Rezension zu "Robert Pattinson - Die Biografie" von Paul Stenning
(Rezension von Dalia)
Biografie - ein Wort, das man mit einem langen, aufregenden Leben verbindet, das nun auf Papier gebannt wird, um nie in Vergessenheit zu geraten. Umso erstaunlicher ist es, dass nun auch schon vierundzwanzigjährige Briten einen Platz in der Biografie-Sparte ergattert haben. Aber dieser eine Brite hat innerhalb kürzester Zeit wohl mehr erlebt als manch anderer im Laufe einer langjährigen Karriere. Die Rede ist von niemand anderem als Robert Pattinson, der den meisten nur noch unter dem Namen Edward Cullen bekannt ist, welchen er in der Romanverfilmung „Twilight“ darstellt.
Seitdem erleben wir oft ein sehr verzerrtes Bild von dem Schauspieler, das nicht deutlich macht, was Wahrheit und was Fiktion ist. Denn es ist die Presse, die uns mit Informationen versorgt - und doch aus jeder Mücke einen Elefanten macht, um die beste, die aufregendste und interessanteste Schlagzeile zu liefen, um Leser und Käufer anzulocken. Und oftmals verlieren wir dabei den Überblick, wer Robert Pattinson wirklich ist. Ein depressiver Knabe, der in Kristen Stewart verliebt ist, aber zu seinen Gefühlen nicht stehen kann? Ein Spielball in den Händen seiner Agenturen? Ein gequälter Musiker, der auf die falsche Bahn geraten ist? Ein Opfer des plötzlichen Ruhms, das seine Paranoia in Alkohol ertränkt?
Die Biografie ist die Antwort auf all diese Frage: Sie zeigt uns Robert Pattinson, wie er wirklich ist. Fernab des Scheinwerferlichts und der Paparazzi, die jeden seiner Schritte verfolgen und um jede Mimik und Gestik eine Geschichte erfinden und der Öffentlichkeit vorwerfen.
Nicht nur Fans, sondern alle, die an dem Schauspieler interessiert sind, tauchen mit Hilfe von Paul Stennings Biografie in die Welt ein, die sich hinter dem Vorhang befindet und einen Robert Pattinson zeigt, wie wir ihn nicht kennen.
Der rote Faden des Buches zieht sich durch zehn chronologisch angeordnete Teile, die einen Einblick in seine unbekümmerte Jugend, seine ersten Schauspiel- sowie Filmerfolge und den Ruhm um Twilight gewähren.
Dabei begegnen wir nicht nur Neuigkeiten aus dem Leben des Briten, die bereits die Runden in der Presse gemacht haben - wie die Tatsache, dass seine Schwestern ihn immer als Mädchen verkleidet haben -, sondern tauchen sehr viel tiefer in das wahre Leben von Robert ein - denn es gab immerhin ein Leben vor „Twilight“.
Paul Stenning spickt seine Erkenntnisse und Informationen mit zahlreichen Aussagen von Robert, die wieder deutlich machen, dass es sich um weit mehr als nur einen Vampirdarsteller handelt. Sondern dass wir bei Robert Pattinson einen nachdenklichen, humorvollen Schauspieler vor uns haben, der mit Ehrgeiz seinem Beruf nachgeht. Ein Schauspieler, der nicht zu einer Marionette Hollywoods werden will und daher bereits in jungen Jahren - fernab des Erfolgs und Ruhms - nur Drehbücher annahm, die ihn interessierten und nicht nur gedreht wurden, um Gewinn zu bringen. Und wenn das Schicksal keine guten Angebote lieferte, verbrachte Robert auch einfach einmal ein Jahr auf einem Dach in Soho, wo er eine Wohnung mit seinem besten Freund Tom Sturridge besaß, und spielte Gitarre.
Nach dem weltweiten Erfolg von „Twilight“ äußert sich Robert selbst zu Themen, die vor allem Fans interessieren werden, wie zum Beispiel, wie er noch immer auf Fanmassen reagiert. Oder aber auch, wie er mit den hundertprozentig negativen Stimmen aus den Fanreihen umging, als bekannt wurde, dass er die Rolle des Edward Cullen erhalten und sich damit gegen dreitausend anderer Kandidaten durchgesetzt hat. Zugleich lassen ausgewählte Interviewpassagen zu, dass wir in die Entstehungsgeschichten seiner Filme eintauchen und das Geschehen aus seinen Augen noch einmal erleben können. Dabei wird jeder Twilight-Fan etwas Neues für sich entdecken - oder wusstet ihr, dass Robert bereits beim Vorsprechen wortwörtlich mit Kristen Stewart im Bett landete, obwohl sich die beiden erst eine Stunde kannten? Oder dass er ein Tagebuch aus der Sicht von Edward Cullen geführt hat? Diese und weitere Goodies warten in der Robert-Pattinson-Biografie auf alle, die mehr über seine Filme und ihn erfahren wollen. Und nicht zu vergessen: Auf den 127 Seiten des Buchs finden sich unzählige Fotografien des talentierten Briten, in den meisten Fällen nehmen sie sogar eine ganze Seite ein und sind ein wahrer Genuss für das Auge.
„Robert Pattinson - Die Biografie“ ist nicht nur etwas für Fans, auch wenn man der Meinung sein könnte, wenn man es in Händen hält. Denn ich bin mir sicher, dass viele auch erst nach dem Buch zum Fan werden können! Endlich entdecken wir Robert Pattinson von einer Seite, die uns bisher nicht vergönnt war. Wir werden über Presse-Gerüchte aufgeklärt und dürfen einen Blick hinter den Vorhang all seiner Filme, wie das jüngst erschienene Drama „Remember Me“, werfen.
Jeder, der den wahren Robert Pattinson kennenlernen möchte, sollte zu diesem Buch greifen - und es am besten nicht mehr aus der Hand legen!