Rezension zu Herrscher der Zwei Länder - In der Oase von Pauline Gedge
Rezension zu "Herrscher der Zwei Länder, In der Oase" von Pauline Gedge
von mabuerele
Rezension
mabuerelevor 11 Jahren
Das Buch ist die Fortsetzung von „Der fremde Pharao“. Nach dem Tode seines Vaters und Bestrafung durch Pharao Apophis entscheidet sich Kamose für Kampf. Wenn sein Geschlecht schon untergehen soll, dann im Widerstand. Im Gegensatz zu seinem Vater wendet er sich an die ägyptischen Fürsten und bittet sie um Hilfe. Außerdem marschiert der Großteil seines Heeres nicht auf dem Landweg, sondern fährt mit dem Schiff zum Delta. Im Unterschied zum ersten Teil steht hier Kamose im Mittelpunkt. Es wird deutlich herausgearbeitet, wie der Kampf ihn verändert. Da er keine Feinde im Hinterland brauchen kann, vernichtet er auf seinen Weg ganze Ortschaften. Er macht keinen Unterschied mehr zwischen Ägyptern und Setis. Doch von diesen Grausamkeiten bleibt er nicht unberührt. Er verschließt sich immer mehr von seiner Umgebung. Warnungen seines jüngeren Bruders Asmose ignoriert er. Aber es gibt weitere Probleme. Den Fürsten fällt es schwer, sich dem Feldherrn von Kamose unterzuordnen, da er kein Ägypter ist. Er ist aber ein genialer Kopf. Seine Soldaten, die aus Wawat stammen, sind hervorragend für den Wüstenkampf ausgebildet. Die einzelnen Stationen des Kampfes werden anschaulich dargestellt. Gleichzeitig wird gezeigt, dass die Frauen, die in der Heimat das Regime führen, an Stärke gewinnen. Es bleibt die Angst um Tani, die jüngste Prinzessin, die Apophis als Geisel mitgenommen hat. Als Ramose, der in Tani verliebt war und sie eigentlich heiraten wollte, am Hofe von Apophis erscheint, erlebt er eine Überraschung. Ramose ist eine der starken Persönlichkeiten des Romans. Er bleibt Kamose treu, obwohl er alles verliert, was ihm etwas bedeutete. Das Buch ist spannend geschrieben. Es vermittelt ein exaktes und gut recherchiertes Bild von Ägypten. Auch die Situation am Hofe von Apophis wird genau dargestellt. Die inneren Konflikte der handelnden Personen werden ausgezeichnet herausgearbeitet. Wie schon im ersten Teil befinden sich zu Beginn zwei Karten, die die örtliche Einordnung der Erzählung ermöglichen. Ein Personenregister führt die wichtigsten Personen auf. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.