Sieben Minuten nach Mitternacht: Von Monstern und Geschichten
von chochi_rain
Kurzmeinung: Fantastischer Jugendroman, der euch in jedem Fall mit einem gebrochenen Herzen zurücklassen wir.
Rezension
Obwohl es sich bei Sieben Minuten nach Mitternacht um einen recht klassisch erzählten Kinder- oder Jugendroman handelt – der immer wieder durch wundervolle Illustrationen unterbrochen wird –, enthält die Geschichte so viel Tiefe, dass sie auch für Erwachsene sehr spannend ist. Das Monster als Metapher für unterdrückte Gefühle, welches immer wieder in Momenten auftaucht, in denen Conor es eigentlich nicht gebrauchen kann, ist ein solch starkes Bild für Trauer und Hilflosigkeit, dass es fast schon wieder zu naheliegend ist und gleichzeitig auf sehr geniale Weise beschreibt wie sich solche Gefühle anfühlen.
Es ist ein sensibler und für Kinder angemessener Umgang mit dem sehr schwierigen Thema eines erkrankten Elternteils, der die Gefühlsebene auf eine Art beschreibt, die alle Menschen gleichermaßen erreichen kann. Genau dies ist es, was das Buch zu einem solch besondern macht, denn jeder Mensch, der eine geliebte Person an eine Krankheit verloren hat, kann sich direkt in Conor hineinversetzen, mit ihm fühlen und verstehen was in ihm vorgehen muss. Gleichzeitig geben Dowd und Ness so wenig wie möglich über Conors Gefühlsleben preis, so dass der Leser nie genau weiß, was in ihm vorgeht und seinen eigenen Erfahrungen auf Conor projektieren kann.
Nur eine Warnung vor dem lesen dieses Romans, der seine fünf von fünf Sternen redlich verdient hat: Dieses Buch wird euch mit einem gebrochenen Herzen zurücklassen.