Paulo Lins

 3,3 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von Die Stadt Gottes - City of God, Die Stadt Gottes und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Paulo Lins, geboren am 11. Juni 1958 in Rio de Janeiro, schreibt Gedichte, Romane und Drehbücher für Film und Fernsehen und hat an der Universität von Rio der Janeiro Portugiesische Sprach- und Literaturwissenschaft studiert. Bekannt wurde er mit dem Roman Cidade de Deus (dt. Die Stadt Gottes), erschienen 1997, 2002 verfilmt von Fernando Meirelles, für 4 Oscars nominiert. Paulo Lins wuchs in der Favela Cidade de Deus auf, Schauplatz seines preisgekrönten Romans. Seine Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Paulo Lins

Cover des Buches Die Stadt Gottes - City of God (ISBN: 9783453500242)

Die Stadt Gottes - City of God

 (8)
Erschienen am 06.03.2006
Cover des Buches Die Stadt Gottes (ISBN: 9783866157996)

Die Stadt Gottes

 (2)
Erschienen am 17.07.2010
Cover des Buches Seit der Samba Samba ist (ISBN: 9783426304075)

Seit der Samba Samba ist

 (1)
Erschienen am 04.05.2015

Neue Rezensionen zu Paulo Lins

Cover des Buches Die Stadt Gottes - City of God (ISBN: 9783453500242)
Nokbews avatar

Rezension zu "Die Stadt Gottes - City of God" von Paulo Lins

Milieustudie
Nokbewvor 3 Jahren

Ganz tolles Buch zum noch besserem Film. Fiebert mit und erlebt, wie die Wege brasilianischer Kinder und Jugendlicher verlaufen. Ein erschüttert realistisches Werk!

Cover des Buches Seit der Samba Samba ist (ISBN: 9783426199688)
M

Rezension zu "Seit der Samba Samba ist" von Paulo Lins

Fühlbar gemachte Leidenschaft
M.Lehmann-Papevor 11 Jahren

 

Wie in „City of God“ entfaltet Lins nun bei einem anderen Thema in seiner poetischen, bildkräftigen und oft (gerade was den erotischen Bereich des Lebens angeht) sehr klaren und direkten Sprache einen Teil der Geschichte, der emotionalen Lebensweise Brasiliens.

 

Als roter Faden dient ihm dabei die „Neuerfindung“ des Karnevals, die Gründung von Sambaschulen, die Entfaltung einer weitergehenden, anderen, von innen kommenden Leidenschaft, die sich seitdem nicht mehr nur auf dem Tanzparkett, sondern auch in den Bewegungen eines großen Zuges von Menschen die Strassen entlang Bahn bricht, mit der dafür sich entfaltenden, eigenen Rhythmik.

 

Die nicht künstlich „erfunden“ wurde, sondern die, wie Lins in seinem Roman fühlbar anlegt, aus dem Lebensgefühl der Volks- und Mentalitätsmischung heraus entsteht. Aus dem einfachen Volk, aus dem Rotlichtviertel, aus der Leidenschaft, der Liebe, der nach vorne gebrachten Erotik, der Eifersucht.

Emotionale Tiefen, die Lins an der Kerngeschichte des kleinen Gauners und Zuhälters Brancura, der „seine“ Prostituierte Valdirene „außergeschäftlich“ liebt und begehrt, der dennoch sich hinreißen lässt, eine andere aus Begehren heraus zu heiraten, ohne seine Eifersucht auf Sodre, den zweiten Mann, der Brancura massiv umschwärmt, damit stillen zu können. Der damit aber Valdirera sehr verletzt und sie sich verhärten lässt, ihm gegenüber.

 

Begehren und Wollen, Hinhalten und am „ausgestreckten Arm“ verhungern lassen. Käuflichkeit, Armut, Leidenschaft.

Eine Melange an Emotionen, die Lins wunderbar dazustellen vermag. Nur, um immer wieder den Samba fühlbar zu machen, die Trennung von westlicher „Romantik“ und brasilianisch-erotischer „Leidenschaft“ unermüdlich vor Augen zu führen. Was ihm hervorragend gelingt.

 

Einer Musik, die „in der freizügigen Atmosphäre der Straßenecken, der Schnapsseligkeit der Eckkneipen ....... von Rio erschaffen wurden“, in der sich uralte, magische religiöse Vorstellungen (wie der Exu-Ritus) mit Bahn brechen. Eine Atmosphäre, die Lins fühlbar zum Leser hin transportiert.

 

„Öffnet also die Hände und empfangt meine heiße Haut“.

 

Ob Brancura dann doch zum Ende hin die „heiße Haut“ Valdireras auch noch einmal empfangen darf? Das bleibt bis zu der sehr überraschenden Entwicklung der Protagonisten am Ende des Buches hin offen und hält genauso den Leser bei der Stange, wie es die Schilderungen der Komposition und Entwicklung des Samba und der Sambaschulen im Buch vermögen. Eine Entwicklung aus vielen Impulsen heraus, die Lins immer mit an Personen behaftet und so im Buch sehr fassbar nachvollzieht

 

„Dann lass es uns tun, ja? Ich sterbe vor Sehnsucht“.

Das ist die erotische Kraft, welche  hinter allen den Ereignissen des Buches steht und die unverhohlen vordergründig das Leben mit bestimmt.

 

„Es war die Neuerfindung des Karneval, an jenem 12. August des Jahres 1928“.

 

Ein sprachkräftiger und wunderbar erzählter Roman, der nicht nur in eine andere Zeit Ende der 20er Jahre entführt, sondern auch bilderreich die doch andere, nicht versteckte, drängende Lust und Leidenschaft am Leben und der Liebe ins Bild rückt.

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