Cover des Buches Malocchio - Der böse Blick (ISBN: 9783426430491)
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Rezension zu Malocchio - Der böse Blick von Patrizia Zannini

Rezension zu "Neobooks - Malocchio: Roman" von Patrizia Zannini Holoch

von Alexandra_vom_Buecherkaffee vor 11 Jahren

Rezension

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Alexandra_vom_Buecherkaffeevor 11 Jahren
Inhalt: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, in einem kleinen italienischen Dorf in der Nähe von Rom: Marias junge Enkelin Letizia verliebt sich ausgerechnet in den Alliierten Jack Warner. Jack ist in Letizias Augen nicht nur umwerfend schön, sondern auch noch sehr höflich und sehr zuvorkommend. Da sein Großvater aus Italien stammt, beherrscht er zudem die italienische Sprache und die beiden erleben eine schöne Zeit - bis Letizia merkt, dass sie Schwanger ist. Sie vertraut sich Jack an und er verspricht, sie zu heiraten. Doch alles kommt anders und Letizia verliert ihren Geliebten aus den Augen. Entsetzt von der Schande, die ihrer Enkelin angetan wurde, tut die Heilerin Maria etwas völlig Unüberlegtes und Unverzeihliches: Sie verflucht den jungen Amerikaner Jack Warner. Kaum sichtbar bewegten sich ihre schmalen Lippen. Sie zitterten, vibrierten leicht und formten Worte, die nie hätten über diese bleichen Lippen kommen dürfen." Seite 49 Dieser Fluch löst eine Kette von Unglücksfällen in Jacks Familie aus, die sich über Generationen weiterträgt. Denn der "böse Blick" - Malocchio kann nicht einfach zurückgenommen werden. Hat Maria eine Chance, das Unglück aufzuhalten, dass sich unvermeidlich den Weg zu ihrer eigenen Familie bahnt? Handlung & Charaktere: Der Autorin legt mit ihrem Roman "Malocchio" ein wirklich mitreißendes und äußerst gelungenes Werk vor, dass sich mit dem "Bösen Blick" beschäftigt. Eine Legende, ein Aberglaube, der in vielen Kulturen, unter anderem auch in der italienischen Kultur, tief verwurzelt ist. Ein interessantes Thema, da dieser Aberglaube ja tatsächlich existiert. Die Autorin hat dies wunderbar mit einer fiktiven Geschichte verbunden. Erzählt wird diese Geschichte aus Sicht des allwissenden Erzählers und man bekommt einen weit gefächerten Einblick in die Thematik. Da Jack ein Amerikaner ist, verwebt die Autorin hier geschickt zwei Kulturen, indem sie immer wieder zwischen den Geschehnissen hin und her springt, die die italienische Familie von Letizia und die amerikanische Familie von Jack heimsuchen. Die Sprache ist sehr angenehm und zeitlich angepasst. Schnörkellos und manchmal recht nüchtern versetzt sie den Leser genau in die passende Stimmung. In dem kleinen italienischen Fischerdorf herrschen nach dem Krieg sehr ärmliche Zustände, ein jeder übt sich in Bescheidenheit und körperlich schwere Arbeit liegt an der Tagesordnung. So auch für Marias Familie, in der selbst die Seife noch mühsam selbst hergestellt wird. Jacks Familie legt auf einer Ranch von Elisabeth, die sie von ihrem Vater Francis überschrieben bekam. Elisabeth kümmert sich um die Erziehung der Kinder, während ihr Mann Charles nach Höherem strebt und mir aller Gewalt in die Politik möchte. Man bekommt auch hier einen Einblick in die amerikansichen Verhältnisse der Nachkriegszeit. Gerade für die Beschreibung der italienischen Verhältnisse nimmt sich die Autorin viel Zeit und nimmt den Leser so mit auf eine Reise voller Erfahrungen in das kleine Fischerdörfchen. Fast kann man Marias Häuschen vor sich sehen, die Umgebung, die vielen kleinen Details, die so authentisch beschrieben werden. Mehrere Generationen werden hier in beiden Familien gekonnt verstrickt und dem Leser so viele verschiedene Charaktere präsentiert. Aber trotz der Vielzahl bekommen alle ihre nötige Aufmerksamkeit und erscheinen sehr authentisch. Manche erschienen sympathisch, für manche entwickelt man augenblicklich eine gewollte Antipathie. Die Autorin hat die beiden Familien, die durch einen Fluch unwissentlich über zwei Kontinente miteinander verbunden sind, sehr individuell und ausführlich gezeichnet. Besonders Maria, die man durch die gesamte Geschichte begleiten darf, ist sehr facettenreich dargestellt. Sie hat im Leben viel ertragen und einstecken müssen und was sie Tat, Tat sie aus Liebe zu ihrer Enkelin. Sie konnte nicht auch noch ihre Enkelin Leiden sehen. "Mea culpa", flüsterte sie. "Meine Schuld". Wenn du jemanden bestrafen willst, dann bestrafe mich. Ich habe gesündigt. Seite 166 Als Leser überlegt man sich über die ganze Zeit, ob es wirklich der Fluch ist , der solch viele Tragödien auf den Plan ruft oder ob es womöglich doch nur eine unfassbare Verkettung von Zufällen ist. Eine Spannung, die von Anfang bis Ende ans Buch fesselt. Mein persönliches Fazit : "Malocchio" ist eine absolut gelungene und fesselnde Geschichte, die mich vollkommen in den Bann gezogen hat. Ich habe das eBook am Stück gelesen und bin von der Art und Weise begeistert, wie die Autorin die Geschichte aufgebaut hat, die Geschehnisse miteinander verwoben hat. Auch die sprachlichen Aspekte haben mir voll und ganz zugesagt. Meine absolute Leseempfehlung! Ich bin auf weitere Werke der Autorin gespannt. © Rezension: Alexandra buecherkaffee.blogspot.de
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