Rezension zu 4 3 2 1 von Paul Auster
Die vier Leben des Archie Ferguson
von black_horse
Kurzmeinung: Die vier Leben des Archie Ferguson - ein interessantes Konzept mit ganz viel Hintergrundwissen zum Amerika der 1950/60er.
Rezension
black_horsevor 6 Jahren
Was wäre wenn ...
Autor Paul Auster geht mit diesem Buch einen besonderen Weg. Er erzählt aus dem Leben des Archibald Ferguson. Aber nicht nur einmal, nein er erzählt vier Versionen der Kindheit/Jugend von Archie. Ganz unterschiedliche Lebenswege, je nachdem, wohin das Schicksal ihn führt.
Dabei entsteht neben der sehr anschaulichen, gefühlsbetonten Entwicklung des Protagonisten auch ein umfassendes Bild der politischen, cineastischen und literarischen Strömungen in New York in den 1950/60er Jahren. Mal mehr, mal weniger politisch interessiert, begeistert sich Ferguson doch immer für Bücher und Filme.
Die Sprache ist locker, leicht, die Seiten fliegen nur so dahin.
Manchmal ist es etwas schwierig, sich zu erinnern, wie genau die Vorgeschichte des gerade "aktuellen" Ferguson ist, weil die 4 Lebensgeschichten sich immer wieder abwechseln, so dass man schon mal durcheinanderkommen kann, da auch viele Personen aus Fergusons Umkreis in mehreren/allen Versionen vorkommen.
Einiges wiederholt sich zwangsläufig auch.
Besonders interessant war für mich das politische Stimmungsbild im Angesicht des Vietmankrieges, der Rassenunruhen und Studentenrevolten.
Insgesamt ein wirklich gelungener Roman mit einem besonderen Konzept, der ein interessantes Bild des New York der 1950/60er zeichnet.