Der Polizist Sebastian Finkler lag nach einem schweren Unfall im Koma. Nun kehrt er zurück in seinen Job, leidet jedoch unter Amnesie und ist nach wie vor in psychologischer Behandlung. Finkler weiß noch, dass er vor dem Unfall an einem Fall ermittelte, der ihn in Mafiakreise geführt hat. Aber genau an diese Zeit hat er keine Erinnerung mehr. An die Zeit davor kann er sich sehr gut erinnern, sogar bis zurück zu seiner Kindheit.
Als unter einem Parkhaus eine mumifizierte Leiche gefunden wird, setzen bei Sebastian Finkler sogenannte Intrusionen ein. Etwas löst urplötzlich Erinnerungen aus, die ihn in einen ohnmachtsähnlichen Zustand versetzen. Er sieht Momente aus seiner Vergangenheit. Einiges erkennt er wieder, anderes nicht im geringsten.
Ganz besonders das immer wiederkehrende Bild eines Schneegartens macht ihm Angst. Finkler macht sich auf die Suche. Er ermittelt weiter in seinem alten Fall und begibt sich auf die Spuren seiner eigenen Vergangenheit. Beides scheint irgendwie miteinander verknüpft. Aber wie? Und wie soll er dahinterkommen, wenn seine Amnesie ihm im Weg steht?
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Dieser Thriller liefert eine ausgeklügelte Handlung, mit guten Spannungsmomenten. Die Amnesie des Protagonisten, kombiniert mit den Intrusionen, die durch Trigger ausgelöst werden, machen die Geschichte abwechslungsreich und spannend.
Der Protagonist gerät – ja, wie so oft – selbst unter Verdacht, wird suspendiert, macht dennoch weiter, kommt immer ein Stück weiter. All das ist eigentlich nichts wirklich Neues, hat man alles schon oft gelesen. Trotzdem hat mich der Roman gefesselt und mir auch Spaß gemacht. Einige Charaktere waren mir ein bisschen zu oberflächlich, doch die Sprache und der Schreibstil sind gut und angenehm.
Die Auflösung am Schluss ist stimmig, wenn auch nicht wirklich überraschend, da sie ab einem gewissen Zeitpunkt doch absehbar war. Dennoch im Großen und Ganzen ein gut gelungener Thriller.
© Marion Brunner_Buchwelten 2020