Cover des Buches Lady Africa (ISBN: 9783351036195)
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Rezension zu Lady Africa von Paula McLain

Lady Africa

von MaikeHerzpotenzial vor 9 Jahren

Rezension

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MaikeHerzpotenzialvor 9 Jahren

Seit sie sich erinnern kann, lebt Beryl auf einer Farm in Kenia. Ihr Vater, ein englischer Lord, hat das Land der Farm für sich und seine Familie erworben, doch gerade in den ersten Jahren ist das Leben hart. Ihre Mutter hält das nicht lange durch und als Beryl 4 Jahre alt ist, kehrt sie nach England zurück. Fortan lebt das Mädchen allein mit seinem Vater auf der Farm und wächst dort frei und ungezwungen auf. Genau wie ihr Vater entdeckt sie früh ihre Liebe zu Pferden, eine Leidenschaft, die sie ihr Leben lang prägen wird. Und sie zeigt früh ihren unerschütterlichen Willen und ihren Drang zur Selbstbestimmtheit. Bereits früh umschwärmen sie zahlreiche Männer, doch im Gegensatz zu vielen anderen Frauen ihrer Zeit ist sie nicht bereit, sich ihnen unterzuordnen. So ist ihr Leben von zahlreichen unglücklichen Liebesgeschichten geprägt. Und auch beruflich hat sie zu kämpfen. Als Pferdetrainerin muss sie sich in einer Männerdomäne behaupten, jeder ihrer Erfolge ist hart erkämpft. Doch es gelingt ihr, alle Rückschläge wegzustecken und sich immer wieder hochzurappeln.

Paula McLain schreibt über das Leben einer sehr starken Frau. Beryl Markhams Leben war unglaublich ereignisreich, voller Höhen und Tiefen. Die Autorin beschönigt dabei nichts, sondern zeigt sie mit all ihren Stärken und Schwächen. Beryl ist immer wagemutig und schreckt vor nichts zurück – eine Tatsache, die ich ihr zwar manches Mal als Naivität ausgelegt habe, die mich aber dennoch sehr beeindruckt hat. Selbst heftige Rückschläge bringen sie nicht dazu, sich zu verkriechen oder zu verändern. Dabei kommt sie nie von Afrika los, das Land ist der Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens. Egal, wohin es sie verschlägt, irgendwann kommt sie immer wieder zurück, als hänge ihr persönliches Glück an diesem Land.

Die Geschichte lebt eindeutig von McLains Stil. Sie schreibt einfühlsam und gleichzeitig schonungslos. Die Auswahl der Ereignisse, die die Autorin für ihr Buch ausgewählt hat, zeigt eine runde und flüssige Lebensgeschichte, die sich perfekt zu einem Bild vor dem Leser zusammenfügt. Nur schade, dass es weniger ums Fliegen geht. Da hatte ich von Klappentext her etwas mehr erwartet. Aber das ist bei Weitem nicht der Fehler der Autorin.
Was mich persönlich auch sehr begeistert hat, sind McLains Beschreibungen von Afrika im Allgemeinen und von Kenia im Besonderen. Auch wenn man hier von starken Romantisierungen ausgehen muss, mich hatte sie damit an der Angel. Ein Paradebeispiel dafür, was Sprache auslösen kann, wenn man seine Worte mit bedacht wählt.

Einzig die vielen Beziehungskisten von Beryl und ihren Bekannten fand ich etwas verwirrend. Da habe ich tatsächlich irgendwann den Überblick verloren. Der Satz „Sind sie verheiratet oder leben sie in Kenia“, der irgendwo im Buch fällt, beschreibt dieses Chaos ganz passend.

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