Perry Schmidt-Leukel

 3,5 Sterne bei 4 Bewertungen

Lebenslauf

Perry Schmidt-Leukel forscht als Seniorprofessor für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie im Exzellenzcluster »Religion und Politik« der Universität Münster. Er ist Verfasser und Herausgeber zahlreicher Werke zum Buddhismus, zur Fundamentaltheologie, zur Theologie der Religionen und zum interreligiösen Dialog. 2015 hielt er als erster Deutscher seit fünfundzwanzig Jahren die international renommierten Gifford Lectures und zählt zu den weltweit renommiertesten Vordenkern im Feld der Religionsbegegnung.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Das Wort vom Geheimnis der Welt (ISBN: 9783579083018)

Das Wort vom Geheimnis der Welt

Erscheint am 30.07.2025 als Gebundenes Buch bei Gütersloher Verlagshaus.

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Neue Rezensionen zu Perry Schmidt-Leukel

Cover des Buches Das himmlische Geflecht (ISBN: 9783579071831)
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Rezension zu "Das himmlische Geflecht" von Perry Schmidt-Leukel

HansDurrer
Von Christen und Buddhisten

Perry Schmidt-Leukel, der Autor dieses Werkes, ist Professor für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie. Damit ist bereits angedeutet, wovon Das himmlische Geflecht wesentlich handelt: Der Auseinandersetzung mit Berufskollegen und vielen anderen anerkannten Grössen, die denn auch ausführlich zitiert werden.

Mein Interesse an diesem Buch gründet sowohl in der christlichen Kultur, in der ich aufgewachsen bin, als auch in meiner Faszination für den Buddhismus. Ich fühle mich von beiden geprägt, erlebe sie als komplementär. Als Gesamtgebilde bzw. als für sich genommene Weltanschauungen beschäftigen sie mich wenig; ich nehme mir von ihnen, was sich für mich als hilfreich erweist.

Trotzdem kann ich dem akademischen Ansatz von Perry Schmidt-Leukel einiges abgewinnen. Das hat unter anderem damit zu tun, dass ich mir über ganz viele von ihm erwähnte Aspekte noch gar nie Gedanken gemacht bzw. sie ganz anders wahrgenommen habe. So schreibt er etwa, die meisten Wissenschaftler würden dazu tendieren, „den Buddhismus als weltflüchtig, pessimistisch und passiv, das Christentum hingegen als weltzugewandt, optimistisch und aktiv zu kennzeichnen.“ Ich dachte automatisch an die Christen und die Buddhisten, mit denen ich im Laufe meines Lebens zusammengetroffen bin … und verstand (wieder einmal) die Welt nicht mehr.

Nachdem der Schweizer Philosoph Elmar Holenstein, auf den Perry Schmidt-Leukel auch Bezug nimmt, an einem internationalen Philosophenkongress aus einem vermeintlich klassischen Text vorlas, von dem behauptet wurde, er würde asiatische Charakteristika beschreiben, fragte er seine Zuhörer, wer ihrer Meinung nach der Autor war? Konfuzius, meinten die einen, Taoismus sei das, sagten andere, Shintoismus, wollte eine dritte Gruppe wissen. In Tat und Wahrheit handelte es sich um einen Text des Schweizer Schriftstellers Peter Bichsel, der darin von den Eigenheiten des Schweizer Nationalcharakters berichtete.

Holenstein sieht Kulturen nicht als homogene Gebilde und so ähnlich geht Professor Schmidt-Leukel auch Buddhismus und Christentum an – man findet in beiden Weltanschauungen ähnliche Überzeugungen, vielleicht nicht gleich prominent, vielleicht auch nicht zur selben Zeit, doch wenn man bereit ist, sie zu sehen, dann sieht man sie. The readiness is all, sagt Horatio in Hamlet.

