Pedro Baños

 4,6 Sterne bei 5 Bewertungen

Lebenslauf

Pedro Baños ist Oberst der spanischen Armee und Reservist des Verteidigungsstabs. Er war nominiert als Chef der nationalen Sicherheit unter der neuen spanischen Regierung und arbeitete lange als Chef der Spionageabwehr und Sicherheit für die europäischen Streitkräfte. Heute ist er einer der wichtigsten Spezialisten Europas und gefragter Experte für Geopolitik, Strategie, Verteidigung, Terrorismus und internationale Beziehungen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Pedro Baños

Cover des Buches So beherrscht man die Welt (ISBN: 9783453207110)

So beherrscht man die Welt

 (5)
Erschienen am 01.04.2019

Neue Rezensionen zu Pedro Baños

Cover des Buches So beherrscht man die Welt (ISBN: 9783453207110)
G

Rezension zu "So beherrscht man die Welt" von Pedro Baños

Ein gebanntes Buch
Gernot_Heervor 4 Jahren

Das gebannte Buch ist ab Anfang Dezember wieder erhältlich.


https://derschelm.com/gambio/banos-pedro-so-beherrscht-man-die-welt.html

Cover des Buches So beherrscht man die Welt (ISBN: 9783453207110)
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Rezension zu "So beherrscht man die Welt" von Pedro Baños

Leser müssen KRITISCH mitdenken
BettinaR87vor 5 Jahren

Eigentlich denkt man sich: Seit dem zweiten Weltkrieg sind die Grenzen der Welt eigentlich recht fest definiert, oder nicht? Dennoch vertritt Pedro Banos die Auffassung, dass die Staaten weiterhin an der Ausdehnung “ihrer” Gebiete arbeiten – was scheinbar nicht möglich ist, denn “neue” Welten gibt es auf diesem Planet nicht mehr zu entdecken, Gebiete sind in vergleichsweise fester Hand und Grenzen ändern sich nicht mehr so flexibel. Oder? 

Fazit vorab

  • spannend
  • seltene Einsichten
  • starke Aktualität
  • Tendenz, extreme Regimes unkritisiert zu präsentieren
  • permanente und kritische Reflektion seitens des Leser nötig

Ausführlichere Betrachtung

Die Basis seines Buchs sieht Banos darin, dass dem eben nicht so ist – und vor allem viele Methoden existieren, den Einflussbereich zu erhöhen, ohne direkt Territorium aktiv zu annektieren. In Sachen Aktualität ist einiges geboten – gerade, wenn man das Kapitel über Russland und Venezuela geschlossen hat, liest man auf Twitter die Meldung des U.S. Southern Command, dass sich ein SU 30 Flanker “recht aggressiv” einer U.S. EP-3 genähert habe, die dort eine regulären und also offiziellen Flug absolviert habe und so Aircraft und Mannschaft rücksichtslos in Gefahr gebracht habe. Das Konzept der Leiter umstoßen, also sich Wohlstand auf dem Rücken anderer verschaffen und dann die Leiter wegzukicken, damit niemand folgen kann, ist ein ebenso schlüssiges Beispiel / eine ebenso schlüssige Theorie, die Banos anführt. Wenn man sich diese und weitere Gedanken einmal vergegenwärtigt, liest und verknüpft man Informationen aus den Nachrichten ganz anders.

Um das Buch gab es aber auch schon einige Kontroversen – beispielsweise, inwiefern der Autor politisch eher rechts einzuordnen wäre. Das bezieht sich unter anderem auf die Erwähnungen der Familie Rothschild und den Bezug, den er zwischen deren Vermögen und der Gestaltung der Weltpolitik herstellt. Dass auf dem Original-Cover ein Oktopus zu sehen ist, der als Symbol der Nazis galt/gilt, wurde ebenfalls rege diskutiert. In verschiedenen Übersetzungen sollen daher Teile des Originals entfernt worden sein.

In der deutschen Übersetzung gibt es durchaus die eine oder andere Stelle, an der man daher etwas sensibilisiert aufmerken muss. Beispielsweise, wenn ganz positiv darüber berichtet wird, wie viele Arbeitsplätze die Nazis geschaffen haben und damit die Arbeitslosigkeit gedrückt. Am Ende des Satzes folgt zwar eine kleine, hochgestellte Zahl; diese führt aber nur zu einer Anmerkung der Übersetzer, dass dies vor allem Rüstungsjobs für den Krieg gewesen seien. Um diese Stelle unbedenklicher zu gestalten, hätte die Anmerkung ohne Zahl direkt im Text stehen müssen und vom Autor selbst kommen müssen. Insofern ist das Buch bisweilen durchaus mit Vorsicht zu genießen.

Genauso werden nur Autoren zitiert, die mit der gerade vorgestellten These übereinstimmen. Kritische Betrachtungen seiner eigenen Meinungen finden meines Erachtens wenig statt, sodass man als Leser jede Aussage kritisch reflektieren sollte. Natürlich ist der Autor in einer privilegierten Position tätig gewesen, in der er Zugriff auf Informationen bekommen hat, die der durchschnittliche Normalverbraucher nicht erhält. Bewusste Reflektion gehört aber durchgängig zu diesem Buch.

