl die kurzen Kapitelchen sehr kurzweilig sind, führt es dennoch oft dazu, dass man das Buch auch schnell wieder weglegt, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass die Handlung trotz vieler Zeitsprünge den Leser nicht unbedingt fesseln kann. Diese Zeitsprünge sorgen zusätzlich zu den häufigen Perspektivenwechseln und Gedankensprüngen dafür, dass es manchmal schwer ist, der Handlung zu folgen und zu wissen, was nun in welcher Reihenfolge und in welchen Zeitabständen passiert ist. Insgesamt jedoch kann man Woody Allen bei seinem Urteil vertrauen, wenn er sagt: "Patty Marx besitzt einen unvergleichlichen Humor, ihr Buch ist brillant."
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