Cover des Buches Die Sphinx von Montana (ISBN: 9783871347450)
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Rezension zu Die Sphinx von Montana von Pauls Toutonghi

Charmant verrückte Geschichte einer Familienzusammenführung zwischen Montana und Kairo

von Andras vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Ein wunderbarer Roman, nur durch Zufall entdeckt: witzig, spielerisch, charmant, verrückt und mitreißend zu lesen.

Rezension

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Andrasvor 11 Jahren

Der Griff zu diesem Buch war ein Zufall: nettes Cover, komischer Titel (allerdings ist der englische Originaltitel „Evel Knievel Days“ noch merkwürdiger….).

Was mich reingezogen hat, war das Zitat auf der U4:

„Das war knapp, sagte mein Vater, als wir außer Hörweite waren. „Ich hatte dir doch gesagt, dass du mitspielen sollst. Offenbar neigst du dazu, alles zu vermasseln.“ „Herrlich, das gerade von dir zu hören“, antwortete ich. „Ich bin nicht derjenige, der um die halbe Welt reist und Ehen zerstört!“ Ich wollte gerade widersprechen, als ein Auto an uns vorbeischoss. Der Fahrer verfehlte meinen Vater nur um Zentimeter und legte sich dann auf die Hupe. „Wir müssen reden“, sagte ich.

Der Held der Geschichte „Khosi“ vertrödelt sein Leben in einem verschlafenen Nest in Montana, ist heimlich in seine Jugendfreundin verliebt und muss ständig als Vorkoster für das Essen seiner Mutter Amy bereitstehen. Diese betreibt ein erfolgreiches Catering mit ägyptischen Speisen, nach Familienrezepten ihres Ehemanns, der die Familie vor Jahren sitzen gelassen und sich nach Kairo abgesetzt hat. Aufgrund von diversen Lebensmittelallergien kann sie allerdings keine einzige ihrer Speisen kosten und abschmecken.

Die Figuren sind wunderbar lebendig, verschroben und sympathisch. Die Geschichte spitzt sich zu, als Khosi beschließt nach Kairo zu fliegen, um seinen Vater zu suchen und kennenzulernen. Dort macht er Bekanntschaft mit der ägyptische Großfamilie, einer Verlobten, dem Geist seines Urgroßvaters und diversen anderen hilfsbereiten Menschen, die alle miteinander nicht weniger verrückt sind als der amerikanische Teil der Familie.

Nein, das Buch ist nicht genau so wie „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf aber es hinterlässt ein ähnlich gutes „Lesegefühl“ und fällt damit eindeutig - zumindest bei mir - unter die Kategorie der „gute Laune-Bücher“, die man in einem Rutsch an einem schönen Sommerwochenende durchliest.

Das Buch ist sehr nett zu lesen, die Geschichte charmant verschroben und die einzelnen Personen wachsen einem ans Herz.

Schade, dass es das Buch bislang nicht auf die Bestsellerlisten geschafft hat - verdient hätte es das allemal!

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