Cover des Buches Sturmzorn: Die Pandrischen Chroniken (ISBN: 9798668870547)
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Rezension zu Sturmzorn: Die Pandrischen Chroniken von Patrick Arbogast

East meets west, ein toller Mix, spannend zu lesen

von phantastische_fluchten vor 4 Jahren

Kurzmeinung: fesselnde historische Fantasy mit glaubhaften Charakteren.

Rezension

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phantastische_fluchtenvor 4 Jahren

»es heißt, eine Klinge gleicht immer ihrem Träger«

Odrin Weißhaupt führte einst eine starke Klinge, eine Meteoreisenklinge, das Geschenk des Kaisers Kasestian an seinen besten Freund. Als Anführer der Legionen des Kaisers schuf sich Odrin mit dieser Klinge, mit seinem taktischen Geschick und seinem Ehrgefühl einen großen Namen, sowohl in der Heimat als auch bei den Feinden. Doch was ewig halten sollte - zerbrach. Zuerst die Klinge des Schwertes, dann die Freundschaft zwischen Odrin und dem Kaiser und dann Odrin selbst.

Stets ein Mann von Ehre und konnte er es nicht mehr mit ansehen, wie die Invasionstruppen aus Pandris die Menschen von Sintura wie Vieh behandelten. Wegen seiner scharfen Kritik wird verstoßen und vom kaiserlichen Hof verbannt. Seitdem lebt er als Vigilant der Nachtwache in den ärmeren Gebieten der Stadt, doch immer darauf bedacht, auch als Mitglied der Nachtwache fair und gerecht zu handeln. Zehn Jahre später bietet der Kaiser ihm eine Amnestie und die Rückkehr in Amt und Würden an, wenn Odrin für ihn ein gestohlenes Artefakt zurück bringt. Obwohl der alte Veteran der Expansionspolitik des Kaisers immer noch ablehnend gegenüber steht, nimmt er den Auftrag an, um seiner Tochter ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. In Sintura muss er sich den Taten seiner Vergangenheit stellen.

Kommentar.

das Buch habe ich Freitags aus der Post geholt und am Samstagabend hatte ich es schon aus. Suchtstoff pur. Ich hatte vor einiger Zeit die »Torwelten - Saga« des Autors gelesen und schon damals konnte man merken, dass er sich von Band zu Band steigerte und die Geschichte immer besser und routinierter erzählt wurde.

Und nun »Sturmzorn«. Meines Erachtens hat Patrick Arbogast hier alles richtig gemacht. Das Buch ist 344 Seiten dick, weder zu langatmig noch zu kurz. Es ist alles vorhanden, was eine gute Geschichte ausweist und der Spannungsbogen ist perfekt.

Vor zehn Jahren kannte man Odrin noch unter den Namen Rotmähne. Er führte die Truppen des Kaisers an und eroberte in dessen Namen Land für Land. Odrin war fasziniert von den Sitten und Gebräuchen in Sintura und dem Ehrendkodex der Einwohner. Dort wurde ein Zwist stets zwischen zwei Kämpfern ausgetragen die ehrenvoll miteinander kämpften.

Das Werk ist grundsolide. Damit meine ich, das einfach alles enthalten ist was es braucht um die Geschichte spannend zu erzählen Ein alter, gebrochener und desillusionierter Kämpfer, ein zorniges junges Mädchen, Ninjas, römische Legionen, einen dünkelhaften Kaiser, ein seltsamer Mönchsorden, symphytische Nebencharaktere und übelste Schurken. Hier mischt der Autor viele Dinge zusammen und aus dieser Mischung entsteht eine unglaublich unterhaltsame Story.

Zuerst habe ich an »Maximus« und »Commodus« aus »Gladiator« gedacht. Aber ich denke der Charakter »Nathan Algren« aus »the last Samurai« passt irgendwie besser als Vergleich. Auch er ist abgestoßen von dem Verhalten seiner Landsleute und wird wegen seiner Ansichten ausgegrenzt. Und Katsumoto kann hier für den weisen Mönch Gisatra stehen. Auch hier gilt »west meets east« aber auf unglaublich faszinierende Art und Weise. Gemischt mit einer Prise Magie und Fantasie hat Patrick Arbogast eine tolles Szenario geschaffen, das mich völlig in seinen Bann gezogen hat. Ich kann mir diese Geschichte unglaublich gut als Film vorstellen. Ein Aufeinander prallen der Kulturen und mittendrin zwei Menschen, die sich entscheiden müssen. Was ist wichtiger: Befehle, Gewohnheit, Rache, Hass oder Herz und Verstand?

Sprachlich ist die Geschichte schön erzählt, der Autor findet immer wieder treffende Worte um den inneren Konflikt der beiden Hauptcharaktere zu schildern. Ich habe lediglich vier kleine Flüchtigkeitsfehler gefunden, die dem Autor nicht peinlich sein müssen. Für ein Selfpublisher Buch ein wahrer Leckerbissen. Wer historische Fantasy und Filme wie die »Mumie 4«, »the last Samurai« oder auch »Gladtiator» mag, wird an diesem Buch sicher seinen Spaß haben.

Ich bedanke mich bei dem Autor für das Rezensionsexemplar, meine Rezension ist keine Werbung, sondern meine eigene, subjektive Meinung.

Über das Cover aber ich übrigens unterschiedliche Meinungen gehört. Ich lese seit 40 Jahren Fantasy und ich stelle das Cover immer in den Bezug zur Geschichte. Hier passt es einfach. Meine Freundin hat sich an dem geschlitzten Rock der Kämpferin gestört und fand es sexistisch. Ich frage mich dann allerdings, wie Ilea in einem engen, sittsamen Rock so kämpfen soll, wie sie in dem Roman eben kämpft.

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