Paul McVeighs "Guter Junge" ist eine Perle der Literatur – ein Buch, das gleichermaßen berührt, zum Nachdenken anregt und fesselt. Mit unglaublichem Einfühlungsvermögen und einer Prise bitterem Humor erzählt McVeigh die Geschichte von Mickey Donnelly, einem elfjährigen Jungen, der in den turbulenten 1980er Jahren in Belfast aufwächst.
Die größte Stärke des Romans ist Mickeys unverwechselbare, herzerfrischend ehrliche Stimme. Durch seine kindliche Perspektive erleben wir sowohl den Alltag in einer von Gewalt und Armut geprägten Gemeinschaft als auch die stillen Träume und Ängste eines Kindes, das nach Zugehörigkeit und Akzeptanz sucht. Trotz der Schwere der Themen – religiöser Konflikt, Mobbing, familiäre Spannungen – strahlt das Buch eine anrührende Wärme und Menschlichkeit aus.
McVeigh versteht es meisterhaft, kleine Momente von Humor und Zärtlichkeit einzuflechten, die das Buch erhellen, ohne die Ernsthaftigkeit seiner Botschaft zu schmälern. Die detaillierte Darstellung des Lebens in Belfast und der Zwiespalt zwischen Tradition und Veränderung geben der Geschichte zusätzlich Tiefe.
Guter Junge ist kein klassischer Coming-of-Age-Roman – es ist eine feinfühlige, bittersüße und zugleich kraftvolle Geschichte über Freundschaft, Identität und die Stärke des menschlichen Geistes. Ein Buch, das man nicht so schnell vergessen wird.
Absolute Leseempfehlung für alle, die literarische Geschichten mit Herz und Verstand lieben!