Rezension zu Place de l'Étoile von Patrick Modiano
Modianos aufwirbelndes Debüt
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Zum Inhalt möchte ich lediglich ein paar Zeilen aus dem Nachwort der Übersetzerin zitieren:
"Place de l'Étoile gibt sich als Autobiographie eines jungen französischen Juden, Raphaël Schlemilovitch [...]. Dieser Raphaël [...] lebt gleichzeitig in verschiedenen Epochen: vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, er ist sozusagen ein Reisender zwischen den Zeiten, der Ewige Jude, und müht sich redlich, alle Klischees, Vorurteile und Hassbilder seiner Umgebung zu bedienen."
Während des Lesens hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, ein brillantes Buch in den Händen zu halten — und es schlichtweg nicht zu verstehen. Vielleicht muss man dafür Franzose sein, vielleicht Jude, bestenfalls beides. Es braucht viel Vorwissen, um all die historischen Persönlichkeiten, auf die angespielt wird, zuordnen zu können, und angesichts dessen mag man kaum glauben, dass der nach Kriegsende geborene Modiano die Zeit, die er beschreibt, selbst nicht miterlebt hat. Ein umfangreiches Nachwort der Übersetzerin Elisabeth Edl hilft dem Leser glücklicherweise dabei, das Buch besser einordnen zu können.
Zur stilistischen Beschreibung von Modianos Debütroman habe ich mehrmals das Wort "furios" gelesen, und das trifft es eigentlich ganz gut. Es wird so oft und so schnell zwischen verschiedenen Zeiten und Orten gesprungen, dass das Lesen keine Sekunde langweilig werden kann. Ein "Wirbelwind", wie es eine Kritikerin auf dem Buchrücken ausdrückt. Und der wirbelt so schnell, dass man kaum merkt, dass man schon am Ende ist.
Fazit: Vom ersten Eindruck her denke ich, Nobelpreisträger Modiano ist ein Genie. Ich werde definitiv mehr von ihm lesen.
"Place de l'Étoile gibt sich als Autobiographie eines jungen französischen Juden, Raphaël Schlemilovitch [...]. Dieser Raphaël [...] lebt gleichzeitig in verschiedenen Epochen: vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, er ist sozusagen ein Reisender zwischen den Zeiten, der Ewige Jude, und müht sich redlich, alle Klischees, Vorurteile und Hassbilder seiner Umgebung zu bedienen."
Während des Lesens hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, ein brillantes Buch in den Händen zu halten — und es schlichtweg nicht zu verstehen. Vielleicht muss man dafür Franzose sein, vielleicht Jude, bestenfalls beides. Es braucht viel Vorwissen, um all die historischen Persönlichkeiten, auf die angespielt wird, zuordnen zu können, und angesichts dessen mag man kaum glauben, dass der nach Kriegsende geborene Modiano die Zeit, die er beschreibt, selbst nicht miterlebt hat. Ein umfangreiches Nachwort der Übersetzerin Elisabeth Edl hilft dem Leser glücklicherweise dabei, das Buch besser einordnen zu können.
Zur stilistischen Beschreibung von Modianos Debütroman habe ich mehrmals das Wort "furios" gelesen, und das trifft es eigentlich ganz gut. Es wird so oft und so schnell zwischen verschiedenen Zeiten und Orten gesprungen, dass das Lesen keine Sekunde langweilig werden kann. Ein "Wirbelwind", wie es eine Kritikerin auf dem Buchrücken ausdrückt. Und der wirbelt so schnell, dass man kaum merkt, dass man schon am Ende ist.
Fazit: Vom ersten Eindruck her denke ich, Nobelpreisträger Modiano ist ein Genie. Ich werde definitiv mehr von ihm lesen.