Cover des Buches Die gute Erde (ISBN: 9783784417134)
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Rezension zu Die gute Erde von Pearl S. Buck

Die gute Erde

von Sikal vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Der wunderbare Auftakt einer Trilogie. Lesenswert!

Rezension

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Sikalvor 8 Jahren

Der Bauer Wang Lung lebt mit seinem alten Vater allein in einem Lehmhaus und bewirtschaftet so gut es geht sein eigenes Land. Er heiratet die Sklavin O-lan aus dem Hause der reichen Familie Hwang und ist froh, nun nicht mehr morgens das heiße Wasser seinem Vater bringen zu müssen. Wang Lung schätzt sein Land, sein eigenes Korn und hütet seine geringen Ersparnisse, um zusätzliches Land anschaffen zu können.

Seine Frau O-lan ist bescheiden, ruhig und steht hinter dem Ehrgeiz ihres Mannes. Sie schenkt ihm drei Söhne und eine Tochter und bemüht sich um Haus, Hof und den alten Vater. Zwischendurch hilft sie Wang Lung noch auf den Feldern und ist dankbar für dieses Leben – nie ist Wang Lung gewalttätig und grausam zu ihr, was sie sehr schätzt. Die beiden kämpfen gegen Überschwemmungen, Dürrekatastrophen und Hunger, müssen von ihrem Haus und Hof flüchten und in Armut leben. Doch immer steht ihr gemeinsames Ziel vor ihnen: Sie wollen wieder in das alte Lehmhaus und zu ihren Feldern zurückkehren.

Im Laufe der Geschichte erlebt man den Aufstieg Wang Lungs, die steigende soziale Anerkennung im Dorf, den Kauf von weiteren Feldern und den Schulbesuch der Söhne. Im Gegensatz dazu erlebt man den Abstieg und Zerfall der Familie Hwang, die mit Not nicht umzugehen wusste, Einschränkungen des täglichen Lebens nicht akzeptieren konnte und so letztendlich alles verlieren.

Die Autorin Pearl S. Buck schrieb diesen Roman bereits Anfang der 1930er Jahre und hat dafür den Literaturnobelpreis erhalten. Sie hatte damals Gelegenheit – als Tochter eines Missionars – in China aufzuwachsen und in zwei unterschiedlichen Welten zu leben. In einem Interview hat sie mal erwähnt, dass es die westliche Welt absolut nicht interessiert, was in China vor sich geht, wie die Jugendlichen dort leben, wie ein Haushalt geführt wird usw. In vielen ihrer Bücher gewährt sie einen tiefen Einblick in dieses riesige Land und dessen Unterschiede. Sie schafft es, den Personen eine Würde zu verleihen, beschreibt ihre Handlungen mit einer großen Wertschätzung und erzählt ohne Dramatik aber mit Leidenschaft eine wunderbare Lebensgeschichte.

Während des Lesens wird ein Teil der Kultur wieder bewusst - die Versklavung oder der Verkauf der Töchter, die Ehrerbietung gegenüber Älteren, das Durchfüttern der Verwandtschaft in der größten Not und das Bandagieren der Füße bei Mädchen, um den Lotosfuß zur Schau stellen zu können.

„Die gute Erde“ ist der Beginn der Trilogie um die Familie Wang und macht neugierig auf die weiteren Bände.

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