Zum ersten Mal auf solche Übereinstimmungen bin ich bei Daisetz Teitaro Suzuki und Erich Fromm gestossen, die auf massgebliche Parallelen zwischen dem Zen-Buddhismus und der christlichen Mystik Meister Eckharts hinwiesen. Autor Schmidt-Leukel äussert sich dazu akademisch-differenziert – er erläutert Begriffe. Das Problem dabei: Erfahrungen lassen sich nun mal schlecht in Worte fassen, da die Sprache dazu neigt, Neues bzw. Unsagbares in Sagbares zu zwingen.

Zu den Gegensätzen, die immer wieder angeführt werden, gehören auch die Selbsterlösung, die dem Buddhismus eigen ist, und die Fremderlösung, die von der Gnade Gottes abhängt. Das himmlische Geflecht geht ausführlich auf die Gründe für beide Auffassungen ein; auch den Autoren, die diese Unterscheidung in Frage stellen, wird Raum gegeben. Bei mir selber stellten sich Thailand-Bilder im Kopf ein: Die Thais, die ich kennengelernt habe (ich habe einige Jahre im Land verbracht), waren nominell Buddhisten, doch beteten sie alle um Fremderlösung. Getaufte Christen wie ich glauben jedoch zumeist an Selbsterlösung.

Ich hatte den Eindruck von eloquenten Argumenten und scharfsinnigen Gegenargumenten fast erschlagen zu werden – dieses Buch ist auch eine eindrückliche Fleissarbeit. Manchmal wunderte ich mich auch: Unter dem Titel „Das Heilsziel als Gottesschau“ wird etwa Thomas von Aquin zitiert, der „die Anschauung Gottes zum Wesen des christlichen Heils erhob.“ Wie diese allerdings praktisch aussehen soll, hat sich mir nicht erschlossen. Zudem: Dass sich christliche Mystiker die Einswerdung mit Gott als vollziehenden Liebesakt vorstellten, fand ich nicht nur befremdlich, ich sehe dies auch als klaren Hinweis auf die Begrenztheit unserer Wahrnehmung bzw. Ausdrucksfähigkeit.

Es spricht sehr für dieses intellektuell überaus anregende Buch, dass es die geläufige Kontrastierung von Buddha und Christus bzw. von Buddhismus und Christentum ergänzt: „Es steckt immer irgendein Stück Christentum im Buddhismus und irgendein Stück Buddhismus im Christentum.“ Immer mal wieder fühlte ich mich an den Satz aus dem Talmud erinnert: “Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, sondern wie wir sind.“

Buddhismus verstehen

Hast du dir jemals gewünscht, dass es ein Buddhismus für Dummies gibt, das nicht wirklich für Dummies ist? Voilà, Perry Schmidt-Leukel ist der Gandalf der Religionswissenschaft und bringt uns von der Schattenwelt der Klischees zurück ins Licht der Erkenntnis.

Das Buch ist, liebe Leute, so erfrischend wie kalter Eistee an einem heißen Sommertag in einer überfüllten U-Bahn. Von den Ursprüngen Siddharta Gautamas, über die Bedeutung des „mittleren Weges“ und dem „edlen achtfachen Pfad“ bis hin zu Aspekten der Meditation, die als „Vorgeschmack auf das Nirvana“ beschrieben werden, nimmt Schmidt-Leukel keine Gefangenen. Er hält die Fahne des wahren Buddhismus hoch und sagt: „Hört her, Leute, das ist keine Life-Style-Religion für Hipster!“

Schmidt-Leukel schreibt nicht nur für Buddhisten oder die, die es werden wollen. Nein, nein, das Buch ist wie ein Schweizer Taschenmesser – für jeden ist etwas dabei. Selbst für den Agnostiker, der zufällig in der Buchhandlung gestrandet ist und dachte, Buddhismus sei nur etwas für Hollywoodstars oder entfremdete Teenager.

Die Sprache ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Das ist wie einen Latté Macchiato mit Sojamilch bestellen und dann feststellen, dass er mit Mandelmilch kommt. Erst ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber am Ende liebst du es doch. Und für alle „Spezialbegriffsallergiker“ gibt’s ein Glossar am Ende des Buches. So bekommst du keine terminologischen Ausschläge.

