Cover des Buches Into the Water (ISBN: 9780857524430)
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Rezension zu Into the Water von Paula Hawkins

take what the water gave me

von Keksisbaby vor 6 Jahren

Rezension

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Keksisbabyvor 6 Jahren
Der Ort Drowning Pool ist als Ort bekannt, an dem man sich unbequemer Frauen entledigt. Als Kind hat Julia viele Sommer mit ihrer Schwester dort Zeit verbracht, bis zu dem Tag, als Nels Freund sich an ihr verging. Seitdem hat Julia kein Wort mit ihrer Schwester gesprochen. Und nun ist Nel tot. Sie sei ins Wasser gegangen hieß es, so wie wenige Wochen zuvor ein junges Mädchen. Nun ist es an Julia ihre Nichte zu beaufsichtigen, aber der Teenager stellt sich als schwererziehbar heraus, insbesondere für ihre unsichere Tante. Auch die anderen Dorfbewohner machen ihr Schwierigkeiten. Ihre Schwester war kein einfacher Charakter und sie wollte ein Buch schreiben über all die Frauen, die in Drowning Pool auf die eine oder andere Weise ein nasses Grab gefunden haben. Wem kam sie bei ihren Recherchen zu nahe und war es wirklich ein Freitod? Ihre Tochter glaubt nicht daran und nur langsam kommen all die dunklen Geheimnisse um den Fluss und das Dörfchens ans Licht.
Eigentlich hatte ich mich nach „Girl on the Train“ auf das neue Buch gefreut, aber es hat verdammt lange gebraucht, eh ich richtig in der Story drin war und die Namen und Beziehungen der handelnden Personen zueinander in Beziehung zu setzen. Das erschwerte das Lesen, zumal jeder so seine eigene Geschichte hat. Am meisten Spaß haben mir die Exzerpte aus Nels Buch gemacht. Die Geschichten der Frauen die im Fluss ihr Leben, aus dem einen oder anderen Grund, verloren, hat dem Ganzen ein bisschen Seele verliehen. Was ich von den Protagonisten nicht wirklich sagen kann, sie blieben alle ein bisschen blass und so manchen Handlungsstrang konnte ich nicht nachvollziehen. Würde ein Teenager wirklich Selbstmord begehen um alle Beweise für eine Affäre mit ihrem Lehrer zu vernichten? Das fand ich bei den Haaren herbeigezogen. Auch Julia mochte ich nicht. Sie hat eigentlich ihr Leben im Schatten ihrer Schwester gelebt und hat ihre Beziehung zu ihr wegen eines Missverständnisses aufgegeben. Zu bemitleidenswert, zu schwach für meinen Geschmack. Nun weiß ich ja aus dem letzten Buch, dass Frau Hawkins ein Faible für gescheiterte Persönlichkeiten hat. Julias Hang zur Selbstverletzung, aufgrund des Missbrauchs konnte ich vom Verstand nachvollziehen, aber nicht auf emotionaler Ebene. Die einzige Person, der ich so etwas wie Sympathie entgegen bringen konnte war die kauzige Hellseherin, die niemand wirklich ernst nimmt und die mit ihrer toten Schwester spricht. Vielleicht liegt es am permanenten Erzählperspektivwechsel, aber ich konnte zu der Story einfach keine Beziehung aufbauen.
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