Paul Newman

 4,5 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Paul Newman war ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur, Rennfahrer und Unternehmer. Er ist Preisträger zahlreicher Auszeichnungen, darunter der Acadamy Award, ein BAFTA Award, drei Golden Globe Awards, ein Screen Actors Guild Award, ein Primetime Emmy Award, der Cecil B. deMille Award und der Jean Hersholt Humanitarian Award. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen »Haie der Großstadt« (The Hustler), »Zwei Banditen« (Butch Cassidy and the Sundance Kid), »Der Clou« (The Sting), »Road to Perdition« und die Stimme von Doc Hudson in Pixars »Cars«. Der zehnfach oscarnominierte Newman gewann einen Academy Award als bester Hauptdarsteller für »Die Farbe des Geldes« (The Color of Money). Er gewann als Rennfahrer auch mehrere Rennmeisterschaften. Als politischer Aktivist und Philanthrop hat er knapp eine Milliarde Dollar für wohltätige Zwecke gesammelt und gespendet. Newman hat sechs Kinder und war fünfzig Jahre mit der Oscar-Preissträgerin Joanne Woodward verheiratet. Er starb 2008 im Alter von 83 Jahren.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Paul Newman

Private Schilderungen eines meist sehr verschlossenen Megastars

Obwohl Paul Newman zu den berühmtesten und talentiertesten Schauspielern des 20. Jahrhunderts zählt, ist über den Privatmann Paul Newman kaum etwas bekannt. Selbst seine eigene Familie hatte lange Zeit keine genaue Ahnung, was in seinem Kopf und seinem Herzen vorging. Paul wusste selbst um seine Verschlossenheit und fasste deshalb Mitte der Achtziger Jahre den Entschluss, zusammen mit seinem Freund Stewart Stern seine Memoiren zu verfassen. Sechs Jahre lang trafen sich die beiden immer wieder mal und sprachen über alles und jeden, bevor Paul irgendwann das Interesse verlor und das Projekt für viele Jahre in Vergessenheit geriet.
Anfangs ging er bei seinen Schilderungen sehr detailliert vor. Vor allem über Pauls Kindheit, Jugend und die ersten Schauspieljahre erfährt man viel. Vom schwierigen Verhältnis zu seinen Eltern beispielsweise, wie er nach dem zweiten Weltkrieg auf College ging und dort erste Bühnenerfahrungen sammelte, wie er kurzzeitig ins Familiengeschäft einstieg und dass er längst in erster Ehe verheiratet und Vater geworden war, bevor er herausfand, was Liebe überhaupt bedeutet. Fatalerweise wurde ihm das nicht mit seiner eigenen Frau, sondern mit seiner Schauspielkollegin Joanne Woodward bewusst, mit der er jahrelang eine Affäre hatte, bevor sie tatsächlich offiziell zusammenkamen.
Von seinen ersten Filmerfahrungen berichtet er noch ausführlich, je mehr er jedoch im Showgeschäft Fuß fasst, desto sprunghafter werden die Berichte. Neben ihm kommen auch zahlreiche Weggefährten zu Wort. Manchmal werden da die Berichte über die jeweiligen Filmprojekte regelrecht zur Nebensache. Über manche Filme verliert er kein einziges Wort. Das ist meiner Meinung nach auch das einzige Manko an der ansonsten tollen Autobiografie. Als Filmfan hätte ich zum Beispiel gern mehr über die zwei gemeinsamen Filme mit Robert Redford oder die beiden Lew-Harper-Streifen erfahren. Möglicherweise gab es darüber nicht viel zu erzählen oder aber es gehört zu dem Teil des zig Stunden langen Interviewmaterials, das herausgekürzt wurde (möglicherweise für einen zweiten Band). Doch auch abgesehen davon lohnt sich die Autobiografie für jeden, der mehr über den oft verschwiegenen Hollywoodstar und ein paar interessante Anekdoten über die Traumfabrik und das Filmgeschäft erfahren möchte.

Cover des Buches Das außergewöhnliche Leben eines ganz normalen Mannes (ISBN: 9783453218406)
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Rezension zu "Das außergewöhnliche Leben eines ganz normalen Mannes" von Paul Newman

Woerter_auf_Papiervor 2 Jahren
Ehrliche und spannende Lebensgeschichte.