Das Besondere? Schmidt-Leukel nimmt dich bei der Hand, aber lässt dich die Tür selbst öffnen. Er verklärt nicht, er illuminiert. Ob du nun die Samsara-Loopstation oder das Nirvana-Mindset erkunden möchtest, hier findest du deinen Reiseführer.

Also, liebe Suchende und Skeptiker, gib diesem Buch eine Chance. Es wird dich nicht erleuchten – das musst du schon selbst tun – aber es gibt dir eine verdammt gute Taschenlampe für den Weg.

Abschließend kann ich nur sagen: Wer dieses Buch nicht liest, dem ist nicht mehr zu helfen. Oder wie die Buddhisten sagen würden: „Ignoranz ist die Wurzel allen Übels“. Und wer will schon ein Übel sein?

Perfide Christentum-Demontage durch rationale & "pluralistische Religionstheologie" vom kath./ev. Theologie-Professor (kath. Lehrverbot!)! Er hätte Christi Prophezeiungen für die Rest-Endzeit (mE 2023-33!) bei Jakob Lorber, Bertha Dudde... lesen sollen, dann wäre, bei entprechender Demut, vielleicht ein lesenswertes Buch herausgekommen! Kein Sach-Register! Top: Viele Fußnoten, 31 S. Literaturliste! 7 S. Namenregister!.

Prolog: „Denn es sinnt...[die LIEBE] nicht auf Vernichtung, sondern nur auf Umänderung des Denkens [& Handelns!]. Und so muß...[SIE] also das Denken hinwenden auf Geistiges und abwenden vom Irdischen [rein Materialistischen, Egomanischen, Egozentrischen, Rationalistischen, Atheistischen...], und dies ist der Zweck aller (!) kommenden Ereignisse!“


"ICH bin eigentlich und hauptsächlich darum in diese Welt gekommen, um die gänzlich entartete und aus aller Meiner ursprünglichen Ordnung getretene Menschheit wieder durch Lehre, Beispiele und Taten auf denjenigen Urzustand zurückzuführen, in welchem die ersten Menschen als wahre Herren aller andern Kreatur sich befanden. " lorber-jakob.de


„Wer Meine Gebote hat und hält sie, der ist es, der Mich liebt. Wer Mich aber liebt, der wird von Meinem Vater geliebt werden, und Ich werde ihn lieben und Mich ihm offenbaren.“ Aus: "Die letzten sieben Jahre der Erde" bertha-dudde.info pdf


"Wie eng ist die Pforte (Jesus Christus!!!) und wie schmal der Weg, der zum [wahren] LEBEN [in den 3 Himmeln] führt, und Wenige sind’s, die ihn finden [wollen]" Matthäus 7:14 (Mt 19,24; Apg 14,22)(Mt 19,24; Apg 14,22) 


1) Fazit: "Wehe euch, ihr Schriftgelehrten...!"

Dies gilt m.E. für auch für Perry Schmidt-Leukel & die anderen Vertreter der demagogischen "pluralistischen Religionstheologie"! Der unten zitierte, leider inhaltlich etwas falsch formulierte Absatz aus wikipedia Perry_Schmidt-Leukel verdeutlicht das Problem. Nur der wahre christliche Glaube, also echtes Christentum, kann "in klare, anschauliche Gemeinschaft mit Gott Selbst gelangen" (laut Christus bei Jakob Lorber & Matthäus 7:14)! Es kann nur Einen geben! ;-) Nur in diesem Sinne ist richtig, daß "das Christentum die allen anderen überlegene  Religion ist". Alle, die sich als Christen bezeichnen, haben keinen Bonus bei GOTT, denn für alle gilt das Hauptgebot Christi: Die selbstlose Liebe! Alles entscheidend ist also:

- Das Haupt(doppel)gebot halten und

- sich entscheiden, wen oder was man für "Gott" bezüglich des ersten Teilgebotes hält!


