Cover des Buches Das Signal (ISBN: 9783499271502)
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Rezension zu Das Signal von Patrick Lee

Literarisches Fastfood

von sapperlot vor 7 Jahren

Rezension

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sapperlotvor 7 Jahren
Ich habe in den vergangenen Monaten viel gelesen und dann hat mich vor ein paar Wochen eine kleine Leseflaute befallen. Nix dramatisches aber von meinem nicht gerade kleinen Stapel ungelesener Bücher wollte mir keines gefallen. Im Zweifelsfall versucht man es mit einem trivialen Thriller um die Leselust wieder zum Leben zu erwecken. Und siehe da, es hat funktioniert. Dies ist das 2. Buch rund um den ehemaligen Elitesoldaten Sam Dryden der erneut in ein haarsträubendes Abenteuer hineingezogen wird. Die Verbindung zum 1. Band ist einzig und allein der Protagonist Sam Dryden, was einerseits etwas schade ist, da es keine Weiterentwicklung der Figur darstellt andererseits können die Bücher auch in einem zeitlich grösseren Abstand von einander gelesen werden ohne das man das Gefühl hat, etwas zu verpassen weil man sich an Details nicht mehr erinnern kann.

Die irrwitzige Handlung dreht sich rund um einen geheimen Radioempfänger der Nachrichten aus der unmittelbaren Zukunft empfangen kann und dem Inhaber so die Möglichkeit gibt, den Gang der Welt in den nächsten paar Stunden zu manipulieren oder zu verändern. Der abstruse Apparat in den richtigen Händen ist ein Segen aber in den falschen Fängen eine blanke Horrorvorstellung. Die Handlung verläuft sehr schnell von der einen Szene zur nächsten und dann zur übernächsten und ist gespickt mit Actionszenen bei dem der kolossale Sam Dryden seine famosen Fähigkeiten mehrfach unter Beweis stellen kann. Der technologische Aspekt mit zukunfts High-Tech Material kommt nicht zu kurz, wirkt aber hie und da etwas unausgegoren so als ob der Autor schnell einen Nachfolger für das erste Buch schreiben müsste. Die geheime Gruppierung aus der Nazizeit wirkt etwas überflüssig und gab mir das irritierende Gefühl, dass die Story als Ganzes überladen wirkt. Geschrieben ist das Buch im genreüblichen Thrillerjargon.

Als rassig-kühne Unterhaltungsliteratur mit paradoxer Handlung ist das Buch ganz okay wobei der Anspruch nicht gerade hoch angesetzt ist. Es ist literarisches Fastfood das schnell konsumiert ist aber kaum einen längeren Sättigungseffekt nach sich zieht. Wer sich von der Kurzbeschreibung angesprochen fühlt soll das Buch lesen aber im Zweifelsfall rate ich von der Lektüre ab.
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