Paul Wiegler

 4,5 Sterne bei 151 Bewertungen
Autor*in von Beethoven, Beethoven und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Paul Wiegler

Cover des Buches Die Elenden, 3 Bde. (ISBN: 9783353010407)

Die Elenden, 3 Bde.

 (29)
Erschienen am 01.01.1983
Cover des Buches Beethoven (ISBN: 9783899196887)

Beethoven

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Erscheint am 01.10.2024
Cover des Buches Beethoven (ISBN: 9783899196894)

Beethoven

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Erscheint am 01.10.2024
Cover des Buches Das Haus an der Moldau (ISBN: 9783458330370)

Das Haus an der Moldau

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Erschienen am 01.08.1992

Neue Rezensionen zu Paul Wiegler

Cover des Buches Die Elenden, 3 Bde. (ISBN: 9783353010407)
Toni_vom_Ulmenhains avatar

Rezension zu "Die Elenden, 3 Bde." von Victor Hugo

Bereichert die Seele
Toni_vom_Ulmenhainvor 3 Jahren

Ich habe damals in jungen Jahren Bücher regelrecht verschlungen. Es ist nun schon 30 Jahre her, aber ich weiß noch deutlich, dass ich bei manchen Stellen wie ein Schlosshund heulte. Und auch jetzt - wenn ich nur daran denke, wie der Bischof Jean den Leuchter überlies oder als Jean der Kleinen den Eimer abnahm - treten mir wieder die Tränen in die Augen. Lest es einfach - auch wenn es ein Wälzer ist - und es bereichert Eure Seele. ... und es bringt Euch weiter im Leben

und ja es stimmt, ich habe auch die dreibändige Ausgabe des Verlags "Volk und Welt" von 1982 gelesen 

Cover des Buches Die Elenden - Les Misérables (ISBN: 9783491961692)
Libertines avatar

Rezension zu "Die Elenden - Les Misérables" von Victor Hugo

Von Verbrechen, Gesetzen und Menschen
Libertinevor 4 Jahren

Ein Mann wird zu einer Strafe von vier Jahren verurteilt, weil er Brot geklaut hat und dabei eine Scheibe eingeschlagen hat. Das Leben als Galeerensträfling ist hart – mehrmals versucht der Mann namens Jean Valjean zu fliehen und wird erwischt. Aus den vier Jahren wird eine Haftstrafe von insgesamt 19 Jahren.

Doch auch nachdem Valjean seine Strafe verbüßt hat, ist er kein freier Mann. Er muss sich an jedem Ort melden, an den er kommt. Seine Papiere brandmarken ihn als gefährlichen Ex-Sträfling. Trotz des Geldes, das er mühsam auf den Galeeren gespart hat, findet er keine Unterkunft und niemand, der ihm etwas zu Essen verkaufen möchte. Erst als er an das Haus des Bischofs Myriel von Digne gelangt, den Valjean durch seine sparsame Lebensweise nicht als solchen erkennt, bekommt er Essen und einen Schlafplatz. Doch Jean Valjean weiß, dass er wieder in die Welt hinaus muss und beschließt, das wenige Silber im Haus des Bischofs zu stehlen.

Valjean, der sein Glück mittlerweile kennen müsste, wenn er versuchte, eine Straftat zu begehen, wird erwischt und wieder in das Haus des Bischofs gebracht. Doch Myriel von Digne reagiert auf Valjeans Diebstahl auf eine Art, die Valjeans gesamtes Leben verändern wird.

»Gegen die Frauen und gegen die Armen, auf denen das Unrecht der Gesellschaft am schwersten lastete, war er stets nachsichtig. ›Die Sünden der Frauen, der Kinder, der Bedienten, der Schwachen, der Elenden und der Unwissenden‹, sagte er, ›sind immer die Schuld der Männer, der Eltern, der Brotgeber, der Starken, Reichen und Wissenden.‹«

Jean Valjean ist einer von jenen, nach denen dieser Roman benannt ist: ›Les Misérables‹ – ›Die Elenden‹. Menschen, die nicht das Glück haben, in ein wohlhabendes Haus geboren zu sein, sondern mit den erdenklich schlechtesten Startbedingungen auf diese Welt kommen, die keine sichere ist. Jean Valjean ist in diesem Strudel, der ihn weiter hinab reißt. Er stahl Brot, wurde zum Sträfling und damit zu einem von der Gesellschaft ausgeschlossenen. Als ein solcher stiehlt er nicht mehr nur Brot, sondern Silber.

