Paul Torday

 3,8 Sterne bei 130 Bewertungen
Autor*in von Lachsfischen im Jemen, Bordeaux und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Paul Torday, geboren 1946, studierte Englische Literatur am Pembroke College in Oxford, bevor er dreißig Jahre als freier Unternehmer im Ingenieurswesen arbeitete. Mit seinem ersten Roman »Lachsfischen im Jemen« erfüllte er sich seine langjährige Ambition zu schreiben. Der Roman wurde zu einem internationalen Bestseller, gewann den Bollinger Everyman Wodehouse Prize und wurde 2011 erfolgreich verfilmt. Paul Torday war selbst passionierter Fliegenfischer und lebte bis zu seinem Tod 2013 mit seiner Familie auf einem kleinen Schloss in Nordengland in der Nähe des Flusses North Tyne.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Paul Torday

Cover des Buches Lachsfischen im Jemen (ISBN: 9783833308550)

Lachsfischen im Jemen

 (66)
Erschienen am 01.04.2012
Cover des Buches Charlie Summers (ISBN: 9783833307119)

Charlie Summers

 (4)
Erschienen am 16.03.2011
Cover des Buches Bordeaux (ISBN: 9783827072535)

Bordeaux

 (1)
Erschienen am 01.07.2010
Cover des Buches Charlie Summers (ISBN: 9783827072528)

Charlie Summers

 (0)
Erschienen am 06.12.2010
Cover des Buches Lachsfischen im Jemen (ISBN: 9783827072542)

Lachsfischen im Jemen

 (0)
Erschienen am 01.07.2010
Cover des Buches Lachsfischen im Jemen, 1 Blu-ray (ISBN: 4010324038555)

Lachsfischen im Jemen, 1 Blu-ray

 (0)
Erschienen am 18.10.2012
Cover des Buches Bordeaux (ISBN: 9783898138031)

Bordeaux

 (1)
Erschienen am 01.07.2008
Cover des Buches Lachsfischen im Jemen (ISBN: 9783862311774)

Lachsfischen im Jemen

 (1)
Erschienen am 01.05.2012

Neue Rezensionen zu Paul Torday

Cover des Buches Lachsfischen im Jemen (ISBN: 9783833308550)
KarenAydins avatar

Rezension zu "Lachsfischen im Jemen" von Paul Torday

Lustig, spannend, lesenswert
KarenAydinvor einem Jahr

Lachse und Angeln. Und das über mehr als 320 Seiten? Ich halte persönlich nicht viel von diesem Sport. Nicht nur, weil mir die Fische leid tun, sondern ich denke auch, dass es ein wenig aufregendes Hobby ist. Und dann ein ganzes Buch über Lachse und Fischerei? Kann das spannend sein? Ich habe mich auf das Experiment eingelassen und bin zu dem Schluss gekommen, dass es so ist. Dies liegt zum einen an dem herrlich schrägen Plot, zum anderen aber auch an dem erzähltechnisch sehr spannenden Aufbau.  

Worum geht es genau? 

Der britische Wissenschaftler und Fischereiexperte Dr. Alfred Jones wird darum gebeten, dem unverschämt reichen Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama bei der Realisierung seines wahnwitzigen Plans zu helfen. Er möchte einen Wadi in einen Lachsfluss verwandeln und so den Angelsport im Jemen etablieren (einem islamischen Land, in dem es überhaupt keine Tradition des Fischens gibt). Jones lehnt zunächst ab, doch dann mischt sich der Pressesprecher des britischen MP ein, der dieses harmlose Projekt zunächst als perfekte Gelegenheit für eine (angesichts des Irak-Kriegs dringend notwendige) positive PR-Kampagne sieht. Er übt Druck auf den Fischereiwissenschaftler aus, der daraufhin, zusammen mit einer Mitarbeiterin in diesem Projekt namens Harriet Chetwode-Talbot den Scheich auf dessen Anwesen in Schottland trifft.

Ein ganz besonderer Erzählstil

Es ist nicht nur die herrlich absurde Geschichte, die diesen Roman zu etwas ganzem Besonderen macht, es ist der Aufbau und der ihm eigene, sehr trockene und bisweilen etwas böse britische Humor. Der Roman besteht aus Emails, Zeitungsausschnitten, Protokollen, Tagebucheinträgen und im letzten Abschnitt auch Verhörprotokollen. So bekommt der Leser einen humorvollen Einblick in die freud- und lieblose Ehe des Protagonisten, weil die Emails, die Alfred und Mary austauschen so verfasst sind, dass man ganz genau herauslesen kann, was die Eheleute sich eigentlich sagen möchten. Die wissenschaftliche Ernsthaftigkeit mit der versucht wird, Wege zu finden, das absurde und absolut nicht umsetzbare Projekt zu realisieren, ist herrlich komisch, ebenso wie der Einblick in die Korrespondenz hinter den Kulissen von 10 Downing Street, was Teile des Romans zu einer sehr bissigen und kritischen Politsatire macht. Auch Al-Kaida mischt sich in das Projekt ein. Auch wenn der grundsätzliche Ton humorvoll ist, so enthält der Roman auch sehr absurd-traurige Elemente, bei denen einem das Lachen wie eine Gräte im Hals stecken bleibt.

