Paul Glaser

 4,3 Sterne bei 30 Bewertungen

Lebenslauf

Paul Glaser wurde 1947 als ältestes von insgesamt fünf Kindern in Maastricht geboren. Er bekleidete Führungspositionen in verschiedenen Bildungs- und Hilfseinrichtungen, und beteiligte sich an der Gründung eines Museums, eines Regionaltheaters sowie einer Montessori-Schule. Die Geschichte um seine Tante Rosie – um Liebe, Verrat und den Kampf ums Überleben – ist nach seinen wissenschaftlichen Publikationen sein erstes Buch für ein breites Publikum.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Paul Glaser

Cover des Buches Die Tänzerin von Auschwitz (ISBN: 9783746632483)

Die Tänzerin von Auschwitz

(30)
Erschienen am 14.11.2016

Neue Rezensionen zu Paul Glaser

Cover des Buches Die Tänzerin von Auschwitz (ISBN: 9783746632483)
knuddelbackes avatar

Rezension zu "Die Tänzerin von Auschwitz" von Paul Glaser

knuddelbacke
Emotional, berührend und schockierend

Schon beim Lesen des Inhalts bekam ich Gänsehaut. Paul Glaser, Autor des Buches entdeckte bei einem Besuch in Auschwitz einen Koffer mit seinem Familiennamen.Er fängt an zu recherchieren und entdeckt das bisher gut gehütete Familiengeheimnis, um seine jüdische Herkunft und seine Tante Rosie, die Auschwitz überlebte und um die es in diesem Buch geht.


Paul Glaser hat hier ein sehr emotionales und authentisches Buch geschrieben, ein Buch über das Leben seiner Tante Rosie. Ein Buch über den Holocaust, über den Nationalsozialismus, ein wichtiges Dokument gegen das Vergessen. Mit Hilfe von Briefen,Fotos, Tagebuchaufzeichnungen, Gesprächen und Recherchen in Archiven hat er hier ein wenn auch erschütterndes, so dennoch mitreissendes Buch geschrieben. Besonders tragisch wird dem Leser vor Augen geführt wie schwer erinnern ist, wenn die Menschen doch lieber vergessen wollen. Und wer könnte es den Verwandten von Rosie verdenken?


Es ist unglaublich zu lesen mit welchem Überlebenswillen sich die junge Frau im wahrsten Sinne des Wortes in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten durchs Leben tanzte oder besser gesagt zum Leben tanzt. Die einzige Möglichkeit zum Überleben ergriff sie beim Schopfe, so surreal das ganze auch klingen mag.


Dieses Buch und die Geschichte um Rosie hat mich nicht nur zutiefst erschüttert sondern auch sehr stark berührt. Man beginnt als Leser darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben.

Cover des Buches Die Tänzerin von Auschwitz (ISBN: 9783746632483)
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Rezension zu "Die Tänzerin von Auschwitz" von Paul Glaser

mabuerele
Eine starke Frau

„...Den Alliierten war bekannt, dass es in Auschwitz Gaskammern gab. Sie flogen darüber hinweg, zerbombten halb Deutschland, nicht aber die Gaskammern, obwohl das doch nahegelegen hätte...“


Es ist ein Verwandte des Autors, von der diese Aussage stammt.

Paul Glaser wusste lange Zeit nicht, dass er jüdische Wurzeln hatte. Bei einem Besuch im KZ Auschwitz sah er einen Koffer, auf dem sein Familienname stand. Das führte ihn auf die Spur seiner Tante Rosie. Aus ihren Aufzeichnungen entstand diese Buch.

Roosje Glaser war eine lebenslustige junge Frau. Ihre Welt war der Tanz. Zwar hatte sie eine Handelsschule besucht, um in der Firma des Vaters arbeiten zu können, doch das befriedigte sie nicht. Nach den Bruch mit den Eltern lässt sie sich zur Tanzlehrerin ausbilden. Sie stellt sich auf eigene Füße.

