Rezension zu The Girl on the Train von Paula Hawkins
Hohe Spannung, intelligent angelegte Story
von SusanneK
Kurzmeinung: Intelligent gemachter Krimi/Thriller mit hohem Spannungsfaktor
Rezension
SusanneKvor 6 Jahren
The Girl on the Train ist ein intelligent aufgesetztes Kammerspiel mit einer überschaubaren Anzahl an Figuren. Die Schicksale von drei Frauen werden nach und nach abwechselnd aufgedeckt, Rückblenden liefern die Erklärungen für die Motivation der Charaktere: Rachel, die schon während ihrer Ehe mit Tom zur Alkoholikerin wurde und sich zeitweise nicht an das erinnern kann, was sie getan hat. Sie belästigt Tom und Anna immer wieder und bringt sich so in den Ruf, eine Verrückte zu sein. Und liefert ungewollt das Alibi für den Täter. Megan, die eine schwere Schuld mit sich rumträgt, die sie mit Hilfe eines Psychiaters versucht loszuwerden. Sie ist Affären nicht abgeneigt und liefert somit einen Hauptverdächtigen. Anna, zweite Frau von Tom und treusorgende Mutter, die vor Rachel Angst hat und die Megan als Babysitterin zeitweise beschäftigt. Nach einem etwas langen "Anlauf", in dem Rachel und Megan charakterisiert werden, verschwindet Megan, und die Story kommt richtig in Gang. Dann ist es aber spannend, welche Abgründe sich in den Leben der Figuren auftun, in welche Richtungen die Polizei ermittelt und wie die Figuren untereinander agieren. Mir fiel es schwer, das Buch wegzulegen. Die Auflösung ahnt man nach gut zwei Dritteln des Buches, aber es ist fesselnd, wie Rachel und Anna dem Mörder auf die Spur kommen und wie sie diesen schließlich unschädlich machen. Die Atmosphäre in dem Zug, den Rachel täglich nimmt, ihre Phantasie bzgl. der Menschen, die an der Strecke wohnen und die sie beobachtet, haben mich direkt in das Buch gezogen. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge passen. Ich würde gerne mehr von dieser Art Bücher lesen.