Rezension zu "Die Kuppel" von Peadar Ó Guilín
Stell dir ein riesiges Terrarium vor, in dem du Ameisen, Termiten und anderes kleines Getier aussetzt und dabei beobachtest, wie sie sich untereinander bekämpfen, um zu überleben. Komische Vorstellung? Genau so etwas ähnliches vollführt Peadar Ó Guilín in seinem Roman Die Kuppel. Nur das er hier keine kleinen Insekten aussetzt, sondern Menschen direkt zwischen einer Vielzahl Furcht erregender Bestien. Und irgendwo weit oben über den Köpfen all dieser Kreaturen beobachtet eine geheimnisvolle Macht das blutrünstige Treiben.
O´Guilín präsentiert eine interessante Idee. Doch leider erschöpft sich eine gute Geschichte nicht darin, dass über zwei Drittel des Buches in jedem Kapitel eine neue Art von Bestien eingeführt wird. Der Handlungsverlauf ist selbst für eine Fantasy- oder Science-Fiction-Story zu abstrus und unglaubwürdig und verliert schnell an Reiz. Zu einfallslos, zu vorhersehbar präsentieren sich die besagten zwei Drittel. Doch wer die übersteht, darf sich auf ein doch noch gelungenes Finale freuen. Denn das Ende hält eine faszinierende Überraschung bereit. Durchkämpfen, lieber Leser!
(c) Christian Hesse 2010