Was mich an diesem Buch besonders fasziniert hat, ist seine Entstehungsgeschichte und der besondere Aufbau. Es gibt unzählige (Auto-)Biografien. Aber "Das außergewöhnliche Leben eines ganz normalen Mannes" sticht hervor. Wie im Klappentext bereits ersichtlich, handelt es sich um Aufzeichnungen von Paul Newman. Gestartet wurde das Vorhaben 1986 in Zusammenarbeit mit Stewart Stern. Stern war nicht nur Drehbuchautor (u. a. schrieb er das Drehbuch zu … denn sie wissen nicht, was sie tun), er war auch ein sehr enger Freund Newmans.

Das Konzept sah folgendermaßen aus: Stewart Stern sollte eine Geschichtensammlung über Paul Newmans Leben zusammenstellen. Freunde, Familie, Arbeitskollegen – sie alle sollten zu Wort kommen. Newman selbst wollte eigene Erzählungen beifügen. Seine Bedingung war, dass jeder absolut ehrlich sein sollte. Es sollte keine Beweihräucherung werden, sondern eine authentische, aufrichtige Biographie. Und das galt auch für das, was Paul Newman zu sagen hatte.

Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden die vielen Geschichten gesammelt. Dann geriet das Projekt ins Stocken. Paul Newman starb 2008, sein Freund Stewart Stern 2015. Die Aufzeichnungen waren viele Jahre lang verschwunden. Immer wieder erinnerte sich die Familie daran, doch eher zufällig wurden die gut 14.000 Seiten – Abschriften von Interviews, Tonbandaufnahmen etc. – schließlich 2019 gefunden. Aus dem vielen Material entstand dann "Das außergewöhnliche Leben eines ganz normalen Mannes" – ein außergewöhnliches Buch.

Paul Newman erzählt von seiner Kindheit, seinen Anfängen als Schauspieler und dem Aufstieg zum Star. Er erzählt aber auch ganz offen von den düsteren Seiten seines Lebens: Seiner Alkoholsucht, seinen Unsicherheiten und Misserfolgen. Immer wieder kommen Familienmitglieder und Weggefährten zu Wort. In kurzen Absätzen geben sie Newmans Geschichte die zusätzliche Würze.

Paul Newman wirkt authentisch, er spricht direkt, ehrlich und offen. Ich konnte mir während des Lesens gut vorstellen, wie er diese Gespräche mit seinem Freund Stewart Stern führte. Denn genau so liest sich Das außergewöhnliche Leben eines ganz normalen Mannes. Wie das Gespräch unter Freunden, bei denen manchmal auch andere Menschen, z. B. Tom Cruise, Sidney Lumet oder Joanne Woodward (Paul Newmans Frau), hineinschauen, eine kleine Anekdote zum Besten geben und sich dann wieder verabschieden. Klasse!

Lesenswert ist das Buch auch für Cineasten, da Paul Newman immer wieder aus dem filmischen Nähkästchen plaudert. Spannende und amüsante Einblicke in die Dreharbeiten, in die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren des Filmgeschäfts und auch in Theaterproduktionen gibt Newman zum Besten.

Obwohl mich nicht jedes Detail gleichermaßen interessierte – das Militär ist einfach nicht mein Ding – hat mich diese Autobiografie dank Paul Newmans humorvoller und ehrlicher Art nicht einmal gelangweilt. Die Geschichten lesen sich sehr flüssig und die bereits oben erwähnten Anekdoten lockern das Ganze eh auf.

Angereichert ist die Autobiographie übrigens mit zahlreichen Fotos, die den Schauspieler vom Baby bis ins hohe Alter zeigen.

Fazit: "Das außergewöhnliche Leben eines ganz normalen Mannes" ist eine ganz besondere Autobiographie, in der nicht nur Paul Newman, sondern auch viele Weggefährten zu Wort kommen. Durch die verschiedenen Stimmen kommt man dem Schauspieler sehr nahe und erhält eine ehrliche und spannende Lebensgeschichte. Empfehlenswert.


Die Rezension findet ihr auch auf meinem Blog: https://woerteraufpapier.de/das-aussergewoehnliche-leben-eines-ganz-normalen-mannes-von-paul-newman/

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