Unbezweifelt verfügt der Autor über viel Wissen rund um das Thema Wein. Wenn das aber dazu führt, dass die Krimihandlung zugunsten einer Vorlesung in Geisenheim in den Hintergrund rückt , dann kann auch das Lokalkolorit den Roman nicht mehr retten. So leid es mir tut, das Beste an diesem Roman ist die Lder Weingüter und ihrer Tropfen . Paul Grote kann mehr, und ich hoffe , dass mich das nächste Buch von ihm aus meinem Stapel ungelesener Bücher wieder mehr überzeugt.
Paul Grote
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Paul Grote
Sein letzter Burgunder
Tod in Bordeaux
Bitterer Chianti
Der Portwein-Erbe
Rioja für den Matador
Die Spur des Barolo
Tödlicher Steilhang
Ein Riesling zum Abschied
Neue Rezensionen zu Paul Grote
Ein Weinhändler, der den Tod eines langjährigen Freundes und Winzers aufklären möchte führt uns ins Bordelais nach Südfrankreich. Mir gefällt die Komposition aus fein gezeichneten Eindrücken der Weinberge und der umliegenden Landschaft, den Schilderungen von genussvollem Essen und einem Krimi, der für mich weder zu rasch, noch zu schnell erzählt wird. Die notwendige Tiefe erreicht er über den Einblick in die Politik und deren mächtige Funktionäre, die geschickt ihre Strippen zu ziehen wissen. Ideal, um an ersten Frühlingstagen abends auf dem Balkon selbst ein Glas Wein zu trinken und sich nach Frankreich zu träumen.
Das Buch ist erstmals 2006 erschienen und hat mir damals sehr gut gefallen. Nun habe ich es erneut gelesen, und kann mich nicht mehr so sehr dafür begeistern.
Mir hat an Paul Grotes Büchern schon immer der Ansatz gefallen, historisch-politische Fragen mit dem Weinbau und dem Krimi-Genre zu verbinden. Das gelingt ihm mal mehr, mal weniger spannend. Immer gehe ich aber mit dem Gefühl aus einem seiner Bücher hinaus, wieder etwas gelernt zu haben.
Beim Rereading" nach fast 20 Jahren empfinde ich aber gerade das transportierte Frauenbild als fragwürdig. Das Aussehen steht im Vordergrund, die sexuelle Anziehungskraft spielt eine große Rolle. Was mich damals nicht gestört hat, wirkt sich nun auf meine Bewertung aus. Zudem stört mich der Nimbus des Hauptprotagonisten, im Alleingang die kriminellen Strukturen aufdecken zu wollen. Dabei geht es irgendwann hauptsächlich um seine (männliche) Eitelkeit. Der geschichtliche Kontext tritt demgegenüber in den Hintergrund.
Und zudem stelle ich mir die Frage, wozu die Leute vor Ort eigentlich den deutschen Journalisten brauchten. Die causa hätte auch ohne ihn gelöst werden können.
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