Es ist logisch, daß Der am meisten gewinnen kann, kann sich die Absolute Wahrheit, den "Unbewegten Beweger", als Ziel wählt. Dies ist insofern eigentlich keine hohe Kunst, weil

- jeder Mensch seinen besten Ratgeber nicht im Kopf sondern im Herzen hat ("Geistfünklein", "Gottesfunke")

- sich der "Unbewegte Beweger" sich besonders in den letzten 200 Jahren sehr umfangreich offenbarte, v.a. zu den "letzten sieben Jahren der Erde", in denen eine endgültige & alles entscheidende Trennung des "Spreus" vom "Weizen" stattfinden wird (!):

Jakob Lorber, Bertha Dudde, Max Seltmann, Ida Kling...!


Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. (Joh 14:21)
http://www.j-lorber.de/jl/gso2/Gso2-099.htm


-"Liebe Gott über alles, und deine Nächsten, das die Menschen sind ohne Ausnahme ihres Standes und ihres Glaubens, wie dich selbst, tue ihnen, was du vernünftigermaßen auch wünschen kannst, daß sie dasselbe auch dir tun möchten, und du erfüllst dadurch das ganze Gesetz und auch alles, was die Propheten gelehrt haben! Tust du aber das, dann sind dir auch alle Sünden vergeben!" (jl.ev08.166,20)


- Tut den Menschen alles, was ihr wollt, daß sie es auch euch tun sollen! (jl.him2.289,01; jl.ev07.094,17)

- "Was dir rechtlichermaßen unangenehm sein muß, so es dir ein anderer tut oder täte, das tue auch du deinem Nächsten nicht!" (jl.ev04.081,02) http://www.j-lorber.de/faq/6/naechstenliebe.htm

wikipedia Perry_Schmidt-Leukel: "Perry Schmidt-Leukel ist ein Vertreter der pluralistischen Religionstheologie. Diese bestreitet, dass das Christentum die allen anderen überlegene Religion ist und geht davon aus, dass zumindest einige Religionen im Hinblick auf ihre Erkenntnis göttlicher Wirklichkeit und ihre heilsvermittelnde Kraft einander gleichwertig sind. Wegen dieser den christlichen Überlegenheitsanspruch relativierenden Ansicht entzog ihm der Münchner Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter nach Abschluss seiner Habilitation die kirchliche Lehrerlaubnis (Nihil obstat). Somit konnte Schmidt-Leukel nicht Privatdozent werden und nicht mehr katholische Theologie lehren.[4][5] 1999 erhielt er einen Ruf an die Universität Glasgow. Von 2000 bis 2009 lehrte er dort als Professor für Systematische Theologie und Religionswissenschaft auf dem neu gegründeten Chair of World Religions for Peace. 2009 folgte er dem Ruf an die Universität Münster auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät.[6]"


<[GEJ.11_052,05] Sehr wohl werden nach Mir noch viele die Wiedergeburt der Seele erreichen können, daher auch sehr selig und glücklich sein, ohne aber diese höchste und letzte Stufe zu erringen. Viele Abgesandte Meines Geistes kamen zur Erde nieder und zeigten den verirrten Menschen die Wege, wie sie zum Frieden und zur inneren Erleuchtung gelangen konnten, ohne aber imstande zu sein, die direkten Wege zu Mir zu zeigen, weil diese ja noch nicht geöffnet waren. Alle, welche also die früheren Wege wandeln wollen, können daher sehr wohl zur Wiedergeburt der Seele gelangen, aber nicht zur Gemeinschaft mit Mir!


[GEJ.11_052,06] Letzteres ist nur möglich durch den Glauben an Mich, daß Ich wahrlich bin Christus, der Gesalbte, dem alle Kraft und Herrlichkeit des Vaters ist gegeben worden, damit die Menschen glücklich und höchst selig werden durch den Sohn. Ich bin die Pforte, – eine andere gibt es nicht! Wer die Wege zum Himmel betreten will, ohne Mich kennen zu wollen, der kann wohl einen hohen Grad von  Vollkommenheit erreichen, nie aber in klare, anschauliche Gemeinschaft mit Gott Selbst gelangen. – Habt ihr das nun verstanden?“>