Grundsätzlich ist es ein Buch, das man eher Kapitel- oder Themenweise liest. Bisweilen bombardiert der Autor seine Leser mit vielen historischen Fakten, interpretierten und teils erwiesenen Zusammenhängen – jedenfalls viele Informationen, die man für sich erst einmal verarbeiten muss. In diesem Sinne ein Buch, das man etappenweise und parallel mit anderen Büchern liest.

Cover des Buches So beherrscht man die Welt (ISBN: 9783453207110)
M

Rezension zu "So beherrscht man die Welt" von Pedro Baños

Sehr verständlich und überzeugend vor Augen geführt
M.Lehmann-Papevor 5 Jahren

Sehr verständlich und überzeugend vor Augen geführt

Natürlich ist es bei näherem Hinsehen so, dass die Grundzüge der Motivationen für geostrategisches Handeln seit Urzeiten die gleichen sind.

Es geht um Geld. Wohlstand. Und die Macht, dies zu erringen, zu erhalten und zu schützen.

Da ist es allerdings schon in den Feinheiten überaus interessant, dass Banos nicht nur durch die Geschichte und die Gegenwart hinein dies letztlich als „Krieg“ bezeichnet, als eine Verlagerung der Kämpfe vom Schlachtfeld an die Managertische und in die großen Konzerne und den wirtschaftlichen Kampf gegen andere „Mächte“ mit politischen Mitteln bewertet, sondern eben auch akribisch und detailliert schildert, wie das aktuell geschieht und was hinter vielen Formulierungen und nach außen ganz anders dargestellten Handlungsweisen wirklich steht.

Denn tatsächlich erhält der Teils surreale Konflikt zwischen den USA und Nordkorea eine ganz andere Note, weiß man um die vielfachen Bodenschätze, die in Nordkorea vorhanden sind.

Und wenn man sich dann zu Gemüte führt, was es praktisch bedeutet, „die Leiter umzustoßen“, dann wird auch schnell klar, dass das Messen mit zweierlei Maß zum „guten Ton“ gehört.

Das, was die eine Wirtschaftsmacht alles an „Sünden“ gegen andere Völker und die Umwelt auf sich geladen haben und was nun „nachrückenden“ Wirtschaften quasi mit allen Mitteln untersagt werden soll, ist eben nicht idealistisch gemeint zur „Erhaltung des Planeten“ oder eines „demokratischen Friedens“, sondern findet seine Wurzeln vor allem darin, „auf dem Gipfel“ der wirtschaftlichen Kraft nicht durch „neue Konkurrenten“ gestört zu werden.

Dass es Banos gelingt, diese Strategie, wie vielen andere im Buch (Abschreckung, Einkreisung, Einschüchterung, Beugungen von Gesetzen, Spionage, Drohungen, „Teilen und Herrschen“ etc.), ohne Zynismus, sondern durchweg sachlich beschreibend vor Augen zu führen, macht seine Argumente und Erkenntnisse dabei noch durchschlagender.

Mit Lügen und Propaganda, mit Erschaffung „künstlicher Feinde, mit den neuen Waffen der Massenkommunikation, mit dem Säen von Zwietracht oder der Stärkung und Entfachung von religiösem Eifer oder vielfachen anderen kleinen und großen „Tricks“ geht es gegeneinander am Ende immer nur um eins: Die Sicherung der eigenen Pfründe und die Zerstreuung und Schwächung der „Konkurrenz“. Was im Übrigen nicht nur ein oft unfair geführter „Wettkampf“ ist, sondern handfest die anstehenden existenziellen Verteilungskämpfe einer überbevölkerten Erde und abnehmende natürlicher Ressourcen bereits aktuell führt. Mit einem Ausblick in die Zukunft, in der diese Kämpfe potenziert das Weltgeschehen bestimmen werden.

„Die vielbeschworene internationale Gerechtigkeit ist nicht mehr als ein Werkzeug in den Händen der Großmächte“. Um sich selbst abzuschotten und die eigene Wirtschaftsmacht- und Kraft zu sichern.

Mit einer „indirekten Form der Herrschaft“ vor allem über die Kontrolle der grundlegenden Energiequellen.

„Jeder verteidigt, was sein ist“.

Mit einer aber auch konstruktiven Möglichkeit, die Banos überzeugt aufzeigt: Dass „die Einzelnen“ begreifen, wie und auf welche Art der große Teil der Weltbevölkerung manipuliert wird und dass nur ein gemeinsames Handeln aller daran etwas wird ändern können.

Eine wichtige Lektüre, die nicht unbedingt Neues vor Augen führt, aber in der umfassenden Zusammenschau vieler Motive und Strategien die Augen dennoch öffnet für das, was täglich stattfindet „auf höherer Ebene“.

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