Rezension zu A World Away von Pauline Francis
Rezension zu "A World Away" von Pauline Francis
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 14 Jahren
Wenn ganze Welten zwischen uns stehen... Pauline Francis hat mich schon mit ihrer tragisch schönen Geschichte um Lady Jane Grey in "Rabenlady" total begeistert. "A World Away" steht ihrem Debüt nun in Nichts nach... Wieder ließ sich die Autorin von historischen Fakten leiten, baute sie geschickt in den Faden ihrer Geschichte ein, inspiriert von dem Gemälde eines Indianermädchens, das von John White gemalt wurde, der eine wichtige Rolle bei der Kolonisation Nordamerikas spielte. Er war nicht nur Maler und zeichnete die "Wilden", er wurde auch der Gouverneur der Kolonie Roanoke, Nadies Heimat. Eine Geschichte wie Nadies kann durchaus genauso passiert sein... Wie schon im Vorgänger "Rabenlady" gewinnt die Story durch ihre zwei Erzähler schnell an Tiefe und Intensität. Abwechselnd schildern Nadie und Tom in kurzen Kapiteln ihre Erlebnisse, hadern mit ihrem Schicksal und müssen Entscheidungen treffen. Dadurch wachsen einem die beiden schnell ans Herz, man kann nicht anders, als mit ihnen mitzufiebern. Sowohl die Empfindungen der Kolonisten als auch der Indianer werden toll beschrieben, geschichtliches Wissen nebenbei übermittelt. Gleichzeitig werden so viele Emotionen übertragen, dass man beeindruckt von der Energie Nadies und Toms starkem Willen immer weiter liest, ohne auf die Zeit zu achten. Die Autorin behandelt vor allem das Problem der kulturellen Unterschiede. Die Einwohner Plymouth' begegnen Nadie von Anfang an mit Misstrauen. In ihren Augen ist sie eine "Wilde", die in ihrer Stadt nichts zu suchen hat und schon gar nicht einen der ihren heiraten darf. Auch Nadies Stamm ist gegen eine Beziehung der beiden. Die Gegensätze ihrer beiden Völker sind riesig, doch in einem sind sie gleich: in ihrem Hass aufeinander und ihrer Furcht voreinander. Nun muss sich zeigen, wie stark die Liebe des junge Paares ist... Eine einfühlsam erzählte Geschichte, die berührt und einen die Zeit vergessen lässt.