"Grosses Evangelium Johannis", Band 11, Jakob Lorber, lovelybooks


Ein Theologe, der überzeugen will, den echten & wahren Glauben an Jesus Christus (die Absolute Weisheitund somit zugleich GOTT-VATER = Absolute Liebe) als letzte und zugleich erste Instanz (Der "Unbewegte Beweger" des Aristoteles!) aufzugeben bzw. herabzustufen, zugunsten einer  "letzten Wirklichkeit" (?), um alle Religionen, auch lithurgisch, "unter einen Hut zu bekommen", wirkt m.E. demagogisch und zersetzend bezüglich des wahren christlichen Glaubens (v.a. gemäß Christi Offenbarung Jakob Lorber & Bertha Dudde!, also antichristlich!!!:


S. 482: "So wird der christliche Lobpreis positiv einmünden in die vielstimmige oder auch andachtsvoll schweigende Verehrung der letzten Wirklichkeit durch die Völker der Welt." (Siehe auch unten bei "Zitate")


Schmidt-Leukel sollte eigentlich wißen, daß die "letzte Wirklichkeit" nicht der "Unbewegte Beweger" (GOTT-VATER) ist, sondern ER, das Absolute Nichts (NICHTS = LIEBE), brachte ALLES & alles Gewirkte hervor (Geistiges, Ätherisches, Materielles)  einschließlich des Heiligen Geistes als "Außenlebenssphäre" (Aura) vom VATER (laut Christus). ER ist also nicht  die "letzten Wirklichkeit", sondern der ERZEUGER aller Wirklichkeiten (Emanationen). Letzterer ist identisch mit Christus (Das WORT, die WEISHEIT!)!


Ein (katholischer) Theologe, der einen Unterschied macht zwischen Gott als Nicht-Christus ("letzte Wirklichkeit")  & "Jesus Christus" hat weder GOTT (die KERZE) verstanden noch den VATER (das WACHS der KERZE), noch den (kosmischen!) Christus (die Gesamt-EMANATION = Das WORT = Das Gesamt-LICHT der KERZE = UNIVERSUM) noch den Heiligen Geist (das AUSBREITUNGSMEDIUM für das GEIST-LICHT) noch Ziele, Chancen (KIND GOTTES!) & Aufgaben des wahren Christentums!


2) Hilfreiches
wikipedia Perry_Schmidt-Leukel 


3) Zitate aus dem Rezensionsbuch

a) S. 34: "Es geht somit in einer christlichen Theologie der Religionen um die beiden [an sich bedeutungslosen bzw. zersetzungs-gefährlichen] Fragen:

Wie versteht und beurteilt das Christentum andere Religionen?

Wie versteht und beurteilt das Christentum sich selbst angesichts der anderen Religionen? 7


Beide Fragen gehören wie die zwei Seiten einer Medaille untrennbar zusammen. Das Urteil des Christentums über andere Religionen hat unmittelbare Rückwirkungen darauf, wie sich das Christentum selbst beurteilt. Und umgekehrt hat das Selbstverständnis des Christentums Auswirkungen auf sein Urteil über andere Religionen. Beide Fragen lassen sich als eine Doppelfrage verstehen. Wie wichtig es ist, sich der Zusammengehörigkeit beider Fragen bewusst zu sein, verdeutlicht folgende bekannte Anekdote, die der ceylonesische Theologe D. T. Niles über Karl Barth erzählt hat:..."


b) S. 35: "Die religionstheologische Doppelfrage konkretisiert sich anhand von fünf Einzelthemen, denen sich jede christliche Theologie der Religionen stellen muss." --> Nein, muß sie nicht!


c) S. 482: "Im Hinblick auf das Judentum sind inzwischen viele Theologen zu beidem bereit: Das heißt, nicht nur der Sache nach wird hier vielfach der »Judenmission« eine Absage erteilt. Auch das Wort ist für viele obsolet geworden. Normalerweise wird daher auch darauf verzichtet, im Hinblick auf die Frage der »Judenmission«, das Wort »Mission« durch entsprechende inhaltliche Neukonzeption noch retten zu wollen. Es wäre wünschenswert, diese konsequente Haltung auch auf die Beziehungen des Christentums zu den anderen Religionen zu übertragen.


