Pekka Hämäläinen

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Lebenslauf

Pekka Hämäläinen, geboren 1967 in Helsinki, ist seit 2012 Rhodes Professor für Amerikanische Geschichte an der Universität Oxford.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Pekka Hämäläinen

Cover des Buches Der indigene Kontinent (ISBN: 9783956145643)

Der indigene Kontinent

(1)
Erschienen am 16.11.2023
Cover des Buches Der indigene Kontinent (ISBN: 9783956146367)

Der indigene Kontinent

(0)
Erschienen am 14.11.2024

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Cover des Buches Der indigene Kontinent (ISBN: 9783956145643)
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Rezension zu "Der indigene Kontinent" von Pekka Hämäläinen

fm_winkel
Ein hervorragend recherchiertes Werk

༆𝔻𝕖𝕣 𝕚𝕟𝕕𝕚𝕘𝕖𝕟𝕖 𝕂𝕠𝕟𝕥𝕚𝕟𝕖𝕟𝕥༆
Pekka Hämäläinen
Kunstmann Verlag

Ich habe schon lange nach einem hervorragend recherchierten Sachbuch zur Geschichte Nordamerikas mit Fokus auf die indigene Bevölkerung gesucht. Der Autor, der den Widerstand Letzterer in den Mittelpunkt seines Werks stellt, konnte mich voll und ganz von sich überzeugen. Noch nie habe ich derart detailliert und zeitlich genau datiert vom Werdegang der amerikanischen Ureinwohner gelesen. Die zahlreichen Karten und Grafiken lassen einen die Wanderungen, Invasionen und Gebietsaufteilungen nicht nur besser verstehen, sondern sorgen zudem für eine extrem hochwertige Aufmachung.
Das über 600seitige Buch ist chronologisch in die verschiedenen Jahrhunderte unterteilt, beginnend von den ersten 70 Jahrtausenden, mit Fokus auf das 16.-19. Jahrhundert. Dadurch lässt sich die Geschichte der Ureinwohner fast von Beginn an genauestens verfolgen. Obwohl es natürlich viele verschiedene Stämme und Gebiete gibt, gelingt es dem Autor, das große Ganze im Auge zu behalten und dennoch sowohl die Micro- als auch die Macroebene an die Leserschaft zu kommunizieren. So finden wir sogar Figuren wie Poccahontas wieder - die echte Geschichte. Besonders beeindruckt hat mich, dass der Autor die zu Beginn durchaus erfolgreichen Widerstände der Ureinwohner gegen die Koloniste herausgearbeitet hat und dadurch deren politisches und strategisches Agieren wahrheitsgemäß wiedergeben konnte. Er erzählt zwar auch aus der Perspektive der europäischen Kolonien, aber es sind deutlich deren Schwachstellen und die häufige Überlegenheit der indigenen Bevölkerung zu erkennen, die ihr Land natürlich in und auswendig kennt. Dabei wendet er sich bewusst ab von der häufig vertretenen linearen Denkweise "Kolumbus spazierte in einen fremden Kontinent, der prompt von kolonialer Expansion verschluckt wurde". Veraltete Annahmen werden hinterfragt uns aus völlig neuer Sicht widergegeben. Kollossale Fehler, wie anderen Kulturen die eigene Glaubens- und Lebensweise aufdrücken zu wollen, obgleich diese längst über eigene verdienen, wirken nicht nur absolut respektlos, sondern zeigen auf, weshalb die Europäer immer wieder scheiterten. Trotzdem war es interessant zu lesen, wie sich einzelne Kolonien und Stämme um gegenseitiges Verständnis bemühten und voneinander profitierten, während andere den kriegerischen Weg wählten. Obwohl der Autor die indigene Bevölkerung klar in den Fokus stellt, bleibt er stets objektiv und sachlich.
Dabei bedient er sich einer einfachen, verständlichen Sprache ohne seitenlange Fußnoten wie in Vergleichswerken häufig verwendet und ohne hochkomplexer wissenschaftlichem Schreibstil. Auf diese Weise ist das Buch jedem flüssig zugänglich, es liest sich makellos. Ich fand wirklich jeden Teil wahnsinnig interessant, sowohl den Beginn als auch die späteren Epochen der Moderne. Das Buch ist wirklich durch und durch gelungen! Das sehr lange Literaturverzeichnis im Anhang unterstreicht die ausgiebige Recherchearbeit. Es blieben keine Fragen offen.
Ich kann dieses Werk jedem wärmstens empfehlen, der sich für die Geschichte Nordamerikas mit Fokus auf die indigene Bevölkerung interessiert. Von meiner Seite aus gibt es eine klare Leseempfehlung mit 5+⭐ Ein wirklich großartiges Werk!!

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