Der Scheich ist eine besonders interessante Gestalt. Er glaubt fest an das Gute, an die Möglichkeit der Verwirklichung seines Traums und an die positiven Auswirkungen dieses Projekts auf die Bevölkerung. Er ist der einzige, der immer nur durch Dritte geschildert wird. Wir erfahren nie, was er wirklich denkt. Das was aber deutlich wird, ist, dass er den kauzigen Wissenschaftler Jones nachhaltig verändert. So ist der Roman ebenso sehr Entwicklungsroman wie Wissenschafts – oder Politsatire.

In der zweiten Hälfte beginnen Verhörprotokolle, da wird es richtig spannend, weil es schwierig ist, aus den Aussagen zusammenzusetzen, was nun eigentlich geschehen ist.

Also, alles in allem ist es ein sehr lesenswerter und komplexer Roman, der viel Stoff zum Nachdenken bietet, aber gleichzeitig so locker-leicht und humorig geschrieben ist, dass er keine Sekunde langweilig ist.

Wem das Buch gefallen könnte? Das ist dieses Mal sehr schwierig, da ich kein Buch kenne, das diesem hier ähnlich ist. Ich kann nicht einmal sagen, dass es für Menschen ist, die sich für Lachsfischen oder für britische Nahostpolitik interessieren oder generell Satire mögen, denn da gehöre ich eigentlich auch nicht zu. Ich empfehle es also jedem, der Mut und Lust hat, sich bei Tordays Debütroman auf etwas Neues einzulassen.

 

Es gibt offenbar auch eine Verfilmung. Da ich aber nach dem Trailer („Wohlfühl-Komödie“) befürchte, dass dieser so flach wie die jemenitischen Wadis vor der Regenzeit ist, empfehle ich den Roman.

 

 

 

 

 

Cover des Buches Bordeaux (ISBN: 9783833307270)
KarenAydins avatar

Rezension zu "Bordeaux" von Paul Torday

Ein wirklich sehr lesenswerter Roman
KarenAydinvor 2 Jahren

Vorab – ich mag eigentlich keinen Wein und trinke sehr selten ein Glas. Daher interessiere ich mich auch nicht besonders für Wein, Jahrgänge, Geschmack und Weingüter. Warum mir trotzdem dieser Roman in die Hände fiel, weiß ich eigentlich auch nicht genau – ich bin aber sehr froh, denn mir wäre eine wunderbare Geschichte entgangen. 

Wir begegnen dem Protagonisten Wilberforce aus dessen Sicht der Roman auch erzählt wird  -einem Enddreißiger, der ein Vermögen mit einer Softwarefirma gemacht hat, diese jedoch verkauft hat, um ein heruntergekommenes Landhaus mit einem riesigen Weinkeller zu erwerben – erstmals auf dem Weg in ein Restaurant, in dem er sich eine der teuersten Flaschen Wein bestellt. Und gleich noch eine zweite. 

Diese Sinnlichkeit, dieser Genuss, mit der dieser Wein beschrieben wird, ist so überzeugend, dass mein Blick gleich hinter mich auf ein Regal fiel, auf dem ich meine einzige Flasche Wein aufbewahre, die ich vor Jahren geschenkt bekommen habe. Ich bin sehr sicher, dass sie inzwischen Essig ist. 

Wilberforce ist ein schwerer Alkoholiker, der sich als Connaisseur präsentiert. Der Roman ist in mehrere zeitliche Abschnitte eingeteilt. Für mich fühlte es sich so an, als würde ich mit dem ersten Kapitel einen Schluck von einem leckeren, kräftigen exotischen Wein trinken, interessant, verführerisch. Dann wird seine Geschichte (die 2006 beginnt) rückwärts erzählt. So sehr ich mir auch vorgenommen hatte, heute Nachmittag noch etwas anderes zu tun, die Wohnung aufzuräumen, einkaufen zu gehen, was ordentliches zu kochen - alles vergebens, denn ich habe ein Kapitel nach dem anderen genossen, bis die letzte Seite leer war. 

Die Geschichte ist spannend und tragisch und Wilberforce’s Verhalten gleichzeitig so verständlich und unverständlich, dass sie mich mitgenommen hat. 

Und nun fällt mein Blick wieder auf die Flasche Wein im Regal und ich frage mich, ob sie noch genießbar ist. Doch auch wenn der Roman in einem leichten Erzählton geschrieben ist und sich flüssig liest – die Geschichte von Wilberforce ist tragisch und das Ende (was ja nicht das Ende ist, sondern eigentlich der Anfang) stimmte mich nachdenklich. Und so bleibe ich vielleicht wirklich lieber bei Cola. 

Den Roman kann man jedoch bedenkenlos genießen. Die Informationen über Wein verbleiben auf der Ebene des Genusses, der Sinnlichkeit, an keiner Stelle wird man mit trockenen Infos über Lagerung, Temperatur, Herstellung oder so etwas versorgt. 


 

Cover des Buches Salmon Fishing in the Yemen, Film Tie-In. Lachsfischen im Jemen, englische Ausgabe (ISBN: 9781780221342)
LeGuins avatar

Rezension zu "Salmon Fishing in the Yemen, Film Tie-In. Lachsfischen im Jemen, englische Ausgabe" von Paul Torday

Ein nachdenkliches, tragikomisches Buch
LeGuinvor 4 Jahren

Das Buch ist anders als der Film, der wesentliche Aussagen verändert. Der Schreibstil und der Aufbau der Geschichte sind durchdrungen von britischem Humor und einer leicht ironisch-melancholischen Sicht auf die Welt. Ein absurdes Projekt. Eine phantastischer Traum von Machbarkeit des Unmöglichen. Eine wunderbare Erzählung.

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