Rezension zu "Das Skalpell" von Paul Carson
11 Tage, die die irische Bevölkerung in Schockstarre versetzen: gleich zwei Straftaten werden begangen, die grundsätzlich nichts miteinander zu tun haben, aber doch miteinander durch Zufall verbunden sind.
Genau das ist auch mein Hauptkritikpunkt: warum es nicht bei einem Handlungsstrang belassen? Beide Geschichten sind für dich spannend und gut geschrieben, beide zusammen ergeben ein fast unüberblickbares Chaos, das noch zusätzlich durch die vielen Protagonisten, Blickwinkel und Zeitpunkte unterstützt wird. Schade, denn beide Stories an sich hätten Potential gehabt.
So braucht man 150 Seiten um sich ins Buch einzulesen. Was zusätzlich noch durch viele gleich klingende Namen verschlimmert wird.
Wer allerdings die ersten 150 Seiten durchhält wird mit einer Geschichte belohnt, die richtig spannend und detailliert aufgebaut ist. Die letzten 100 Seiten sind so gut, wie die ersten 150 schlecht sind.
Noch dazu gefällt mir der Stil des Autors im eigenen Text unheilvolle Ankündigungen für zukünftig Geschehendes zu machen nicht. Ein paar gravierende Übersetzungspannen gibt es auch.