Pauls Toutonghi

 4 Sterne bei 61 Bewertungen
Autorenbild von Pauls Toutonghi (©privat)

Lebenslauf

Pauls Toutonghi ist ein amerikanischer Schriftsteller mit ägyptisch-lettischen Wurzeln. Er ist verheiratet mit Peyton, der Schwester von Fielding Marshall und hat durch sie von der spektakulären Suche nach Gonker erfahren. Pauls Toutonghi lebt in Brooklyn.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Pauls Toutonghi

Cover des Buches Die Sphinx von Montana (ISBN: 9783871347450)

Die Sphinx von Montana

 (21)
Erschienen am 08.03.2013
Cover des Buches Hund verzweifelt gesucht (ISBN: 9783426655825)

Hund verzweifelt gesucht

 (0)
Erschienen am 01.12.2016
Cover des Buches Red Weather (ISBN: 030733676X)

Red Weather

 (1)
Erschienen am 16.01.2009

Neue Rezensionen zu Pauls Toutonghi

Cover des Buches Die Geschichte von Yuri Balodis und seinem Vater, der eigentlich Country-Star war (ISBN: 9783499249389)
Buecherspiegels avatar

Rezension zu "Die Geschichte von Yuri Balodis und seinem Vater, der eigentlich Country-Star war" von Pauls Toutonghi

Lieben, leiden, lachen, Ost und West, Sommer und Herbst, 1989 in Amerika
Buecherspiegelvor 7 Jahren

Meine Urlaubsleseperle war dieses Jahr „Die Geschichte von Yuri Balodis und seinem Vater, der eigentlich Country-Star war“ von Pauls Toutonghi. Nach wenigen gelesenen Zeilen ist man mittendrin in dieser Geschichte eines Teenagers, der in Milwaukee groß wird. Wir schreiben übrigens das Jahr 1989, ein geschichtsträchtiges Jahr. Das gilt auch für Yuri, denn seine Eltern sind einst aus dem sowjetischen Lettland geflüchtet, preisen Amerika als gelobtes Land, in dem alles möglich und frei ist, im Gegensatz zur Sowjetunion. Und da verliebt sich Yuri ausgerechnet in seine Mitschülerin Hannah, einer Kommunistin, die engagiert ihren Weg geht und nicht zu beeindrucken von den echten Erlebnissen von Yuris Familie ist. Hannahs Vater, Dr. Graham, bezieht sogar Prügel von Herrn Balodis, als dieser seinen Sohn bei einer morgendlichen Demonstration erwischt. Yuri soll eine kommunistische Zeitung beim Schichtwechsel an Arbeiter verkaufen. Dr. Graham hat, nach Meinung von Herrn Balodis, schließlich nie unter dem Kommunismus leiden müssen, hat nie erfahren, dass er zum Beispiel kein Recht gehabt hätte wieder zurück nach Amerika zu gehen, sollte es ihm im sowjetischen Lettland nicht gefallen. Yuri stellt sich ähnliche Fragen, wie es ihm wohl ergangen wäre, wenn er nie die Möglichkeiten gehabt hätte, frei und offen in eine Bibliothek zu gehen und alle Bücher auszuleihen, die er lesen wollte. So sucht er Trost in perfekten, präzisen Sätzen, wenn er mal nicht weiter weiß in seinem Leben.
Die überaus liebenswerte Beziehung zwischen dem Bourbon trinkenden Vater und seinem Sohn, der mehr als vorsichtigen Mutter, die Spracheigenheiten, all das ist vom Autor sehr herzlich beschrieben. Man leidet bei jeder Zeile Schwermut und bei den kleinen und großen Katastrophen, lacht und freut sich bei positiven Ereignissen.
Und da ist natürlich die Country-Musik, die die Familie bereits in Lettland begleitet hat, der Vater singt beharrlich seine Lieder. Als die Ereignisse sich während dem Mauerfall in Deutschland überschlagen, ändert sich auch für die Familie Balodis alles. Sie erwarten Besuch aus der alten Heimat.
Toutonghi ist wichtig immer wieder zu betonen, welche Freiheiten sein junger Protagonist Yuri in Amerika erleben darf, seine Meinung frei zu äußern, Musik laut, sogar bei geöffnetem Fenster zu hören. Dessen Vater lässt er die Frage stellen, warum es Arbeitern in einem sozialistischen Staat besser gehen soll als im kapitalistischen Amerika? Yuri flüchtet in diesen Augenblicken zu seinen Büchern, die ihm seine Mutter, die in einer Bibliothek arbeitet, stapelweise mitbringt. Über allem schweben Liebesgeschichten, nicht nur zwischen Yuri und Hannah.
Witzig sind die zum Teil langen Zwischenüberschriften, die für sich schon eine Geschichte erzählen. Um mit den Worten von Yuris Vater zu enden, eine wunderbare Story, nach meiner Meinung.
Informationen über den Autor finden sich im Netz zum Beispiel unter rowohlt.de/autor/pauls-toutonghi.html


