Paul Johannes Koller

Die Gestaltung des Buches " Bilgis Königin des Südens" ist sehr hochwertig und schön. Das Cover hat mich sofort angesprochen und auch die farbigen Illustrationen im Inneren sind sehr schön. Leider hat mich der Text enttäuscht und auch meine 9jährige Tochter konnte den Text nicht so richtig mit der angekündigten Botschaft über eine kraftvolle junge Frau, die alle Widerstände überwindet und selbstbestimmt ihr Leben lebt, in Einklang bringen. Zu schnell und leicht geht der Kampf mit dem Drachen vonstatten, die Begenung mit König Salomon läuft harmonischer als nach dem Briefwechsel vermutet und auch die Wiedehopfe, die eigentlich schöne Nebenfiguren sind, werden nur oberflächlich charakterisiert. Das ist wohl das Stichwort, trotz des tieferen Sinns des Buches und der Klugheit von Bilgis, der Königin von Saba und der Weisheit Salomons, bleibt die Geschichte, erzählt von Paul Johannes Koller, für mich an der Oberfläche. Es ist für Kinder geschrieben, aber der Stil passt für mich nicht zu meinen Erwartungen.

Bilgis: Die Königin des Südens,

von P. J. Koller

Cover:

Sehr schön, zieht den Blick sofort auf sich.

Inhalt und meine Meinung:

Die Geschichte der sagenumwobenen Königin von Saba in einem Märchen neu erzählt.

Das HC  hat ein recht großes Schriftbild, dadurch finde ich es auch für Erstleser zum Lesen geeignet und als zusätzliches Plus ein Lesebändchen.

Das Märchen selber ist gut zu lesen.

Doch die Aussage dahinter ist nicht einfach zu entdecken finde ich, deshalb sollte man mit Kindern auf jedenfalls darüber reden.

Für mich geht es darum, Vorurteile und Gerüchte abzubauen, indem man die Kommunikation sucht. Und dann auch nicht beim ersten Fehlschlag oder Missverständnis aufgibt sondern sich weiter bemüht.

Dies kann man anhand von diesem Buch sehr gut mit Kindern diskutieren und sie darauf aufmerksam machen.

Die Illustrationen haben mir bis auf die Bilder von Bilgis und dem Wiedehopf nicht so gut gefallen,.

Autor:

Der Autor studierte in Genf, London und München Philosophie, englische und französische Literatur, Archäologie sowie Wissenschaftstheorie. Beruflich war er als schweizerischer Diplomat in verschiedensten Ländern Europas, des Nahen Ostens, Asiens und Afrikas tätig. Dabei setzte er sich intensiv mit unterschiedlichen Kulturen und politischen auseinander. Er ist verheiratet und lebt derzeit am Zürichsee.

Mein Fazit:

Ein Märchen das zur Diskussion über Vorurteile und Gerüchte einlädt und deutlich macht, wie wichtig Kommunikation ist.

Von mir 4 Sterne. 

Bisher kannte ich die Geschichte von Bilgis und Salomon noch nicht, ging also unvoreingenommen an die Geschichte heran. Leider konnte sie mich nicht überzeugen. Einerseits konnte ich die finalen Entscheidungen der Königin nicht nachvollziehen, andererseits war der Schreibstil des Autors nicht so meins. (Was sollten z. B. die iPhones plötzlich in der Geschichte?)

Zudem ist der Buchsatz nicht besonders vorteilhaft. Das Format an sich hat mir schon zugesagt, doch im Fließtext sind die Wörter weit auseinandergezogen (haben sogar große Lücken), was das Auge beim Lesen der wenigen Seiten dennoch sehr anstrengt. Ein Gutes: Die Buchstaben sind so dermaßen groß, dass selbst meine Oma sie ohne Brille lesen könnte.