Patrick Bringley gibt seinen begehrten Job beim New Yorker auf. Gerade ist sein Bruder an Krebs gestorben. Seine Welt, wie er sie kannte, ist untergegangen. Er bewirbt sich beim Metropolitan Museum of Art als Wärter. Er bekommt den Job.
Er nimmt den Leser mit auf seine Reise. An seinem ersten Tag erhalten wir einen Einblick in den Mechanismus dieses riesigen Apparates. Das Gebäude erstreckt über vier Strassenblöcke, besitzt Millionen von Objektiven, die der Besucher nie alle zu Gesicht bekommt. Es arbeiten Menschen aus allen Ländern der Erde dort. Aber wahrscheinlich niemand aus demselben Grund hier wie Patrick. In seinen Zwiesprachen mit den Kunstwerken verarbeitet er die Trauer um seinen Bruder. Trotz aller Schwermütigkeit hat er auch ein Auge für die Schönheit der Artefakte. Er zeigt auf, wie man den Zugang zur Kunst erlangen kann.
Es ist ein Buch zur Entschleunigung. Manchmal verliert sich der Autor in seinen Zwiesprachen. Er hat einen warmen, poetischen Schreibstil, aber auch einnehmend. Ich bin total in seine Museumswelt abgetaucht, habe ihm beim Sinnieren über die Krankheit seines Bruders zugehört und bin mit ihm den Weg der Selbstfindung gegangen. Jedes Mal, wenn ich das Buch aufgeklappt habe, habe ich mich auf das Rendezvous mit Patrick Bringley gefreut. Ich kann euch ein Treffen mit ihm absolut empfehlen!