Cover des Buches Die Sphinx von Montana (ISBN: 9783871347450)
Moonwishess avatar

Rezension zu "Die Sphinx von Montana" von Pauls Toutonghi

Auf der Suche nach seinen Wurzeln - und sich selbst
Moonwishesvor 11 Jahren

Khosi führt ein langweiliges und sich immer wiederholendes Leben.
Doch plötzlich kommt sein Vater - den er noch nie zuvor zu Gesicht zu bekommen hat - zu seiner Mutter, lässt die Scheidungspapiere unterzeichnen und ist wieder verschwunden. Khosi wollte er noch nicht einmal sehen.
Daraufhin beginnt Khosi sich auf die Suche zu begeben, wer sein Vater ist und reist nach Kairo, der Heimatstadt seines Vaters.
Dort erlebt er das eine oder andere Abenteuer.

Der Schreibstil war locker, leicht und witzig. Die Geschichte unheimlich amüsant.
Ich hatte mit diesem Buch wunderbare Stunden erlebt und kann das Buch wirklich empfehlen.
Manche bezeichnen es als ein Buch über das Erwachsen-werden, aber ich finde es muss nicht unbedingt so sein. Es ist einfach ein Buch über eine Suche mit einigen Abenteuern.
Einer Suche, die mich manchmal zum lachen brachte und manchmal zum nachdenken. Eine Suche, diemich persönlich sehr berührte, in all seinen Facetten.

Cover des Buches Die Sphinx von Montana (ISBN: 9783871347450)
SinjeBs avatar

Rezension zu "Die Sphinx von Montana" von Pauls Toutonghi

Selbstreflektierend, mit multikultureller Färbung und feinem Humor
SinjeBvor 11 Jahren

Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln - selbstreflektierend, mit multikultureller Färbung und feinem Humor

Zum Inhalt:

Mit Mitte zwanzig ist Khosi Saqrs Leben geordnet und ereignislos. Das Kupferbergbaustädtchen Butte im US-amerikanischen Montana hat außer seiner glorreichen Tagebauvergangenheit und dem berühmten Motorrad-Stuntman Evel Knievel nichts zu bieten. So geht Khosi seinem Job im Museum nach, pflegt einen Ordnungsfimmel und hat ein Auge auf seine Mutter Amy, die, an der Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson erkrankt, Medikation und Diät unterliegt, aber keinesfalls hilflos ist. Eines Tages aber erscheint sein Vater unangekündigt in Butte. Selbst wenn Khosi, Verwandten sei Dank, immerhin des Arabischen mächtig ist, ist sein Vater für ihn so fern wie das Land am Nil, aus dem jener stammt. Nachdem der Ägypter die Amerikanerin Amy schon so früh verlassen hat, dass Khosi keine Erinnerung an ihn blieb, steht er nun vor ihrer Tür und verlangt die Scheidung. Nur eine Unterschrift auf einem Papier. Kein Interesse, den Sohn kennenzulernen. Verärgert erwacht Khosi aus seinem Trott und beschließt, entgegen den Einwänden seiner Mutter nach Kairo zu reisen, um die Puzzleteile seiner zerrütteten Familie zu Wurzeln zusammenzufügen. Doch dort erwarten ihn einige Überraschungen ...

Meine Meinung

Nachdem ich in diesem Jahr mein Faible für Geschichten über das Erwachsenwerden und das Finden der eigenen Wurzeln wiederentdeckt habe, passte Pauls Toutonghis Roman von vornherein ins Schema. Brian Reas Umschlagillustration (die vom Originalumschlag der amerikanischen Ausgabe übernommen wurde) nimmt treffsicher Bezug auf die bikulturelle Herkunft des Hauptcharakters und Ich-Erzählers Khosi Saqr. Je nachdem, wie man die Abbildung dreht, siedelt man ihn entweder in Ägypten oder in Montana an, loslösen lässt er sich jedoch von keiner der beiden Regionen, denn Khosi hängt zwischen beiden fest. Durch ihre braunen und sandigen Nuancen wirkt die Illustration allerdings etwas ältlich und erinnert mich an alte Abenteuererzählungen weit vor meiner Zeit, was nicht so recht zu dem jungen Charakter des Khosi passen will und auch in gewissem Maße dazu beitrug, dass ich mir Khosis Vater immer wesentlich älter vorstellte. Mit dem deutschen Titel "Die Sphinx von Montana" bin ich ebenfalls noch nicht vollständig im Reinen, weil ich vergeblich nach der Sphinx suche, dennoch ist er für den deutschen Leser greifbarer als der Originaltitel "Evel Knievel Days". Letzterer bietet einen unverkennbaren Bezug zur Geschichte, in der letztendlich sogar der Geist des seligen Evel Knievel bemüht wird, nur dürfte ich wahrscheinlich  nicht der einzige Nichtamerikaner sein, der mit dem 2007 verstorbenen Stuntman nichts anfangen kann. Den unterhaltsamen Lesestunden tut dies jedoch keinen Abbruch.

