Rezension zu "Die Gottesanbeterin" von Patrick Redmond
Zum Buch: Tina lebt mit ihren Eltern an der Küste Englands. Doch ihr Vater, an dem Tina fürchterlich hängt, verlässt die Familie, weil er sich eingeengt fühlt. Tinas Mutter macht ihre Tochter für den Verlust verantwortlich und stößt sie von sich. Tina hat ja nur noch ihre Mutter und will doch nur geliebt werden. In der Schule wird sie gehänselt von den anderen Kindern und so lernt Tina, unsichtbar für andere zu sein. In der Pubertät nimmt eine Wut in ihr Gestalt an und diese scheint ein Eigenleben zu entwickeln. Und dann ist Tina plötzlich gar nicht mehr schüchtern, sondern stellt sich auf die andere Seite. Doch diese Wut hat ihr nicht nur geholfen, denn sie verletzt eigentlich jeden, den sie liebt…
Meine Meinung: Das Buch ist nicht schlecht, aber nicht das beste von Patrick Redmond. Im ersten Teil begleitet der Leser die junge Tina, aus der dann, wie Phönix aus der Asche, die schöne, selbstbewusste und starke Chrissie wird. Die eingangs erwähnte Wut, die sie irgendwann plötzlich im Bauch hatte, sorgt dafür, dass sie niemanden zu nahe an sich heranlässt. Nur, um nicht noch einmal verlassen zu werden. Dafür verletzt sie andere. Das Verhältnis wankt, als sie den älteren Jack kennenlernt und sich dieses Mal wirklich in ihn verliebt. Doch weil sie ja so tough ist, tut sie so, als wäre es nur eine Affäre. Bis dann die Ex von Jack wieder auf der Bildfläche erscheint. Der reiche Alexander muss dann herhalten und diese Beziehung, anfangs noch recht harmonisch, endet schließlich in einem absoluten Fiasko…
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, aber ich fand die ganze Geschichte zäh aufgebaut. Dennoch muss ich sagen, dass ich mit solch einem Ende nicht gerechnet hatte und völlig überrascht war! Ich wusste nur, das kann nicht gut ausgehen…
Mein Fazit: Eine gut erzählte Geschichte, aber mir fehlte hier ein wenig der von dem Autor so gewohnte Psychothrill. Dennoch hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich kann gute 4 Sterne vergeben!