Cover des Buches Kalte Erinnerung (ISBN: 9783732531509)
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Rezension zu Kalte Erinnerung von Patricia Walter

Solider erster (Psycho-)Thriller einer Neu-Autorin

von nessisbookchoice vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Solider erster Start in die Thrillerwelt einer, mir bisher unbekannten, Autorin. Ich bin gespannt auf weitere Werke! :)

Rezension

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nessisbookchoicevor 7 Jahren

Titel: "Kalte Erinnerungen"
Autor: Patricia Walter
Erscheinungsdatum: 3. Februar 2017
Seitenanzahl: 288 Seiten
Genre: (Psycho-)Thriller
Preis: Taschenbuch 5,99€
Verlag: Weltbild
Klappentext:
Nur wenn sie sich erinnert, wird sie überleben.
Ein eisiger Wintermorgen: Zoe schreckt aus einem Albtraum auf, am ganzen Körper mit Verletzungen übersät und ohne Erinnerung an die vergangenen beiden Tage. Ihr Mann David ist spurlos verschwunden. Kurz darauf wird sie von einer verzerrten Stimme am Telefon bedroht, die die Wahrheit über gestern Nacht wissen will. Geschockt legt Zoe auf - doch der unheimlichen Forderung des Anrufers kann sie nicht entkommen. Und die Wirklichkeit ist grausamer, als sie sich jemals hätte vorstellen können ...

Zuerst möchte ich mich herzlichst bei der Autorin, Patricia Walter, bedanken, die mir großzügigerweise ein Exemplar dieses Buches zugeschickt hat!
Vielen Dank dafür und auch für die nette Widmung zu Beginn. :)

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches ist eisig, aber ansprechend und erinnert zunächst eher an einen Roman, da jegliche Eingliederung in ein Genre auf diesem fehlt.
Liest man sich den Klappentext durch, wird dieser erste Eindruck natürlich widerlegt.

Mich sprach der Inhalt sofort an, da ich ein großer Fan von Amnesie bei den Protagonisten vieler Bücher bin. Ich mag es mit ihnen gemeinsam herauszufinden, was geschehen ist.

Wem kann man vertrauen?

Wer spielt nur ein böses Spiel?

Kann ich meinen eigenen Erinnerungen vertrauen?

Auch in diesem Buch dreht es sich um diese Aspekte.
Im Nachhinein betrachtet verspricht der Klappentext allerdings mehr Psycho und Dramaturgie, als es im Inhalt tatsächlich wiederzufinden ist.

Figuren:

Man lernt Protagonistin Zoe mit jedem Kapitel näher kennen. Ebenso verzweifelt man auch mit ihr und möchte unbedingt wissen, was geschehen ist.

Ich empfand sie als sympathisch, konnte aber nicht zu 100 % eine Beziehung zu ihr aufbauen, was eventuell an der Länge des Buches liegt.

Daher lernt man die anderen Nebenfiguren des Buches vermutlich auch nur stichprobenartig kennen. Ich konnte keinen von ihnen wirklich einschätzen, was jedoch die Spannung oben hielt.
Ich konnte nicht sagen, wem Zoe vertrauen könnte und wer sie hintergeht. Ich war beim Lesen ebenso hilflos, wie sie und musste mit dem arbeiten, was ich geboten bekam.

Schreibstil und Inhalt:

Allgemein fiel mir bereits zu Anfang auf, dass das Buch eine sehr angenehme Schriftart und -größe hat, sodass es angenehm zu lesen ist. Hierzu trägt natürlich der Schreibstil bei, der schön flüssig ist.

Das Buch beschränkt sich im wahrsten Sinne des Wortes auf die wichtigsten Fakten und kommt fast ohne große Umschweife aus.
Gerade zu Beginn hatte ich größere Probleme damit, dass vieles für mich unzureichend ausgeschmückt und man direkt in das Getümmel geworfen wurde.

Hier hätte ich mir etwas mehr Liebe zum Detail gewünscht, um zunächst mal ins Buch, in die Figuren und die Umgebung hineinzufinden.

Dieser Stil zieht sich das gesamte Buch durch und erscheint mir teilweise als wirklich angebracht, teilweise aber auch als zu abgekürzt.
An bestimmten Stellen hätten Aspekte einfach mehr ausschraffiert werden können, um den Leser in das Buch zu ziehen.

Die Autorin bedient sich typischer "Thriller-Klischees", wie den spannenden Satz am Ende jedes Kapitels, um zum Weiterlesen zu motivieren.
Viele finden dieses Stilmittel amateurhaft, bei mir bewirkt es jedoch genau das:
Entwicklung von Neugier und dem typischen "Ein Kapitel geht noch" Gedanken.
Daher empfinde ich persönlich dies als gelungenes Mittel, sofern es gut eingesetzt wird.

Es gibt einfache Erzählstränge und Strukturen, sodass es dem Leser nicht schwer fällt zu folgen.
Ich persönlich hätte mir allerdings etwas mehr sprachliche Raffinesse gewünscht, sodass das Lesen und "Zusammenpuzzlen von Ereignissen" eine kleine Herausforderung darstellt.
Einiges war leider zu durchschaubar ausgearbeitet und bei mir stellte sich bei der ersten Erwähnung die Vermutung ein, dass bestimmte Teilaspekte noch wichtig werden können.

Gerade die am Ende zusammengeführten Stränge, die die Auflösung präsentierten, empfand ich als sehr einfach konstruiert.
Aufgrund des Klappentextes habe ich mehr Tiefe und psychologische Hintergründe erwartet.

Einige Handlungen beziehungsweise Dinge innerhalb der Handlung empfand ich zunächst als etwas drastisch dargestellt, jedoch stellte sich bei mir zunehmend Verständnis für die Lage der Protagonistin und ihre daher rührenden Taten und Gedanken ein.
Einen ganz bestimmten Aspekt des Buches, bezüglich Zoe's Gesundheit, kann ich bis heute nicht ganz nachvollziehen, da ich selbst betroffen bin und dementsprechend recherchiert und Gespräche mit Ärzten geführt habe.

Teile vom Ende habe ich bereits vorher leicht und indirekt vermutet, jedoch nicht in diesem Ausmaß.
Es waren Andeutungen und kleinere Hinweise im Buch versteckt, aber die gesamte Auflösung gelang mir erst durch die Autorin.

Alles in allem wurde ich aber gut unterhalten und empfinde das Buch als einen guten Einstieg in die literarische Welt des Thriller!

Von mir bekommt das Buch 4/5 Sternchen und ich bin gespannt auf das nächste Buch der Autorin und auf ihre Fortschritte im Autorendasein! :)

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