Ausgerechnet ein Roman Dan Browns bringt den Astromomen Paul Murdin dazu, sich näher mit dem Pariser Meridian zu beschäftigen. In diesem Buch lässt er uns daran teilhaben.
Ich habe das Buch im Bücherregal meines Ehemannes, Physiker und Hobbyastronom, entdeckt, und Lust bekommen, es auch einmal zu lesen. Ich selbst bin absoluter Laie des Themas, aber die Geschichte des Pariser Meridians, der schließlich gegenüber dem Greenwich-Meridian um die Rolle des Nullmeridians unterlag, obwohl er älter ist, ist spannend und interessant zu lesen. Bereits unter Louis XIV beginnt die Grundlagenarbeit zu seiner Vermessung, im späteren Verlauf ergibt sich u. a. die Frage nach der Gestalt der Erde (an den Polen oder am Äquator abgeflacht), was zu spannenden und gefährlichen Expeditionen führt. Während der französischen Revolution wird schließlich das metrische System eingeführt, und auch andere Fragen hängen eng mit dem Meridian zusammen.
Teils anekdotenhaft, teils sehr wissenschaftlich, oft spannend und immer interessant, geht es in den zehn Kapiteln des Buches zu. Immer wieder gibt es auch kleine Exkursionen zu Personen und Orten, die mit diesem Thema eng verbunden sind, ebenso gibt es veranschaulichende Abbildungen. So lässt sich das Ganze gut auch von Laien lesen – und am Ende hat man ziemlich sicher einiges Neue erfahren.
Paul Murdin
Lebenslauf
the USA, Australia, England, Scotland, and Spain.
Previously a research scientist and a science
administrator for the UK Government and the Royal
Astronomical Society, he now works at the Institute
of Astronomy at the University of Cambridge,
England, and is visiting professor at John Moores
University, Liverpool.
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Paul Murdin
Die Kartenmacher
Geheimnisse des Universums
Neue Rezensionen zu Paul Murdin
Das vorliegende Buch ist wissenschaftliche Prosa vom Besten. Der Astronom Paul Murdin, der in vielen wissenschaftlichen Einrichtungen überall auf der Welt schon tätig war, beschreibt auf dreihundert Seiten die Geschichte der Vermessung der Welt. Unter diesem Titel hatte schon vor Jahren Daniel Kehlmann sich dem Thema belletristisch genähert.
Paul Murdin holt viel weiter aus. Es beginnt damit, dass vor etwa 350 Jahren mit der Festlegung des Pariser Meridians als Nullpunkt die Voraussetzung für alle weitere Vermessungstätigkeit geschaffen wurde. Murdin schildert spannend und unterhaltsam, wie die Forscher aus den verschiedenen Ländern einen regelrechten Wettstreit um die Maße der Welt veranstalteten und auch, wie viele, zum Teil schwere Hindernisse, die ihnen in den Weg gestellt wurden, sie dabei überwinden mussten. Vor allem die Politik war es, die ihnen Steine in den Weg legte. So wurde aus politischen Gründen der Pariser Meridian später durch den Londoner ersetzt (Greenwich).
Das Buch über „Die Kartenmacher“ ist eine ganz hervorragende Wissenschaftsgeschichte, geschrieben mit viel Fachkenntnis und wissenschaftlicher Begeisterung, aber auch mit viel Gespür für verständliche Sprache und anschauliche Darstellungsweise.
Gespräche aus der Community
Community-Statistik
in 11 Bibliotheken
auf 2 Merkzettel