Den Entwicklungen im Verhältnis des Christentums zum Judentum kommt auch noch in einer weiteren Hinsicht eine wichtige Vorreiterfunktion zu. Wie oben berichtet, ließ Papst Johannes XXIII. bereits 1961 die Rede von den »perfiden Juden« aus der Karfreitagsliturgie  streichen.11 John Pawlikowski hat allerdings mit Recht darauf hingewiesen, dass der Gedanke, das Christentum bringe die Erfüllung und Ablösung aller anderen Religionen, zutiefst in die Struktur der liturgischen beziehungsweise gottesdienstlichen Formen der christlichen Kirchen eingebettet ist. Dies bedarf nicht allein im Hinblick auf das Judentum einer tiefgreifenden Veränderung.


Doch mit der Veränderung jener liturgischen Formeln, in denen implizit oder explizit eine Herabsetzung anderer Religionen zum Ausdruck kommt, ist es allein noch nicht getan. Auch wenn christliche Liturgie immer primär von der Erfahrung Gottes in Jesus Christus geprägt sein wird, so sollte der liturgische Lobpreis darüber hinaus auch jenen Werken Gottes gelten, die Gott unter allen Menschen gewirkt hat. So wird der christliche Lobpreis positiv einmünden in die vielstimmige oder auch andachtsvoll schweigende Verehrung der letzten Wirklichkeit  durch die Völker der Welt. Hier gilt es nach neuen liturgischen Ausdrucksformen zu suchen, in denen echte Wertschätzung für das Wahre, Gute und Heilige in anderen Religionen bekräftigt werden kann.12 Dies lässt sich freilich nicht dadurch erreichen, dass diesen Religionen auf liturgischem Weg ein ähnlicher Vorläufer-Status zugewiesen wird wie dem Judentum. Das war und bleibt die Problematik jener heftig diskutierten indischen Liturgie-Experimente, ..."


d) S. 81: "Die religionstheologische Doppelfrage

Zu den großen Errungenschaften des christlichen Mittelalters gehört der Gedanke, Theologie als eine Wissenschaft zu begreifen und diese nach wissenschaftlichen, rational kontrollierten Methoden durchzuführen. Besonders berühmt und einflussreich wurde die Konzeption des Thomas von Aquin (1225-74), wonach die Theologie eine abgeleitete Wissenschaft ist. Ähnlich wie die Optik von den Prinzipien der Geometrie abhängt oder die Harmonielehre von der Ästhetik, gründet die Arbeit der Theologie in der göttlichen Offenbarung.


Dies verleiht der Theologie einen einheitlichen Gesichtspunkt, insofern sie Gott in seiner Beziehung zur Welt und die Welt in ihrer Beziehung zu Gott betrachtet.1 Ihr Hauptinteresse, so Thomas, ist dabei ein spekulatives und selbstredend geht es vor allem um den Erweis der Wahrheit beziehungsweise die Abwehr des Irrtums.2 Die Konzeption von Theologie als Wissenschaft vermag in ihren Grundzügen auch heute noch gültig und fruchtbar zu sein. Ihre Maximen sollten nach wie vor die rational kontrollierte Suche nach Wahrheit und die Eliminierung von Irrtümern sein. Zwar ist heute viel deutlicher als noch bei den scholastischen Pionieren dem Bewusstsein für die menschliche, insbesondere historische und sozio-kulturelle Konditioniertheit des Offenbarungsempfangs Rechnung zu tragen. Und die Sensibilität, die wir inzwischen in wissenschaftstheoretischer Hinsicht erlangt haben, gebietet es, von apodiktischen Ansprüchen auf Unfehlbarkeit und unbezweifelbaren Beweisen Abstand zu nehmen, und unsere assertorischen Urteile als vorläufig, hypothetisch und bestenfalls wahrscheinlich zu begreifen.3"





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