Rezension zu "Die Geschichte der O" von Pauline Rèage
Das Buch ist ja schon etwas älter und das merkt man am Schreibstil.
Leider war das für mich aber sehr störend und ich konnte mich einfach nicht in die Geschichte einfinden.
Gerade am Anfang erfährt man kaum etwas von den Gedanken und Gefühlen von O.
Es wird ein interessantes Setting aufgebaut und es werden viele Praktiken genau geschildert, aber die Art und Weise, wie es geschrieben ist, wirkt einfach so...objektiv und beschreibend. Ich konnte überhaupt kein Gefühl für sie bekommen. Das gibt sich im Verlauf der Geschichte etwas, aber dennoch bleibt sie ziemlich unnahbar.
Was schon für O gilt, gilt für die anderen Figuren in noch viel stärkerem Maße. Sie bleiben einem so unfassbar fremd und man kann sie absolut nicht nachvollziehen.
Richtige Gespräche werden kaum beschrieben. Dadurch fehlt einem immer der Einblick, wieso sich jetzt für gewisse Dinge entschieden wurde und wie diese zu Stande kamen.
Dazu kommt, dass die Sätze sehr lang sind, Kleidung und Räume sehr ausführlich mit vielen älteren und/oder französischen Begriffen beschrieben werden. Das fand ich eher hinderlich und ich konnte mir einiges nur schwer vorstellen und fand diese Passagen sehr anstrengend. Generell war das ganze Buch einfach anstrengend zu lesen.
Zusätzlich gibt es noch zwei Vorworte, die so langwierig geschrieben sind, dass ich abgebrochen und sie übersprungen habe, obwohl ich eigentlich immer alles lese.
Fazit: Ich finde es zwar schön, dass es ein Buch gibt, das sich mit solchen Thematiken befasst, durch die vielen Leerstellen und die Distanz durch den Schreibstil, war es beim Lesen aber weder erotisch noch konnte man irgendwie mitfiebern. Man bleibt der Handlung sehr weit entfernt, versteht vieles nicht und das Lesen ist wirklich anstrengend.
Die Geschichte der O bekommt von mir 1 / 5 Sterne für die Auseinandersetzung mit einer solchen Thematik, auch wenn ich beim Lesen wenig Spaß hatte.