In 'Unsichtbare Tinte' sucht Jean Eyben, ein junger Mann und Ich-Erzähler in diesem Roman, für eine Detektei in Paris nach einer angeblich verschwunden Frau. Die spärlichen Hinweise führen aber des öftern in die Irre oder sie wiedersprechen sich und Jean Eyben längst nicht mehr tätig für die Agentur, wird über Jahre an an die Existenz dieser Frau erinnert und dennoch oder gerade desshalb macht er sich wiederholt auf die Spur nach Hinweisen, Fährten nach Ihr.
Der Literatur-Nobelpreisträger Patrick Modiano schreibt in diesem Roman derart reduziert dass es den Anschein macht dass er seinem eigenen Vergessen zum Opfer gefallen ist. Mit diesem Kalkül fordert er den Leser und zwingt ihn jedem kleinsten Anhaltspunkt nachzugehen, auch wenn es meist eine Sackgasse ist.
["Es gibt Lehrstellen in einem Leben, manchmal aber auch das, was man einen Refrain nennt. Während mehr oder weniger langen Zeitspannen hörst du ihn nicht, und man könnte schon glauben, du hättest diesen Refrain vergessen. Und dann, eines Tages, ist der plötzlich wieder da, wenn du allein bist und nichts ringsum dich ablenken kann. Er ist wieder da, gleich den Worten eines Kinderlieds, das immer noch seinen Zauber ausübt."]