Pauls Toutonghi präsentiert Khosis Geschichte mit einem angenehm augenzwinkernden Ton. Obwohl der junge Mann sich zweifellos Einiges aufhalst, beispielsweise die "Überwachung" seiner Mutter übernimmt, wenngleich sie weder gebrechlich noch unmündig ist, so legt er doch eine Selbstreflexion an den Tag, die mit erfrischendem Sarkasmus überzeugt und nicht selbstmitleidsgeschwängert daherkommt. Dabei zeichnet er scharfsinnig ein klares Bild seiner Umgebung; zunächst von Butte, das er nüchtern, fast in Reiseführerton beschreibt und damit seinen eigenen ereignislosen Alltag nur noch unterstreicht. 

Als sein Vater plötzlich in seinem Leben auftaucht und sich stehenden Fußes wieder verabschiedet, kommt auch Leben ins Geschehen. Die Figuren verlassen ausgetretene Pfade, agieren neu, und vor allem Khosi darf nun Neues erleben und erkunden, ob das Land seines Vaters ihm das Gefühl des In-der-Luft-Hängens, des Daseins als halber Mensch, nehmen kann. 

Während des Ägyptenaufenthalts, der den meisten Raum von Toutonghis Roman einnimmt, kommt es immer wieder zu überraschenden Begegnungen und Missverständnissen, die der Autor glaubwürdig und authentisch zu vermitteln weiß. So muss sich Khosi immer wieder selbst ertappen, dass sein Arabisch, das er fernab des Landes diszipliniert erlernt hat, arg angestaubt ist und mitunter für ein Schmunzeln sorgt. Während er an ägyptische Speisen gewöhnt ist, die seine Mutter mit viel Liebe zuzubereiten lernte, sorgt Kairo dennoch für Kulturschockmomente, die Khosi trotz seiner binationalen Herkunft zum Touristen degradieren. Auch das Kennenlernen des Vaters ähnelt einem Kulturschock. Sehr langsam lernen wir Khosis Erzeuger kennen, und mir fiel es sehr schwer, mich für ihn zu erwärmen. Umso mehr, da Khosi deutlich zum Sympathieträger avancierte, mit all seinen Eigenheiten, aber vor allem seiner Wärme im Umgang mit seiner Mutter und seinem Streben nach Ehrlichkeit, das ihn immer beflügelt, die Dinge richtig stellen zu müssen, auch wenn er damit Gefahr läuft, das Chaos noch zu vergrößern. 

Während ich mit Khosis Vater auch auf Seite 318 noch nicht warm geworden war, war mir seine Mutter Amy von Anfang an sympathisch. Selbst wenn sie mitunter einen gluckenhaften Eindruck vermittelt, dominiert eine innige Beziehung zu ihrem Sohn, und so bleibt sie über den gesamten Roman hinweg eine feste Größe, die auch aus dem ägyptischen Geschehen nicht wegzudenken ist. Im Übrigen ist "Die Sphinx von Montana" angefüllt mit unzähligen ägyptischen kulinarischen Genüssen, denn Khosis Mutter ist eine begnadete Köchin, die, obwohl Amerikanerin, manches Nationalgericht besser zubereitet als Einheimische, selbst wenn sie die Mehrheit der Speisen aufgrund ihrer Stoffwechselstörung nicht einmal probieren kann. Über den knurrenden Magen beim Lesen darf man sich daher nicht wundern. 

