Cover des Buches Der eine Kuss von dir (ISBN: 9783570308950)
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Rezension zu Der eine Kuss von dir von Patrycja Spychalski

So wild wie das Leben ... und genauso authentisch!

von Damaris vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Sie wild wie das Leben ... und genauso authentisch!

Rezension

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Damarisvor 10 Jahren
"Der eine Kuss von dir" ist die indirekte Fortsetzung von "Ich würde dich so gerne küssen", einem meiner persönlichen Highlights. Indirekt darum, weil man jedes Buch für sich alleine lesen kann. Jetzt, nach dem Lesen, empfinde ich es allerdings als Vorteil, wenn man das erste Buch auch gelesen hat. Hauptprotagonistin Frieda macht sich in "Der eine Kuss von dir" manche Gedanken über Situationen, die sie in ihrer ersten Geschichte erlebt hat. Kennt man ihre Situation von damals, sind diese Gedanken plausibler einzuordnen.

Patrycja Spychalski versteht es, ihre Geschichte zu verpacken, wie sie das Leben schreiben könnte. Hier ist nichts künstlich oder unrealistisch. Das fängt schon bei der Sprache an. Die jungen Erwachsenen reden oft, wie ihnen der Mund gewachsen ist und haben viele typische Verhaltensmuster und Unsicherheiten, die dieses Alter mit sich bringt. Manch ein Leser wird sich hier wiederkennen oder gedanklich gerne in seine Jugendzeit zurückreisen.

Frieda hatte bei ihrer Geschichte mit Jeffer mit einigem Gefühlschaos zu kämpfen und auch jetzt, auf Tour mit der Band BlackBirds, stolpert sie über viele zwischenmenschliche und verwirrende Entwicklungen. Das liegt natürlich an Milo, dem Sänger der BlackBirds. Mit seiner charismatischen Art wirkt er auf Frieda sehr anziehend und sexy, seine Unverbindlichkeit und Undurchsichtigkeit machen ihr aber schon sehr bald zu schaffen.

Die Geschichte beschreibt den Touralltag der Band und katapultiert Frieda gleichermaßen in alltägliche, schöne, nicht so schöne und anstrengende Situationen. Sie reift und zieht ihre Konsequenzen aus mancher Erfahrung. Der Umgang mit Sexualität ist im Buch offen thematisiert, man spürt diese romantisch-kribbelige Spannung zwischen Frieda und Milo. Dennoch ist diese nicht so ausgeprägt, wie noch in "Ich würde dich so gerne küssen". Wenn man die Geschichte in ihrer Gesamtheit sieht, hat die Autorin dies wahrscheinlich genau so beabsichtigt.

Ich habe mir während des Lesens einige Gedanken gemacht, wie Frieda die Zeit mit der Band und Milo verkraftet und welche Entscheidungen sie für ihr Leben trifft. Vom Ende war ich wieder total und sehr positiv überrascht. Hier muss man Frieda für ihrer Realitätssinn und ihre Weitsicht bewundern, denn sie hat sich genau richtig entschieden. Auch "Der eine Kuss von dir" ist für sich abgeschlossen. Aber das Ende bietet viel Raum für Spekulationen und eine Fortsetzung würde sich geradezu anbieten.

Zusammengefasst:
"Der eine Kuss von dir" hat mir wieder einmal gezeigt, welche Bücher mich vollkommen erreichen können. Ich hatte eine schöne und turbulente Zeit mit Frieda und der Band, bin aber trotzdem froh, dass ich das indirekte Vorgängerbuch "Ich würde dich so gerne küssen" gelesen habe. Dadurch konnte ich mich nach wie vor gut in die Hauptprotagonistin hineinversetzen und verstehe ihre Entscheidungen in diesem Buch komplett. Das Ende hätte ich so gar nicht (mehr) erwartet, war zum einen selig-erfreut und gleichzeitig aber völlig auf dem Boden der Tatsachen. Bitte unbedingt mehr von Frieda!
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