Paul Schüler

 3,7 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von 1942 – Das Labor.

Lebenslauf

Paul Schüler, Jahrgang 1986, studierte in Hannover erst Architektur, später Physik und Mathematik. Nach einigen Jahren als Songschreiber, Sänger und Gitarrist der Band „Ich Kann Fliegen“ und diversen journalistischen Tätigkeiten begann er, als Lehrer zu arbeiten. In seinem Debütroman verbindet er die Liebe zu Thrillern mit sprachlicher Präzision und physikalischem Fachwissen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Paul Schüler

Cover des Buches 1942 – Das Labor (ISBN: 9783746639208)

1942 – Das Labor

 (11)
Erschienen am 16.08.2022

Neue Rezensionen zu Paul Schüler

Cover des Buches 1942 – Das Labor (ISBN: 9783746639208)
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Rezension zu "1942 – Das Labor" von Paul Schüler

Reaktorstörfall im Dritten Reich
kreszenzvor einem Monat

Obwohl 1942 die Pläne für eine Atombombe schon lange auf Eis gelegt sind, arbeitet Dr. Margarete von Brühl in Leipzig als einzige weibliche Wissenschaftlerin an der Entwicklung der Uranmaschine. Sie ahnt jedoch nicht, dass die Gestapo bereits seit ihrer Doktorarbeit zu diesem Thema ein Auge auf ihre Forschungen geworfen hat.

Bei einem neuen Versuch kommt es im Labor zu einer Explosion. Ihr Assistent Karl, der auch ihr heimlicher Geliebter ist, stirbt dabei und Margarete wird wegen Verdacht auf Sabotage verhaftet. Doch dann wird sie von einem alten Freund befreit, der behauptet, Mitglied einer Widerstandsgruppe zu sein. Margaretes Forschung diene nur dem Zweck, nun doch eine Atombombe zu bauen. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Denn nicht nur die Gestapo ist jetzt mit allen Mitteln hinter Margarete her – sondern auch Karls Vater will an ihr Rache für den Tod seines Sohnes nehmen…

Dieses Hörbuch hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Geschickt verwebt der Autor Fakten über die Kernforschung im Dritten Reich sowie einen tatsächlich geschehenen Unfall im Physikalischen Institut der Uni Leipzig mit einer actiongeladenen Handlung. Dabei wird immer wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was die Spannung hoch hält.

Obwohl ich zuletzt eher eine Vorliebe für männliche Sprecher entwickelt habe, fand ich Jasmin Shaudeen hier sehr passend und angenehm.

Spannende Handlung, tolle Sprecherin – so weit, so gut. Leider muss ich jedoch feststellen, dass mich das Hörbuch mit fortschreitender Handlung immer weniger fesseln konnte. Für mich wurde die Geschichte immer abstruser und übertrieben, so dass ich mich zum Schluss doch ziemlich quälen musste.

 Daher kann ich hier leider nur 3 Sterne vergeben!

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Cover des Buches 1942 – Das Labor (ISBN: 9783746639208)
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Rezension zu "1942 – Das Labor" von Paul Schüler

Historischer Krimi rund um die frühe Kernspaltung
fredhelvor einem Monat

1942 gab es den ersten atomaren Störfall, als bei Forschungen mit der sogenannten Uranmaschine ein gefährlicher Nuklearbrand entstand.
Das ist der geschichtliche Hintergrund, in den der Autor die begabte (fiktive) Physikerin Margarete von Brühl setzt, die als Frau quasi als Pionierin in der männerdominierten Welt der Naturwissenschaften agiert.
Für sie ist die Kernspaltung ein vielversprechender Energielieferant der Zukunft, doch hinter ihrem Rücken benutzt das Hitlerregime die Forschungsdaten zum Bau einer Atombombe. Durch Sabotage fliegt die ganze Versuchseinheit in die Luft. Margaretes Kollege, der Vater ihres ungeborenen Kindes, stirbt, und sie selbst muss fliehen, weil die Gestapo ihr die Schuld anhängen will.
Vielleicht ist der Anfang des Romans ein wenig zu schleppend, aber dann wird die Handlung immer schneller und actionreicher. Margarete muss nämlich nicht nur ihr eigenes Leben retten, sondern sie will auch verhindern, dass diese gewaltige Bombe in die Hände der Nazis gerät. Mit von der Partie ist ein gewiefter Ex-Freund und ein brummiger Feuerwehrmann mit seiner psychisch gestörten Frau.
Alle bieten sehr viel Raffinesse auf, um sich immer wieder aus schier ausweglosen Situationen zu retten.
Jasmin Shaudeen macht einen sehr guten Job als Sprecherin. Durch sie wird die Story erst richtig lebendig.

 

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Cover des Buches 1942 – Das Labor (ISBN: 9783746639208)
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Rezension zu "1942 – Das Labor" von Paul Schüler

Thriller vor düsterem Hintergrund
dracomavor 2 Monaten

Mein Hör-Eindruck: 

Im Juni 1942 kam es im Physikalischen Institut der Universität Leipzig zu einem folgenschweren Unfall. Die Universität Leipzig war eine von vier wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich am sog. Uran-Projekt beteiligten. Einige Jahre vorher war die Kernspaltung entdeckt worden, und im Rahmen des Uran-Projekts sollte ein Versuchs-Kernreaktor gebaut und die Nutzbarmachung der Kernspaltung untersucht werden. Dahinter stand natürlich die Überlegung einer militärischen Nutzung. Der Unfall im Leipziger Institut zerstörte den Reaktor jedoch gründlichst.

Diesen Hintergrund nutzt der Leipziger Autor Paul Schüler, aber er geht frei mit diesen historischen Tatsachen um, die ihn offensichtlich zu diesem Roman inspiriert haben. Im Mittelpunkt steht die junge Physikerin Dr. Margarethe von Brühl, der „ihr“ Reaktor während einer Versuchsreihe (die der Autor sehr laientauglich erklärt!) explodiert. Dieser Unfall hat weitreichende Folgen, und Margarethe v. Brühl gerät in ein Spinnennetz von unterschiedlichsten Interessen, und zwar persönlichen als auch politischen. Zudem wird sie einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt; Freunde entpuppen sich als Feinde und umgekehrt.

Die Handlung beginnt mehrperspektivisch und nimmt nur sehr zögerlich Fahrt auf, aber dann entpuppt sie sich als rasante Räuberpistole, und der Autor lässt sich eine Aktion nach der anderen einfallen: wilde Verfolgungsjagden, drohende Erschießung, alliierter Bombenangriff, russische Partisanen etc. – filmreif bis zum finalen Showdown. Gelegentlich leidet darunter die Glaubwürdigkeit, z. B. wenn die Heldin nur im Krankenhaushemdchen aus dem schwer bewachten Krankenhaus fliehen kann oder wenn ein Folteropfer der Gestapo, nackt und halbtot geschlagen, nach seiner Befreiung problemlos wieder in der Handlung mitmischen kann.

Diese filmreifen Aktionen laufen ab vor dem düsteren Hintergrund des Jahres 1942, der gekennzeichnet ist von zunehmenden Nazi-Terror und der erschöpfenden Kriegssituation. Der Autor breitet diesen Hintergrund nicht plakativ aus, sondern er setzt eher kleine Schlaglichter, mit denen er den Zeitgeist einfängt. Am Schluss des Romans klingt verhalten, aber wirkungsvoll die Frage nach der moralischen Verpflichtung von Forschung und Wissenschaft an.

Das Hörbuch wurde eingelesen von Jasmin Shaudeen, die v. a. mit ihrem Berliner Dialekt für Frische sorgt.

 

 

 

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