Rezension zu "Zwei nach Shanghai" von Hansen Hoepner
Die Zwillingsbrüder Paul und Hansen sind mit Fahrrädern von Berlin nach Shanghai gefahren, waren sieben Monate unterwegs und haben das Erlebnis in eine Art Logbuch verpackt.
Die Kapitel sind abwechselnd von den Brüdern geschrieben, so lassen sich beide durch Eigen- und Außenwahrnehmung betrachte. Sehr spannend, zwei Leute so fast schon kennenzulernen und ihre Dynamik zu betrachten. Sehr eherlich geschrieben geht es fast eher um die Beziehung der Brüder zueinander, als um die Strecke an sich. Sie haben eine außergewöhnliche und anstrengende Reise unternommen und da ist eben nicht immer alles eitel Sonnenschein.
Wer einen Reisebericht lesen möchte, um viel über eine konkrete Kultur zu erfahren, ist mit diesem Buch wahrscheinlich schlecht beraten. Als Reisebericht über das Unterwegssein hat, samt Begegnungen, Höhen und Tiefen und unglaublichen Zufällen.
Geschönte Reiseberichte, bei denen alle scheinbar nur fröhliche Abenteuer erleben, immer gutes Wetter haben und nie gestresst sind, mag ich persönlich nicht so. Denn die haben sich nie mit meinen Reiseerfahrungen gedeckt, reisen ist toll, aber eben zwischendurch auch mal anstrengend und das gehört auch dazu.