Cover des Buches Die Rivalin (ISBN: B00LOYM6XA)
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Rezension zu Die Rivalin von Paul Pollak

Der Tote im Park

von Aglaya vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Law&Order in Buchform - leider stellenweise etwas zu knapp

Rezension

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Aglayavor 10 Jahren

In einem Park in Queens wird eine Leiche gefunden. Schnell ist klar, dass der Tote ermordet wurde, und auch die Suche nach dem Täter dauert nicht lange. Doch die Staatsanwaltschaft gibt sich nicht mit dem direkten Täter zufrieden…

Bei „Die Rivalin“ handelt es sich um eine kurze Geschichte (52 Seiten) im Stil der Krimi-Serie(n) „Law&Order“: die erste Hälfte der Erzählung beginnt mit dem Fund der Leiche und umfasst die Suche nach dem Täter bis zu dessen Verhaftung, der zweite Teil behandelt die Gerichtsverhandlung. Da die Erzählung ziemlich kurz ist, aber dennoch eine grosse Anzahl an Personen umfasst (Polizei, Familie des Opfers, Zeugen, Staatsanwaltschaft, Verteidiger, Richter…) bliebt kaum Platz für ausführliche Beschreibungen der Protagonisten oder Lokalitäten. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich vor allem im zweiten Teil oftmals verwirrt war, wenn von einer Person nur der Name genannt wurde: wer ist das, gehört der zur Staatsanwaltschaft, zur Verteidigung, oder zum Gerichtspersonal? Hier hätte es mir wohl weitergeholfen, wenn der Autor die Erzählung durch Beschreibungen etwas ausgedehnt hätte, damit die Figuren „ein Gesicht erhalten“. Hierzu muss ich aber auch anmerken, dass es sich bei „Die Rivalin“ um den zweiten Teil einer Reihe handelt, und einige der Charaktere auch schon im ersten Teil auftraten. Vielleicht hätte ich sie mit Kenntnis des ersten Bandes besser unterscheiden können.

Die geschilderten Verhältnisse und Vorgehendweisen am amerikanischen Gericht sind für mich als Juristin jenseits von Gut und Böse, aber nachdem was ich vom amerikanischen Rechtssystem aus Film und Fernsehen weiss, wohl nicht allzu unrealistisch (eigene Erfahrungen mit dem amerikanischen Rechtssystem habe ich keine, daher kann ich nicht beurteilen, wie wahrheitsgetreu die Darstellung der Unterhaltungsindustrie ist). Vom moralischen Standpunkt aus finde ich den Schluss der Erzählung aber absolut richtig.

Mit hat die kurze Erzählung ganz gut gefallen, Abzug gibt es für die ziemlich konturlosen Charakteren und die etwas zu zielorientierte Geschichte (etwas ausschmücken hätte für meinen Geschmack nicht geschadet). Das Ziel des Autors, Erzählungen im Stil von „Law&Order“ zu schreiben, hat er erreicht, ich empfehle die Erzählung daher Fans dieser Serie(n).

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