Interessanter Roman in Briefform
von Bibi1960
Kurzmeinung: Interessanter Roman in Briefform - lesenswert!
Rezension
Die vielen überwiegend guten Bewertungen und Rezensionen auf der Seite von Lovelybooks machten mich auf das Buch „Der grüne Palast“ von Peggy Hohmann aufmerksam, zumal ich vorher schon über die tragische Lebensgeschichte der Erzherzogin Leopoldine von Österreich gelesen hatte.
Auf den ersten Seiten weist die Autorin ausdrücklich darauf hin, dass es sich um eine frei erfundene Geschichte handelt, die von den historischen Ereignissen des Lebens von Leopoldine inspiriert wurde.
Über einen Zeitraum von elf Jahren und in 185 Briefen verfolgt der Leser erst das Leben am Hof Franz I. und später das Geschehen in Brasilien. Er erhält Einblicke in das Leben von Erzherzogin Leopoldine, ihrer Schwester Marie-Louise (der Frau/Ex-Frau Napoleons), dem Politiker Fürst Metternich und der Freundin und Vertrauten Leopoldines Gräfin Lazansky, deren Geschichte geschickt mit der Leopoldines verknüpft wird.
Obwohl fiktiv, geben die Briefe einen wunderbaren Einblick in die Politik und das Gebaren der damaligen Zeit. Unvorstellbar, wie skrupel- und respektlos über das Schicksal der Erzherzogin entschieden und ihr die Wahrheit über den „grünen Palast“ vorenthalten wurde. Leopoldines Wohlergehen schien letztendlich niemanden zu interessieren.
Peggy Hohmann schreibt klar, deutlich, flüssig und stilsicher. Sie überlässt dem Leser genügend Spielraum, um auch Ungeschriebenes in den Briefen erkennen zu können. Die Lebensgeschichten der beiden jungen Frauen enden für die Eine glücklich und für die Andere tödlich.
Fazit:
Mir haben sowohl der Roman als auch die Briefform sehr gut gefallen. Vielleicht weckt der Roman bei dem einen oder anderen Leser auch den Appetit auf mehr geschichtliche Hintergründe.