Meine Meinung:
Während der vergangenen Monate haben viele Menschen immer sehr interessiert nach London geguckt. Denn es gab reichlich Begebenheiten, verbunden mit traditionellen Zeremonien, die wir am Fernsehgerät verfolgen konnten. Schließlich hat nicht jeder die Möglichkeit, nach London zu reisen und sich dort an den Straßenrand zu stellen.
Die Krönung von Charles stand an, was eine gute Gelegenheit war, Erinnerungen zu wecken. In diesem Buch, das bereits 1962 im englischen Original erschienen ist und jetzt vom Verlag neu veröffentlicht wurde, schildert der Autor, was die Familie Clagg erlebt hat, als sie sich auf den Weg nach London gemacht hat, um Queen Elizabeth zu sehen.
Jeder hatte so seine eigenen Vorstellungen und geheime Wünsche oder Träume. Will Clagg war stolz, dass er Karten erwerben konnte und so die Möglichkeit hatte, die Kutsche mit der Queen aus nächster Nähe zu betrachten. Seine Frau konnte es kaum glauben, dass sie wirklich vor Ort sein konnte. Der Sohn freute sich auf die königliche Garde und seine Schwester schwärmte für die Prinzessin, die nun wie im Märchen eine Königin wurde. Einzig die Großmutter sah alles anders und war sehr mürrisch, aber zu Hause wollte sie doch nicht bleiben.
Der Autor hat es bestens verstanden und die Stimmung der Menschen auf den Straßen in London wiedergegeben. Insbesondere natürlich die Gefühle der Familie Clagg, die den Tag ganz anders verbracht hat, als es ursprünglich geplant war.
Fazit:
Ein Büchlein mit wenigen Seiten, in dem allerdings bestens geschildert wurde, was sich damals abgespielt hat. Ich hatte das Gefühl, dass ich dabei war, so richtig mittendrin und gebe deshalb gerne eine Leseempfehlung.
Paul Gallico
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Neue Rezensionen zu Paul Gallico
Die Krönung von Elisabeth II war zu ihrer Zeit das mediale Ereignis. Zum ersten Mal konnten die Menschen im Commonwealth "dabei sein", wenn ihr Staatsoberhaupt gekrönt wurde. Neben dem Fernsehen gab es die Übertragung im Radio und auch auf den Straßen standen die Menschen Schlange, um ihre Königin zu sehen.
In der Erzählung "Der Krönungstag" will Familie Clagg aus Sheffield ebenfalls dabei sein, wenn die Königin ihren großen Tag hat. Dafür wird das Geld für den Sommerurlaub geopfert, um sich Karten in der ersten Reihe mit Empfang und Champagner zu gönnen.
Alle sind sie auf die eine oder andere Art von der Königin und ihrem Hof fasziniert und so steht der großen Reise und den damit einhergehenden Strapazen nichts im Weg. Doch leider kommt in London so ziemlich alles anders, als es sich die Familie gedacht hat. Ob sie am Ende des Tages darüber traurig oder vielleicht auch froh sind, muss der Leser selbst entdecken,
Diese wundervolle Geschichte, die den Krönungstag der Queen aus einer etwas anderen Perspektive erzählt, zeigt wunderschön, wie sehr man sein Leben planen kann, um letztlich vor einer gänzlich anderen Situation zu stehen, als man sie ursprünglich geplant hat.
Gewürzt mit einer gehörigen Portion englischem Starrsinn und gleichzeitig englischem Humor zeigt das Buch in vielfältiger Weise, was es heißt ein Engländer zu sein und sich wie ein solcher zu benehmen. Hin und her gerissen zwischen englischem Benimm und dem Familiensinn ist es gerade der Vater der Familie Clagg, der den Zwiespalt besonders deutlich zeigt.
Wer die Engländer verstehen will, sollte dieses Buch lesen. Es ist charmant und erklärt dabei so unendlich viel.
5 von 5 Fanfaren
Es ist der zweite Juni 1953 und heute wird Elizabeth II zur Königin gekrönt.
Dieses Spektakel möchte die Familie Clagg sich nicht entgehen lassen und macht sich auf den Weg nach London.
Mit dabei sind Tickets, mit denen sie alles aus nächster Nähe erleben können, samt Verpflegung und sogar echtem Champagner.
Doch am Ende kommt alles ganz anders.
Von dem Schriftsteller kenne ich bereits seine Geschichten rund um Mrs. Harris, die in den Achtzigern sogar verfilmt wurden. Auch "Der Krönungstag" ist nicht neu und erschien im Original bereits in den Sechzigern.
Aber ganz ehrlich, das Alter merkt man der tollen Geschichte überhaupt nicht an.
Paul Gallico ist ein Meister darin, Situationen bildhaft zu beschreiben. Ich konnte mir jeden Augenblick, den die Familie durchlebt, genaustens vorstellen, und auch deren Gefühle nachvollziehen.
Die freudige Erwartung auf ein großes Ereignis, den Moment der grenzenlosen Enttäuschung, als sie merken, dass sie betrogen wurden. Die Erregung die durch die Menge zieht, als die Königin in ihrer goldenen Kutsche vorbeifährt und die Stimmung, die mehrmals umschlägt. Die Müdigkeit am Ende und das Glück, so etwas Besonderes miterlebt haben zu dürfen.
Jedes Familienmitglied der Claggs treibt einen anderen Grund an, die Strapazen des Tages in Kauf zu nehmen. Und alle fünf opfern auch noch etwas dafür, um überhaupt dabei sein zu können.
Sehr witzig fand ich die Großmutter, die nur mitgekommen ist, um ihren Schwiegersohn in die Pfanne zu hauen. Aber selbst sie ist irgendwann baff und zufrieden.
Das Buch ist einfach nur bezaubernd und das einzige, das ich hier bemängeln würde, ist die Kürze. Man hat sich zu schnell durchgelesen.
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Paul Gallico wurde am 26. Juli 1897 in New York (NY) (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.
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