Der jüdische Glaube spielt in ihrem Leben nie eine Rolle. Damit konfrontiert wird sie allerdings schon einmal als Kind, während ihr Vater in Deutschland arbeitete. Als die Welle des Nationalsozialismus in die Niederlande herüberschwappt, muss sie sich vom Bruder ihres Partners sagen lassen:


„...Du kannst in die Kirche gehen, so viel du willst – du bist und bleibst Jüdin. Ich bin Nationalsozialist, und du wirst sehen: Die Juden werden zur Hölle fahren, und wir werden unseren Teil dazu beitragen...“


Lange testet Roosje aus, wie viel Freiheit sie sich nehmen kann. Missgunst, Neid und Konkurrenzdenken, auch die Rache eines verschmähten Mannes sorgen für ihre erste Verhaftung. Danach ist sie vorsichtiger. 1942 gelingt es Rossje und ihrer Mutter, sich kurz vor der Deportation zu verstecken. Wieder werden sie verraten. Ihr Weg führt durch verschiedene Konzentrationslager. Es ist ihr starker Überlebenswille und ihr Mut, ungewöhnliche Wege zu gehen, die sie diese Zeit ertragen lassen.

Nach dem Krieg gehört sie zu den wenigen, die ihr Recht einfordern. Warum so viele schweigen, formuliert eine Bekannte so:


„...Wir waren nach dem Krieg so erschöpft, dass wir keine Kraft dazu hatten. Die Befreiung war für uns ein zweischneidige Angelegenheit...“


Während der große Teil des Buches Roosjes Leben erzählt, skizziert Paul in einigen Kapiteln, wie sich seine Suche nach der Vergangenheit gestaltet hat.

Das Buch wirft ein völlig neue Schlaglicht auf die Rolle, die niederländische Staatsorgane bei der Behandlung der Juden gespielt haben. Das folgende Zitat lässt nur erahnen, wie es in den Befreiten aussah:


„...Der Vorsitzende des Schwedischen Roten Kreuzes, Graf Folke Bernadotte, hielt eine unvergessliche Ansprache, doch als die niederländische Nationalhymne gespielt wurde, konnte und wollte keiner mitsingen...“


Nach dem Krieg hat Roosje alle Hebel in Bewegung gesetzt, um in Schweden bleiben zu können. Einer der Gründe war das Verhalten der niederländischen Regierung gegenüber den überlebenden Juden. Die Diskriminierung ging weiter.

Fotos von Roosje ergänzen die Handlung. Auch einige ihre selbstgeschriebenen Gedichte werden im Buch veröffentlicht.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist ein wichtiges Dokument gegen das Vergessen.



Cover des Buches Die Tänzerin von Auschwitz (ISBN: 9783746632483)
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Rezension zu "Die Tänzerin von Auschwitz" von Paul Glaser

Pongokater
Das Schicksal einer niederländischen Jüdin

Das Schicksal einer niederländischen Jüdin ist das Thema dieses Buches. Genau genommen ist es die Tante des Autors, eines bedeutenden Arztes, von der er erst zufällig spät im Leben erfahren hat. Sein Vater hatte ihm in dem Glauben leben lassen, seine Vorfahren wären ausschließlich niederländische Katholiken. Auf eigene Faust nimmt er Kontakt zu seiner Tante Rosie auf und entdeckt die Geschichte einer Frau, die das Glück hatte, als Künstlerin des Tanzens und des Flirtens der Vernichtung zu entrinnen. Paul Glaser entdeckt auch, dass sehr viele Niederländer alles andere als Widerstandskämpfer waren, gerade in Bezug auf Juden. Seine Tante hatte alles unternommen, um nach dem Krieg nicht in den Niederlanden, sondern in Schweden leben zu dürfen. Und so streut er die Asche seiner verstorbenen Tante auf deren Wunsch auch in den schwedischen Mälar-See.

Eine bewegende Geschichte, die leider durch das -man muss es so hart sagen- schriftstellerische Unvermögen des Autors deutlich beeinträchtigt wird.

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