Ich habe keine Kinder und arbeite auch nicht mit ihnen, aber mich hat interessiert wie das Thema Essanfälle für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechend und verständlich aufgearbeitet werden kann. Und so viel nehme ich jetzt schon mal vorweg, ich finde das ist sehr gut gelungen.
Im Buch gibt es eine Zweiteilung - Monas Geschichte und einen fachlichen Teil.
Monas Geschichte fand ich insgesamt sehr kindgerecht, jedoch waren für mich Sprünge in der Geschichte im Sinne von Situationswechseln, die mich ein wenig aus dem Lesefluss gebracht haben. Allerdings finde ich sie nach der Lektüre gut, würde aber empfehlen als Erwachsener die Geschichte erst selbst zu lesen und dann vorzulesen, denn dann kann man die Wechsel prima für Gesprächspausen nutzen, um mit dem Kind zu kommunizieren, Fragen stellen und beantworten, dem Kind zuhören usw.
Den fachlichen Teil fand ich auch sehr gut verfasst, ich fühlte mich als Laie in dem Thema sehr gut aufgehoben und mitgenommen. Es wurde verständlich erklärt, zur Empathie angeregt und auch Tipps gegeben, sowie eigene Erfahrungen geschildert.
Insgesamt strahlt das Buch trotz fachlichem Anteils eine gewisse Wärme aus, die auch die Zeichnungen widerspiegeln. Diese sind insgesamt sehr schön und unterstreichen die Geschichte.
Mein Fazit ist, dass das Buch sowohl inhaltlich, aber auch von der Verarbeitung her, einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Ich von meinem Standpunkt aus würde es empfehlen, nicht nur Betroffenen, sondern auch Interessierten, wie ich eine bin.
Paula Kuitunen
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Als Erzieherin und Mama kann ich zusammenfassen, ich finde dieses Buch super!
Ein schwieriges und wahrscheinlich nicht ganz so verbreitetes Thema (oder nicht wahrgenommen?) wurde hier wunderbar aufgearbeitet. Das Buch besteht aus zwei Teilen. Zum einen aus einer Geschichte für Kinder in der das Thema versinnbildlicht und wunderbar mit Gefühlen und kindlichen Gedanken aufgezeigt wird. Verschiedene Themen wie Trennung und Mobbing werden hier auch aufgegriffen. Die Kontraste stellen Monas Gefühle nachvollziehbar in Bildern dar. Denn Gefühle sind ja nicht immer ganz so leicht zu beschreiben, gerade für Kinder. Toll finde ich auch die Rolle der Lehrerin, sie sieht Monas Probleme und bringt den Stein für ihre Hilfe ins Rollen. In dieser Geschichte ist zudem eine Therapie aufgezeigt, was ich in einem Kinderbuch so auch noch nicht gesehen habe, was aber heutzutage natürlich wichtig ist, dass es thematisiert wird.
Der zweite Teil des Buches ist ein Fachteil für die Bezugsperson, darin wird die Essstörung erklärt, Hilfestellen und Therapieformen werden aufgezeigt. Wichtige Literaturhinweise und Links sind angehangen und ein Erfahrungsbericht einer der Autorinnen ist auch aufgegriffen worden. Somit lässt dieses Buch als Fachbuch für Kinder keine Fragen offen. Zumindest bei mir nicht. 🙂
„Weil Mona etwas mollig ist, wird sie in der Schule gemobbt und zu Hause hört sie ständig, dass sie abnehmen soll. Um ihre Verzweiflung zu vergessen, stopft Mona sich heimlich mit Süßem voll. Während einem ihrer Essanfälle zieht eine dunkle Wolke heran. Doch wo am Anfang angenehmer Nebel war, drückt die Wolke bald schwer und kalt auf Monas Schultern.
Regentropfen prasseln auf ihren Kopf und der ganze Schmerz bricht über sie herein. Wie kann sie diese Wolke bloß wieder loswerden?“
In „Hungerwolke“ begleiten wir die achtjährige Mona, die einerseits mit der Trennung ihrer Eltern konfrontiert wird, mit daraus resultierenden (Verlust) Ängsten, einer nie zufriedenen Mutter sowie mit Mobbingattacken ihrer Klasse kämpft. Denn im Gegensatz zu ihrer Schwester ist Mona nicht gertenschlank. Und dann taucht da plötzlich eine Wolke in ihren Gedanken auf …
Neben der Geschichte, die auf altersgerechte, verständliche Weise von Milena Tebiri erzählt wird, begleiten die Leser Illustrationen von Anna-Charlotte Lörzer, die ausdrucksstark Monas Gefühle widerspiegeln. Durch die DinA4 Größe des Prints haben die detaillierten Zeichnungen viel Raum, um zu wirken, die Kapitel sowie Sätze sind kurz gehalten, direkt formuliert.
Monas Weg ist ein Kinderbuch voller Zwiespalt und sensiblen, emotionalen Themen, Einsamkeit & Unbehagen und sollte meiner Meinung nach begleitet gelesen werden.
Binge-Eating zählt zu den unterschätzen, selten beachteten Essstörungen, ist eine psychische Erkrankung, die ernst genommen werden muss. Es ist ein Irrglaube, dass solch Krankheiten einen eindeutigen Auslöser haben, Kinder nicht betroffen sind und negative Empfindungen bewusst kompensiert werden. Abgesehen der Symptomen für Monas Essanfälle, ihre Gefühle nach einer Attacke und die Selbstzweifel geht es in diesem Buch auch um Selbstliebe & Selbstakzeptanz, um Vertrauen und Bindungen. Werte, die bei den Kleinen, ob gesund oder krank, bestärkt und gefestigt werden müssen!
Den Fachteil lege ich allen Betroffenen sowie Angehörigen und Interessierten ans Herz.
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