Rezension zu "Der Schmetterlingseffekt" von Pernille Rygg
Die Psychologin Igi Heitmann muss mit einem schweren persönlichen Verlust fertig werden: Ihr Vater, ehemals Polizist, dann erfolgloser Privatdetektiv, ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Vom Fahrer fehlt jede Spur. Igi beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei findet sie in den Unterlagen ihres Vaters ein Schmuckstück mit einem Schmetterling. Bei dem Versuch, die Besitzerin des Schmucks ausfindig zu machen, stößt sie auf einen Altar, der sie an Teufelsanbetung denken lässt. Dann wird die Leiche von Siv Underland gefunden. Und das soll nicht der einzige Todesfall bleiben. Nach und nach entwirrt sie Zusammenhänge, stößt auf Hinweise von alter Schuld und Geheimnisse, die unbedingt gewahrt werden sollen.
Die Sprache ist originell, die Personen haben Ecken und Kanten, die Idee verspricht einiges. Trotzdem habe ich mich mit dem Roman schwer getan. Igi Heitmann ist eine eigenwillige Heldin. Sie ist mit Benny verheiratet, dessen Beziehungen zu Männern sie akzeptieren gelernt hat. Trotzdem ist eine große Liebe zwischen den beiden. So ungewöhnlich wie die Heldin ist auch die Sprache: Ich-Form im Präsens, mit vielen Metaphern, sehr bildreich. Das reicht von erfrischend originell über nicht auf Anhieb verständlich bis hin zu verstiegen. Es gibt etliche Personen, die Handlung verzweigt sich wild – das mag beim Thema „Chaosforschung“ nur rechtens sein, in diesem Roman fand ich es grenzwertig, da man kaum warm wird mit den Personen, wenn sie sich quasi von Seite zu Seite – fast – „die Klinke in die Hand geben“, mal von Spekulantentum, mal von Satanismus bzw. obskuren Sekten, mal von Psychiatrie und mal von Kindesmissbrauch die Rede ist.
Der Hinweis auf der Rückseite, mit diesem Roman sei ein Nachfolger von „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ gefunden, halte ich dann doch für übertrieben.