»Wenn die Seele in Dunkelheit schmachtet, ist sie der Sünde zugänglich. Nicht der ist schuldig, der die Sünde begeht, sondern der die Finsternis erzeugt hat.«

hnlich ergeht es den anderen Figuren in Victor Hugos Roman ›Les Misérables‹. Der jungen und schönen Fantine, der frechen und mutigen Eponine, dem kleinen Gavroche. Victor Hugo gelingt es, eine Welt um diese zu erschaffen, die berührt und in der ›die Elenden‹ in all ihrer Menschlichkeit sichtbar werden. Er zeigt sie verstrickt in ihre sozialen Umstände, die sie einengen und denen sie immer wieder bereit sind, etwas Leben abzutrotzen.

Die Zeit, in der der Roman ›Les Misérables‹ ist eine, in der sich ein Umbruch ankündigen will. 1815 setzen die Geschehnisse ein und begleiten die Figuren bis 1832.

»Es war schwer, sich einen herabgekommeneren Menschen als diesen vorzustellen. Er war von mittlerem Wuchse, stämmig, und bei Kräften. Sein Alter hätte man mit sechsundvierzig oder achtundvierzig Jahren angeben können.«

Obwohl mehr als eineinhalb Jahrhunderte vergangen sind, seitdem Hugo diesen Roman veröffentlicht hat, sind die Kämpfe der Protagonisten nicht verstaubt. Er lädt den Leser ein, diese ›Elenden‹ bei dem Versuch zu begleiten, über sich hinauszuwachsen, in einer Zeit, die von Hunger und Armut geprägt war. Eine definitive Leseempfehlung!

Cover des Buches Die Elenden - Les Misérables (ISBN: 9783491961692)
FrauPfeffertopfs avatar

Rezension zu "Die Elenden - Les Misérables" von Victor Hugo

Ein interessanter Klassiker über die Menschheit in all ihren Facetten
FrauPfeffertopfvor 6 Jahren

Nach der Französischen Revolution lebt Jean Valjean mit seiner Familie in extremer Armut in Frankreich. Aus Verzweiflung zerbricht er ein Fenster und stiehlt einen Laib Brot. Seine Strafe wird durch mehrere Fluchtversuche verlängert, bis er schließlich 19 Jahre später endlich seiner Freilassung entgegen sehen kann. Doch die negativen Reaktionen anderer auf seine vorige Zeit als Sträfling in Form von geringeren Bezahlungen, die Weigerung ihm ein Zimmer zu vermieten oder Essen zu servieren, verstärken seine Härte und Verbitterung, die lediglich durch den Gnadenakt eines Bischofs Milderung erfahren. Als er in eine neue Stadt reist, rettet er jemanden das Leben und infolge des allgemeinen Wirbels um diese Situation vergessen die Stadtbeamten, ihn um seine Papiere zu bitten. Mit einer neuen Identität wird er in einer Fabrik angestellt, trägt zur Verbesserung der Produktion bei, was zu seiner Beförderung, schließlich zu seiner Position als Leiter der Fabrik und noch weiter zu seiner Wahl zum Bürgermeister führt. Bekannt ist er als ruhiger, freundlicher und wohlwollender Mann, der viel von seinem Reichtum für die Bedürftigen einsetzt. Doch der ehemalige Gefängniswärter Javert und nun Polizeiinspektor der Stadt meint Jean wiederzuerkennen.

