"Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt" von Paul Scheffer beschäftigt sich mit dem Thema Migration und ist somit ein zweifelsfrei äußerst aktuelles Buch. Scheffer geht darin der Frage nach, wie Migration unsere Kulturen verändert, welche Probleme es in multikulturellen Gesellschaften oft gibt und warum manche Menschen sich von der Einwanderung ziemlich "überrollt" fühlen und alles andere als begeistert von den zu uns kommenden Migranten sind. Außerdem untersucht Scheffer die historische Entwicklung von Migration.
Insgesamt ist das Buch ganz interessant und liefert einen recht guten Überblick zum Thema "Migration und Integration". Allerdings hat Scheffer vor allem die Positionen anderer Autoren und die Ergebnisse von Untersuchungen und Studien zusammengefasst, sodass sein Werk eher eine Zusammenfassung verschiedener Themenblöcke zur Migration ist als etwas völlig "Eigenes".
Das Buch beginnt meiner Meinung nach eher schwach, die ersten hundert Seiten erscheinen mir rückblickend betrachtet recht überflüssig zu sein. Danach wird das Buch zum Glück interessanter. Besonders lesenswert sind die Teile des Buches, in denen Scheffer die Geschichte der Migration beschreibt.
Etwas weniger gelungen finde ich seine Erläuterungen zur heutigen Migration, da sehr viele der Probleme, die er anspricht, ohnehin schon von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden - wenn man sich also schon ein wenig mit dem Thema beschäftigt hat, erfährt man nicht allzu viel Neues. Zudem wiederholt der Autor sich recht oft.
Insgesamt ist das Buch eine ganz gelungene Betrachtung der Migration, stellenweise aber doch etwas langatmig und oberflächlich.
Ganz interessant, aber nicht genial