Im Mittelteil der Geschichte hatte ich zugegebenermaßen einen Hänger und musste die Lektüre kurz aussetzen. Nicht nur hatte ich dann das Gefühl, die Geschichte käme zum Stagnieren, sondern sie war mir auch kurzfristig etwas zu skurril. Das amüsierte Grinsen, das ich zu Beginn der Geschichte noch mit mir herumtrug, hielt in diesem Part des Romans nicht an. Im Endspurt klären sich jedoch auch die Ereignisse auf, sodass sich das Durchhalten auf jeden Fall lohnt. Im letzten Drittel schließlich spart Toutonghi nicht an Spannung, indem er seinen Protagonisten nicht schont. Doch für Khosi lohnt es sich. Und für den Leser auch. 


Fazit: 

Coming-of-Age-Roman um einen schrägen, aber liebenswerten Protagonisten auf der Suche nach den fehlenden Puzzleteilen seiner Herkunft, scharfsinnig, humorvoll und dramatisch erzählt, wenn auch nicht immer vor Überzeichnung und Längen gefeit.

Gespräche aus der Community

Nach "Tschick" der neue Erfolgsroman über das Erwachsenwerden!

Halbägypter und Museumsführer Khosi führt ein langweiliges Leben, bevor er sich eines Tages dazu entschließt, von der Ödnis des Mittleren Westens in die Exotik Ägyptens zu ziehen, um seiner Familiengeschichte auf den Grund zu gehen. Der Vater, den er nie kennengelernt hat, taucht plötzlich in seiner Heimatstadt auf, fordert die Scheidung von seiner Mutter und verschwindet wieder. Khosi trifft eine Entscheidung, die der Beginn eines ganz großen Abenteuers wird.

Viel ist nicht los in Khosis jungem Leben. Im ver­schlafenen Nest Butte in Montana, dessen Geschichte er als Museumsführer täglich herunterleiert, erlebt Khosi wenig Aufregendes - bis unerwarteter Besuch ihn wachrüttelt: Khosis ägyptischer Erzeuger, den er nie kennengelernt hat, schaut vorbei, lässt sich von Mutter Amy die Scheidungspapiere unterschreiben und ist schon wieder fort, ohne seinen Sohn getroffen zu haben. Mit einem Mal erscheint die Familiengeschichte in völlig neuem Licht. Was ist damals wirklich passiert? Kurz entschlossen macht sich Khosi auf, dem Rätsel der Eltern und seiner eigenen Geschichte auf den Grund zu gehen: Er fliegt nach Ägypten. Auf einer tollkühnen Suche nach dem Vater irrt er durch Kairo, muss obskure Gelder überbringen und sich getarnt in die väterliche Verwandtschaft einschleusen; er begegnet dem Geist seines Urgroßvaters und dem bildschönen Scheidungsgrund des Vaters. Als auch noch Mutter Amy in Kairo auftaucht, steht ein heikles Familientreffen bevor… Leseprobe

Auf urkomische und mitreißende Weise erzählt der Autor Pauls Toutonghi in seinem Roman nicht nur die Geschichte einer multikulturellen und zugleich verrückten Familie, sondern auch über das Erwachsenwerden mit Mitte zwanzig. Wenn ihr gemeinsam mit dem sympathischen Helden Khosi auf abenteuerliche Ägyptenreise gehen wollt und Zeit und Lust auf den gemeinsamen Austausch in der Leserunde mit abschließender Rezenson habt, dann bewerbt euch bis zum 21. August 2013. Wir verlosen für euch mit dem RowohltBerlin Verlag insgesamt 20 Hardcover-Exemplare.

Verratet uns dazu eure lustigste Familiengeschichte!

Über den Autor:
Pauls Toutonghi wurde 1976 als Sohn eines ägyptischen Vaters und einer lettischen Mutter geboren und lebt in Portland, Oregon. Seine Texte wurden in der «New York Times» und der «Boston Review» veröffentlicht, für seine Kurzgeschichten erhielt er unter anderem den renommierten Pushcart Prize. Sein Debütroman erschien ebenfalls bei Rowohlt•Berlin unter dem Titel "Die Geschichte von Yuri Balodis und seinem Vater, der eigentlich Country-Star war" (2009).
Der Blog des Autors
274 BeiträgeVerlosung beendet
Letzter Beitrag von  Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren
Ich habe endlich, endlich auch eine Rezension geschrieben...: http://diogenesclubbing.wordpress.com/2013/11/02/rezension-die-sphinx-von-montana-von-pauls-toutonghi/ (Leider hatte mir das Buch nicht soo super gefallen, weshalb ich mich auch bei der Leserunde so unsichtbar gehalten habe, weil rummeckern wollte ich ja auch nicht.)

Zusätzliche Informationen

Pauls Toutonghi im Netz:

Community-Statistik

in 110 Bibliotheken

auf 13 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

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