Fantine, ein alleinstehendes junges Mädchen mit Kind, welches aus einer Liaison mit einem Mann hervorging, der sie lediglich als Ablenkung benutzte, muss Cosette dem Gastwirt Thenardier und seiner Frau gegen Geld anvertrauen, damit sie in einer anderen Stadt Arbeit finden kann. Sie landet in Valjeans Fabrik, wird jedoch gefeuert, als sich herausstellt, dass sie ein Kind hat. Als auch noch der Gastwirt versucht, Geld von ihr zu erpressen, ist Fantine so verzweifelt, dass sie ihre Zähne, Haare und schließlich ihren Körper verkauft, was im Buch diskret behandelt wird und von Hugo als eine Form der Sklaverei angesehen wird. Durch Vernachlässigung ihrer selbst wird sie schwer krank. Eine Auseinandersetzung auf der Straße macht sie auf Valjean aufmerksam. Als er ihre Geschichte hört, fühlt er sich für ihre Situation verantwortlich, da sie aus seiner Fabrik entlassen wurde. Er gibt ihr Geld, damit sie sich um sich und ihre Tochter kümmern kann, was ihm die Thenardiers jedoch übel nehmen, da ihnen nun eine Einnahmequelle verloren geht. Der Rest der Handlung beschreibt die Verfolgung von Jean durch Javert, manchmal auch Thenardier, Jeans Sorge um Cosette, ihre Entwicklung zu einer jungen Frau, wie sie sich in Marius verliebt, was wiederum Jean bedrückt, der nie jemanden geliebt hat und Angst hat, Cossette zu verlieren.

Dies ist lediglich ein kleiner Anriss, der Handlung neben vielen weiteren Ebenen, Nebenhandlungen und Charakteren in Les Misérables. Thematisiert werden Armut, Politik, französische Geschichte, die Rechtschaffenheit des Gesetzes (vertreten durch Javert) gegenüber Gnade (vertreten durch Jean). Das Buch behandelt christliche Themen wie Erlösung, Vergebung, Opfer und Selbstlosigkeit und das Bauen auf Gott und eine zweite Chance.


In der nicht gekürzten Fassung kommen manche Stellen nur sehr langsam voran, wobei die Handlung durch Dokumentationen unterbrochen zu werden scheint. Jeans und Cosettes Flucht in ein Kloster führt zu einem Abriss über die Geschichte der Klöster im Allgemeinen, dieses Klosters im Besonderen, ob Klöster richtig oder falsch sind. Oder eine Flucht durch die Kanalisation beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der Geschichte der Abwasserkanäle und die Vorschläge, wie sie besser gemacht werden könnten. So leid es mir tut und ich mag ein Frevel sein, aber diese Nebenbemerkungen waren manchmal eher lästig und verführten zum Überspringen. Ich musste mich beherrschen, dies nicht zu tun.

Demgegenüber ist die gewählte Tiefe für die Charaktere sehr spannend. Hugo beschreibt ihre Persönlichkeiten, Hintergrundgeschichten, Erinnerungen, Gedanken, Handlungen und inneren Konflikte detailliert und lässt ihre Wege geschickt kreuzen. Alle weisen mehrere Facetten ihrer Persönlichkeit auf, die über den ersten Eindruck hinwegtäuschen. Im Verlauf der Handlung entwickelt sich Verständnis für ihr Verhalten und Tun, sobald sich ihre Motive offenbaren.

Es ist nicht leicht, dieses Buch zu lesen und man muss mit voller Aufmerksamkeit dabei sein, um keine Schlüsselmomente zu verpassen. Les Misérables ist eine schöne Geschichte über die Menschheit in all ihren Formen, gut oder schlecht, in all ihrer Schönheit und ihren Abgründen, mit all ihren Problemen und Erfolgen. Die philosophischen Gedanken Hugos sind trotz ihrer stellenweise anstrengenden Ausschweifungen ergreifend. Was die genaue Hauptbotschaft in diesem Buch ist, ist schwer mit ein paar Worten zu konkretisieren, doch es geht wohl auch darum, mit seinem eigenen Gewissen zu leben. Wichtiger als das, was andere von einer Person denken und wie sie sie beurteilen, ist, was sie für sich selbst empfindet für den eigenen Seelenfrieden. Wie Jean kann man vor der Polizei fliehen und sich verstecken, aber man kann sich nie selbst entkommen.

Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte, um sich eine eigene Meinung zu bilden.

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